Kultusministerkonferenz übernimmt Schirmherrschaft für die Auszeichnung MINT-freundlicher Schulen
Die Förderung der Bildung in den Fächern Mathematik, Informatik und Naturwissenschaft (MINT) ist ein zentrales Anliegen der Kultusministerkonferenz und der wichtigste Schlüssel, um mehr junge Menschen von MINT und für MINT-Berufe zu begeistern, alle schlummernden Potentiale zu wecken und Aufstiegschancen für Jugendliche gleich welcher Herkunft aufzuzeigen, liegt in den Schulen.
Viele Schulen zeigen in diesem Bereich besondere Leistungen. Diese MINT-freundlichen Schulen sollen als solche für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Unternehmen erkennbar sein. Deswegen zeichnen bundesweite Partner der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ – überwiegend in Abstimmung oder gemeinsam mit den Landesarbeitgebervereinigungen und den Bildungswerken der Wirtschaft – Schulen, die einen MINT-Schwerpunkt setzen, als „MINT-freundliche Schulen“ aus. Gemeinsames Ziel ist es, diese Schulen in einen einheitlichen Auszeichnungsprozess auf Grund eines standardisierten Kriterienkatalogs einzubeziehen. Für die Auszeichnung hat nun die Kultusministerkonferenz die Schirmherrschaft übernommen.
„MINT Zukunft schaffen“, im Mai 2008 ins Leben gerufen als Initiative der deutschen Wirtschaft und ihrer Partner, bündelt und multipliziert das Engagement hunderter erfolgreicher Einzelinitiativen zur langfristigen Sicherung des MINT-Nachwuchses. Sie will dabei unterstützen, bei Schülerinnen und Schülern die Begeisterung für MINT neu zu wecken.
Die MINT-freundlichen Schulen erfüllen einen einheitlichen Standardkriterienkatalog zu dem u.a. folgende Kriterien gehören:
- Die Schule bietet mindestens einen 3-er Fächerkanon in den MINT-Fächern ausdrücklich an. Für die Grundschulen gibt es einen auf die Primarstufe angepassten Bewerbungsbogen.
- Die Schule verpflichtet sich zur Teilnahme an MINT-Wettbewerben und bindet Eltern in die Informationsveranstaltungen zur MINT-Berufswahl ein.
- Es wird besonderes Augenmerk darauf gerichtet, gezielt Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern.
- Es gibt eine lokale oder überregionale Vernetzung mit Partnern aus der Wirtschaft (auch Handwerk), um insbesondere verstärkt MINT-Praktika anbieten zu können und außerschulische Lernorte kennen zu lernen.
Insgesamt sind es 14 Kriterien, die eine „MINT-freundliche Schule“ erfüllen muss; die Auszeichnung erhält sie für drei Jahre.
„Wir möchten ‚MINT-freundliche Schulen’ für ihr außerordentliches Engagement hohe Anerkennung und Aufmerksamkeit zukommen lassen und sie für den Weg hin zu einer MINT-exzellenten Schule motivieren“, sagt Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der Initiative und Personalvorstand der Deutschen Telekom. „’MINT-freundliche Schulen’ sind ein weiterer, wichtiger Baustein, um langfristig MINT-Knowhow für den Standort Deutschland zu sichern – und damit unseren Wohlstand sichern. Die Auszeichnung soll möglichst allen Schulen Ansporn sein, aktives MINT-Engagement zu zeigen.“
„Die Bedeutung mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bildung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zu wenige junge Menschen entscheiden sich nach der Schule für eine Berufsausbildung oder ein Studium im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Die Bildungspolitik sieht es deshalb als eines ihrer dringlichen Ziele an, das Interesse an naturwissenschaftlich-technischer Bildung sowie entsprechende Begabungen frühzeitig zu wecken und kontinuierlich zu fördern, um unserem Land auch zukünftig ausreichend Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Übernahme der Schirmherrschaft für die ’MINT-freundlichen Schulen’ durch die Kultusministerkonferenz ist ein nach außen sichtbares Signal, diesen wichtigen Bereich unseres Bildungssystems weiter auszubauen“, betont Ties Rabe, Präsident der Kultusministerkonferenz.
Die Auszeichnungen finden für das Jahr 2012 ab September in jedem Land statt. Alles zum Auszeichnungsprozess, das Online-Bewerbungstool und Termine finden sich im „MINT Zukunft schaffen“-Webportal: http://www.mintzukunftschaffen.de/schulen.html.
Die Initiative „MINT Zukunft schaffen“ steht für alle Initiativen und Aktivitäten der Unternehmen und ihrer Partner, um vermehrt Fachkräfte mit Qualifikationen in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu gewinnen. Die im Mai 2008 gegründete Initiative unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bietet den zahlreichen seit vielen Jahren erfolgreich wirkenden MINT-Einzelinitiativen eine gemeinsame Plattform, um Veränderungen in der MINT-Wahrnehmung in einer breiten Öffentlichkeit zu bewirken, junge Menschen für MINT zu begeistern und politischen Forderungen entscheidenden Nachdruck zu verleihen.