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Bildungsministerkonferenz verabschiedet Handlungsempfehlung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz

Die Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK) hat heute in Berlin eine wegweisende Handlungsempfehlung für die Bildungsverwaltung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in schulischen Bildungsprozessen beschlossen. Diese Empfehlung zielt darauf ab, den Schulen einen konstruktiv-kritischen Umgang mit KI zu ermöglichen und die Potenziale dieser Technologien für das Lernen und Lehren bestmöglich zu nutzen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, betonte: „Wir bereiten junge Menschen heute in Schule auf eine Welt vor, die zunehmend von KI gesteuert sein wird. Dieser Prozess ist nicht mehr aufzuhalten. Wir können ihn aber prägen. Schule muss daher Wege finden, die positiven Möglichkeiten der KI mit Blick auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Lernprozess einzusetzen. Sie muss aber auch gleichzeitig deutlich machen, wie sprachgenerierende, sowie bild- und tongenerierende KIs unsere Welt verändern. Bereits heute haben KI-gestützte Anwendungen Einzug in die Kinderzimmer Deutschlands gefunden. Das erfordert alters- und zielgruppenspezifische Konzepte für das Lernen mit Lebensweltbezug. Digitale Transformation bedeutet unseren Kindern und Jugendlichen Zukunftskompetenzen an die Hand zu geben. Auch deshalb muss Künstliche Intelligenz weiterhin eine wichtige Rolle in der Lehrkräftebildung und in den Fortbildungsinstituten der Länder spielen.“

Karin Prien, B-Länderkoordinatorin und Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein: „KI in der Schule ist eines der großen Innovationsthemen im Kontext der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht - als Teil der datenbasierten Schul- und Unterrichtsentwicklung. Genauso bedeutend sind intelligente, tutorielle Systeme und adaptive Lernsysteme in Schule. Weitere Anwendungstool etwa im Prüfungs- und Korrekturbereich kommen hinzu. KI-Entwicklungen sind aufwendig und sie überschreiten die Möglichkeiten einzelner Länder. Deshalb sind gemeinsame Standards und enge Kooperation in der Bildungsministerkonferenz so wichtig.“

Dr. Stefanie Hubig, A-Länderkoordinatorin und Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz: „Wir können und wollen KI nicht aus den Schulen verbannen. Sie gehört an vielen Stellen schon zur Lebensrealität unserer Schülerinnen und Schüler. Sie müssen lernen, kompetent und selbstbewusst mit KI umgehen zu können. Denn das ist auch Demokratiebildung. Der Zugang zu KI darf dabei nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Deshalb haben wir in Rheinland-Pfalz allen Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern einen kostenfreien KI-Zugang zur Verfügung gestellt. Und dazu gehört natürlich auch, dass wir Lehrkräfte dabei unterstützen, damit sie sich fit machen können. KI in der Schule und vieles andere funktioniert allerdings nur, wenn wir eine stabile digitale Infrastruktur haben. Deshalb bleibt es dabei: Wir brauchen einen DigitalPakt 2.0 und die Länder erwarten vom Bund Verlässlichkeit und Planbarkeit.“

Die Handlungsempfehlung umfasst mehrere zentrale Themenbereiche:

1.    Einfluss von KI auf Lernen und Didaktik: KI-Anwendungen sollen Lehrkräfte unterstützen und eine personalisierte Lernumgebung schaffen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingeht.

2.    Veränderung der Prüfungskultur: Die KMK fordert eine Anpassung der Prüfungsformate, um die Kompetenzen zur Nutzung von KI zu berücksichtigen und die Leistungsbewertung transparent und fair zu gestalten.

3.    Professionalisierung von Lehrkräften: Die Ausbildung und Fortbildung von Lehrkräften soll systematisch den Umgang mit KI integrieren, um die Chancen und Risiken dieser Technologien adäquat einschätzen zu können.

4.    Regulierung und rechtliche Rahmenbedingungen: Die KMK setzt sich für klare rechtliche Vorgaben ein, die den Schutz der Persönlichkeitsrechte der Schülerinnen und Schüler gewährleisten und gleichzeitig die Nutzung von KI-Anwendungen im schulischen Kontext fördern.

5.    Chancengerechtigkeit: Alle Lernenden sollen die Möglichkeit erhalten, Kompetenzen im Umgang mit KI zu entwickeln, um als mündige Bürgerinnen und Bürger in einer durch die Digitalisierung geprägten Welt agieren zu können.

Die Handlungsempfehlung baut auf wichtigen Vorarbeiten der Länder auf. Hierzu zählen die ergänzende Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ (2021) zur KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ und das Impulspapier der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK „Large Language Models und ihre Potenziale im Bildungssystem“ (2024). Diese Dokumente und das Heranziehen weiterer wissenschaftlicher Expertise, unter anderem im Rahmen einer Fachtagung zum Thema und durch ein schriftliches Anhörungsverfahren, haben die Grundlage für die aktuellen Empfehlungen geschaffen. Im Sinne eines Orientierungsrahmens bilden sie die gemeinsame Position der Länder zum Umgang mit KI-Anwendungen in schulischen Bildungsprozessen.

Die Handlungsempfehlung steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.

Der Link lautet:
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2024/2024_10_10-Handlungsempfehlung-KI.pdf