Kultusminister Konferenz

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1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: Wege der Begegnung mit jüdischer Vielfalt im Lernort Schule

In der Tradition ihrer jährlichen gemeinsamen Fachtagungen haben sich die Kultusministerkonferenz und die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb am Mittwoch mit Expertinnen und Experten darüber ausgetauscht, wie die Vielfalt jüdischen Lebens stärker im schulischen Alltag thematisiert werden kann. Damit verbunden ist auch die Frage nach einem angemessenen Umgang mit den verschiedenen Erscheinungsformen von Antisemitismus, der leider auch an Schulen vorkommt.

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung: „Die Kultusministerkonferenz und die Bundeszentrale für politische Bildung reflektieren in ihren Tagungen, wie politische Themen am besten in der Schule thematisiert werden können. Das Thema der heutigen Tagung ist ein sehr aktuelles. Oder besser: Wir sind uns seiner Aktualität heute bewusster als vor einigen Jahren. Antworten auf die Frage, wie jüdisches Leben in der Schule besser sichtbar und erlebbar werden kann, ist in Zeiten, in denen wir wieder verstärkt feststellen, wie wirkmächtig antisemitische Stereotype sind, besonders relevant. Um die Vielfalt zu erleben und Antisemitismus zu überwinden, sind Begegnungen und Gespräche mit Jüdinnen und Juden unverzichtbar.“

Neben Fachvorträgen von Prof. Dr. Julia Bernstein und Dr. Lea Wohl von Haselberg und insgesamt sieben praxisorientierten Arbeitsgruppen wurden Jüdinnen in einer Gesprächsrunde nach ihren Erfahrungen in und außerhalb der Schule gefragt. Die Generalsekretärin des Vereins 1700 jüdisches Leben in Deutschland, Staatsministerin a. D. Sylvia Löhrmann, stellte in einem Grußwort die Aktivitäten des Vereins vor, Dr. Miriam Bistrovic vom Leo-Baeck-Institut zeigte Beispiele aus dem Projekt „Shared History“. Im abschließenden Podium diskutierten Shila Erlbaum vom Zentralrat der Juden in Deutschland, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung darüber, wie es gelingen kann, die Vielfalt jüdischer Identität in der Schule aufzuzeigen.

Britta Ernst, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2021: „Die Kenntnis und das Erkennen der Vielfalt und Komplexität des Judentums sind wichtige Schritte zu seinem Verständnis sowie zum Abbau von Vorurteilen, wie wir es in den beiden gemeinsamen Erklärungen von Kultusministerkonferenz und Zentralrat der Juden in Deutschland aus den Jahren 2016 und 2021 beschrieben haben. Antisemitismus ist für alle Bildungsinstitutionen eine Herausforderung und permanenter Auftrag. Schülerinnen und Schüler sollen die verschiedenen Ausprägungen von Antisemitismus erkennen und ein Verständnis dafür entwickeln, wie gesellschaftliche Ausgrenzungsprozesse ablaufen und was sie bei den Betroffenen bewirken. Nicht zuletzt geht es dabei um die Zukunft unseres Zusammenlebens in einer pluralen, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft.“

Den Ablauf und weiterführende Informationen zu einzelnen Programmpunkten finden Sie auf der Themenseite der bpb/KMK-Fachtagung 2021 unter www.bpb.de/juedische-vielfalt-lernort-schule

Des Weiteren wird zu dem Themenfeld hingewiesen auf:

Gemeinsame Erklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Kultusministerkonferenz zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule

Gemeinsame Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten und der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule

Sammlung kommentierter Unterrichtsmaterialien zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule

321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland