Koloniales Erbe: Arbeitsgruppe zum Umgang mit Sammlungsgut verabredet
Dort wollen sie mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie dem Deutschen Museumsbund zusammenarbeiten. Ziel ist es, eine gemeinsame politische Position zum Umgang mit Kulturgut aus kolonialen Kontexten zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang begrüßen die Länder und der Bund, dass im Frühjahr der Deutsche Museumsbund den Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten vorgelegt hat.
Carsten Brosda, Hamburgs Senator für Kultur und Medien und künftiger Vorsitzender der Kultur-MK: „Die Aufarbeitung des Kolonialismus gehört zu den zentralen kulturpolitischen Aufgaben. Die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zeigt den gemeinsamen Willen, Verantwortung in diesem Themenfeld zu übernehmen. Das ist ein gutes Signal für die künftige Arbeit der Kulturministerkonferenz. In Zeiten immer intensiverer transkultureller Vernetzung brauchen wir neue, politisch abgestimmte Wege im Umgang mit kolonialen Museumsbeständen und in der postkolonialen Erinnerungskultur. Damit unterstützen wir die wichtige Arbeit der Museen und der Kulturinstitutionen, die bereits auf dem Platz sind.“
Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Benjamin-Immanuel Hoff: „Damit ist eine wichtige Grundlage für den weiteren Umgang mit diesem Thema geschaffen. Wir begrüßen zudem, dass der Leitfaden weiter entwickelt und neu vorgelegt werden soll. Das heutige kulturpolitische Spitzengespräch und die getroffenen Vereinbarungen zeigen im Lichte der Gründung der Kultur-MK, dass wir die Chance haben, noch stärker als bisher zu verbindlichen Verabredungen im Interesse der Kultur in Deutschland zu kommen.“
Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Die Aufarbeitung der Provenienzen und der Umgang mit Kulturgut aus kolonialen Kontexten gehören zu meinen kulturpolitischen Schwerpunkten. Ich begrüße das schon seit vielen Jahren bestehende Engagement zahlreicher Kultur- und Forschungseinrichtungen bundesweit, sich mit unserer kolonialen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Fragen des Umgangs mit diesen Kulturgütern sind hochkomplex, sie erfordern gründliche Recherchen und Bewertungen im Einzelfall – schnelle, pauschale Lösungen gibt es hier nicht oft. Unsere heutige Verabredung über die Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern und Kommunen ist ein wichtiger Schritt hin zur Vertiefung und zügigen Weiterentwicklung dieses Themas.“