Kultusminister Konferenz

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Erklärung zum zweiten Jahrestag des Ukrainekrieges: Solidarität der Kultusministerkonferenz mit der Ukraine

Die Kultusministerkonferenz (KMK) bekräftigt in einer gemeinsamen Erklärung zum zweiten Jahrestag des Ukrainekrieges ihre Solidarität und sprach zudem darüber mit dem ukrainischen Botschafter S.E. Oleksii Makeiev.

Foto: KMK

Christine Streichert-Clivot, KMK-Präsidentin 2024 und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes: „Ich bin sehr dankbar über den intensiven und offenen Austausch mit dem ukrainischen Botschafter, S.E. Oleksii Makeiev, in der KMK. Anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, erneuern wir in der KMK unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Mit großem und für uns in den Ländern selbstverständlichen Engagement, integrieren wir Kinder und Jugendliche zügig in ein schulisches Umfeld, geben ihnen dadurch Sicherheit und ein Stück weit Normalität in einer für sie weiterhin vorherrschenden Ausnahmesituation. Wir werden nicht nachlassen, junge Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, in unseren Bildungseinrichtungen ganzheitlich, multiprofessionell und auch psychosozial zu unterstützen angesichts vielerlei traumatischer Erfahrungen, die sie haben machen müssen.
Ich danke allen Lehrkräften, Schulleitungen und Mitgliedern unserer multiprofessionellen Teams an Schulen, die sehr engagiert und auf vielfältige Weise Integrationsarbeit leisten. Auch den vielen hundert ukrainischen Lehrkräften, die in Deutschland mittlerweile an unseren Schulen arbeiten.
Die Kultusministerkonferenz arbeitet weiter gemeinsam dafür, trotz des Krieges in der Ukraine, geflüchteten Kindern und Jugendlichen gute Bildungschancen und damit eine Zukunft zu ermöglichen. Dies gilt selbstverständlich auch für die berufliche Bildung - hier wird ebenfalls tagtäglich vorbildliche Integrationsarbeit geleistet. Die Länder werden ebenfalls ihre vielfältigen Aktivitäten fortsetzen, um ukrainischen Schülerinnen und Schülern, Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine sichere Fortsetzung ihrer schulischen und akademischen Laufbahn in Deutschland zu ermöglichen.“

Dr. Stefanie Hubig, A-Länder-Koordinatorin und Ministerin für Bildung in Rheinland-Pfalz: „Wir wollen ukrainischen Kindern und Jugendlichen hier ein Zuhause geben, damit sie in Sicherheit aufwachsen, lernen, ihre Fähigkeiten und Talente entdecken können wie alle anderen Kinder auch. Sie sollen die Zeit hier gut nutzen können. Es ist und bleibt eine große Herausforderung, viele Schülerinnen und Schüler zusätzlich und gut an den Schulen aufzunehmen, und es ist selbstverständlich, dass wir uns dieser Aufgabe weiter engagiert stellen. Ich danke allen Beteiligten in unseren Schulen, dass sie dabei so großen Einsatz zeigen, sowie dem rheinland-pfälzischen Staatssekretär a. D. Hans Beckmann, dass er seit nunmehr zwei Jahren die Ukraine-Taskforce der KMK leitet.“

Karin Prien, B-Länderkoordinatorin und Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein: „Seit zwei Jahren wütet das Regime von Wladimir Putin in der Ukraine, zerstört Leben und zerstört Familien. Seit zwei Jahren sehen wir aber auch eine unglaubliche Solidarität in der deutschen Bevölkerung. An unseren Schulen wurde zusammengerückt, die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine wurden mit offenen Armen empfangen und sind ganz überwiegend gut integriert in den Schulalltag und das Leben an unseren Schulen. Dafür danke ich allen Beteiligten, auch den ukrainischen Unterstützungslehrkräften. Zunehmend geht es auch um die Integration in unser Berufs- und Hochschulsystem, über das wir informieren und werben müssen. Mein großer Respekt gilt allen Ukrainerinnen und Ukrainern, die sich trotz des Krieges in ihrem Land weiter Tag für Tag für Bildung und die Zukunft der Kinder in der Ukraine und in Deutschland einsetzen.“

Die Erklärung vom 15.03.2024 lautet wie folgt:

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine brutal angegriffen. Anlässlich des zweiten Jahrestages bekräftigen die Ministerinnen und Minister sowie die Senatorinnen und Senatoren für Bildung und Wissenschaft erneut ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.

Die Kultusministerkonferenz verurteilt die fortdauernde Verletzung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine durch Russland, die zu unzähligen Toten, Verletzten und Vertriebenen geführt hat, aufs Schärfste. Wir sind zutiefst besorgt über die gravierenden Folgen des Krieges für Bildung und Wissenschaft in der Ukraine. Wir verfolgen mit Bestürzung die Berichte über die Zerstörung von Kindergärten, Schulen, Universitäten, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen. Zugleich beobachten wir mit Sorge die Situation in Bildung und Wissenschaft in Russland und verurteilen die Einschränkung der akademischen Freiheit und die Verfolgung von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich für Frieden und Demokratie einsetzen.

Wir werden die Menschen, die sich in der Ukraine für Wissenschaft und Bildung einsetzen, die dort forschen, studieren, an Schulen lernen oder lehren, auch weiterhin unterstützen. Unsere volle Anerkennung und unser größter Respekt gilt ihnen, die sich trotz der kriegsbedingten Widrigkeiten für den Erhalt und die Entwicklung von Qualität und Vielfalt im Bildungsbereich einsetzen.
Die Länder setzen ihre vielfältigen Aktivitäten fort, um den ukrainischen Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine sichere Fortsetzung ihrer schulischen Ausbildung sowie ihrer akademischen Laufbahn und Arbeit in Deutschland zu ermöglichen.

Die Kultusministerkonferenz hat deshalb im Jahr 2022 die Task Force Ukraine (TFU), in der alle Länder vertreten sind, eingerichtet, um ukrainische Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte bei der Integration in das deutsche Bildungssystem zu unterstützen. So wurden kurzfristig unter anderem Maßnahmen zur Beschulung, Anerkennung von Abschlüssen, Einstellung von Lehrkräften, beruflichen Bildung, Nutzung ukrainischer Lehr- und Lernmaterialien sowie Fragen zu Gesundheit und insbesondere zu psychosozialer Betreuung, intensiv abgestimmt und auf den Weg gebracht. Die TFU steht dabei im Austausch und stimmt sich mit dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine und den wichtigsten Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene ab. Im Dialog mit der ukrainischen Seite werden fortlaufend dringende Fragen rund um die Beschulung ukrainischer Kinder und Jugendlicher in Deutschland sowie die Einstellung von Lehrkräften geklärt.

Die Kultusministerkonferenz setzt sich weiterhin dafür ein, dass Geflüchtete aus der Ukraine Zugang zu Bildung, Ausbildung und Studium in Deutschland erhalten und hierbei bestmöglich unterstützt werden. Die Länder sind überzeugt, dass Bildung und Wissenschaft wesentliche Beiträge zu Frieden und Verständigung in Europa leisten können.