Kultusminister Konferenz

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Integration durch Bildung

Sprache und schulische Bildung sind der Schlüssel für eine gelingende Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in unsere Gesellschaft. Dies stellt die Schulen in der aktuellen Situation einer großen Zahl von Flüchtlingen vor besondere Herausforderungen (siehe dazu auch den Schwerpunkt des Präsidentschaftsjahres 2016).

Zur Integration von jungen Geflüchteten durch Bildung hat die Kultusministerkonferenz am 6. Oktober 2016 eine Erklärung verabschiedet. Zu den Zielen und Herausforderungen, die die Kultusministerkonferenz in ihrer Erklärung benennt, gehören vor allem der schnelle Spracherwerb, die Vermittlung demokratischer Grundwerte sowie die Aufnahme und der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Studiums. Ein Bericht der Kultusministerkonferenz vom 6. Oktober 2016 gibt einen allgemeinen Überblick über die in den Ländern ergriffenen Maßnahmen zur Integration von jungen Geflüchteten durch Bildung.

Zusammenwirken von Schule und Elternhaus

Für die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund spielen die Eltern und Lehrkräfte eine besondere Rolle.

Im Jahr 2013 haben die Kultusministerkonferenz und die Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund eine gemeinsame Erklärung zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Schule und Eltern  verabschiedet, in der konkrete Maßnahmen, mit denen Bildungs- und Erziehungspartnerschaften an den Schulen gefördert und umgesetzt werden können, vereinbart werden.

Zuvor hatte die Kultusministerkonferenz auf der Grundlage ihrer Selbstverpflichtungen aus dem „Nationalen Integrationsplan“ (NIP) mit den Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund in der Gemeinsamen Erklärung „Integration als Chance – gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13.12.2007) gemeinsame Empfehlungen und Selbstverpflichtungen zur Verbesserung von Integration und zur Förderung des Schulerfolgs der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch die Verbesserung der Elternarbeit erarbeitet. Die Länder berichten regelmäßig im Rahmen der jährlichen Gespräche der Kultusministerkonferenz mit den Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen mit Migrationshintergrund über ihre Maßnahmen zur Umsetzung der gemeinsamen Erklärung. Die jeweils aktuelle Übersicht über die Ländermaßnahmen finden Sie hier.

Rolle der Lehrerinnen und Lehrer

Den speziellen Anforderungen an die Lehrkräfte durch die Interkulturalität im Klassenzimmer hat die Kultusministerkonferenz mit den „Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i.d.F. vom 12.06.2014) Rechnung getragen. Hier heißt es unter Kompetenz 4: "Lehrerinnen und Lehrer kennen die sozialen und kulturellen Lebensbedingungen von Schülerinnen und Schülern und nehmen im Rahmen der Schule Einfluss auf deren individuelle Entwicklung."

Bereits 1981 hatte die Kultusministerkonferenz „Empfehlungen zur Verbesserung der Lehrerbildung auf dem Gebiet des Ausländerunterrichts“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.10.1981) ausgesprochen.

Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Anfang 2009 haben die Partner des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, die Bundesagentur für Arbeit, die Kultusministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in der gemeinsamen Erklärung "Potenziale erschließen, Integration fördern" Maßnahmen zur Verbesserung der (Aus-)Bildungsvoraussetzungen und -chancen für Jugendliche aus Zuwanderungsfamilien formuliert. In Reaktion auf die hohe Zahl von Flüchtlingen hat die Allianz für Aus- und Weiterbildung im Herbst 2015 die Erklärung "Gemeinsam für Perspektiven von Flüchtlingen" verabschiedet.

Unterricht

Themen wie Migration, Integration und Heterogenität fließen als Querschnittsthemen in den Unterricht ein. Die Länder bieten zudem Aus- und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zur interkulturellen Kompetenz und zum Umgang mit Heterogenität. Im Oktober 2015 haben die Kultusministerkonferenz, die Migrantenorganisationen und die Bildungsmedienverlage die gemeinsame Erklärung "Darstellung von kultureller Vielfalt, Integration und Migration in Bildungsmedien" verabschiedet. Mit dieser Erklärung wird u. a. das Bestreben aller beteiligten Partner zum Ausdruck gebracht, die vielschichtige Heterogenität in deutschen Schulen auch in Bildungsmedien angemessen und diskriminierungsfrei zu berücksichtigen.

Siehe hier auch die Seite "Interkulturelle Bildung".

Darstellungen und Berichte

Die Kultusministerkonferenz hat sich wiederholt mit der Bildungssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland befasst. Im Jahre 2002 hat sie den Bericht "Zuwanderung" vorgelegt, der im Jahr 2006 fortgeschrieben wurde. Auf der Grundlage der darin aufgezeigten Entwicklungen in den Bereichen „vorschulische Förderung“, „schulische Förderung“, „curriculare Bereiche“, „Berufsbildung“, „muttersprachlicher Unterricht/Unterricht in der Herkunftssprache“, „Elternarbeit“, „Netzwerke“, „Religionsangebote“ und „Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern“ wurden neue Ziele formuliert. Dabei wurde die altersgemäße Kompetenz in der deutschen Sprache als entscheidend für Wissenserwerb und Kommunikationsfähigkeit und damit unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiche Integration in Schule, Beruf und Gesellschaft betont (siehe dazu auch die Seite "Sprachförderung").

Im Juni 2006 hat die Kultusministerkonferenz zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung den ersten Bildungsbericht vorgelegt, der als Schwerpunkt das Thema „Bildung und Migration“ hatte. Die Ergebnisse des Bildungsberichts zeigten zielgerichteten Handlungsbedarf auf und bestärkten die Kultusministerkonferenz darin, weiterhin Maßnahmen für die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu ergreifen.

Dokumente und nützliche Links:

Beschlüsse:

Gemeinsame Erklärung der Kultusministerkonferenz und der Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund „Integration als Chance – gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13.12.2007)

Gemeinsame Erklärung der Kultusministerkonferenz und der Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Schule und Eltern (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.10.2013)

Darstellung von kultureller Vielfalt, Integration und Migration in Bildungsmedien - Gemeinsame Erklärung der Kultusministerkonferenz, der Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund und der Bildungsmedienverlage (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.10.2015)

Gemeinsam für Perspektiven von Flüchtlingen - Erklärung der Partner der Allianz für Aus-und Weiterbildung vom 18.09.2015

Erklärung der Kultusministerkonferenz zur Integration von jungen Geflüchteten durch Bildung (Beschluss der KMK vom 06.10.2016)

Potenziale erschließen, Integration fördern. Mehr Bildung und Ausbildung für Jugendliche aus Zuwandererfamilien! (Erklärung der Partner des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, der Bundesagentur für Arbeit, der Kultusministerkonferenz und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration vomFebruar 2009)

Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i.d.F. vom 12.06.2014) 

Empfehlungen zur Verbesserung der Lehrerbildung auf dem Gebiet des Ausländerunterrichts (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.10.1981)

Berichte:

Bericht „Zuwanderung“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 24.05.2002 i.d.F. vom 16.11.2006)

Bildung und Migration, in: Bildung in Deutschland. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration, Herausgeber: Konsortium Bildungsberichterstattung im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Bielefeld 2006, S. 137-179

Bericht zur Integration von jungen Geflüchteten durch Bildung (Beschluss der KMK vom 06.10.2016)