Länder benötigen jährlich rund 32.000 Lehrkräfte bis 2030
Die KMK stellt fest, dass die Methodik der verschiedenen Modellrechnungen und die unterschiedlichen bildungspolitischen Schwerpunktsetzungen in den Ländern zurzeit wenig Vergleichbarkeit der Länderdaten zulassen.
„Die Länder erarbeiten regelmäßig eigene Vorausberechnungen, auf deren Grundlage sie notwendige Maßnahmen ergreifen und somit aktiv auf Veränderungen reagieren. Dies ist ein fortlaufender Prozess. Wir müssen aber unterm Strich festhalten, dass ohne neue Anstrengungen er Länder für Deutschland bis zum Jahr 2030 insgesamt weniger ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen als benötigt werden. Dabei gibt es zwar regionale Unterschiede, dennoch unterstreichen die Zahlen den akuten Handlungsbedarf für alle Länder. Wir sind gemeinsam dazu aufgerufen, jede Anstrengung zu unternehmen, um den künftigen Bedarf zu decken. Dafür brauchen wir die politische Unterstützung aller Partner“, so der Präsident der Kultusministerkonferenz und Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter.
In den westdeutschen Ländern übersteigt das Angebot an Lehrkräften den Lehrerbedarf bis 2030 durchschnittlich über alle Lehramtstypen um etwa 3,5 Prozent, das heißt jährlich im Durchschnitt um rund 900 Personen. In den ostdeutschen Ländern hingegen besteht eine Unterdeckung von durchschnittlich 21,6 Prozent, das heißt von jährlich rund 1.500 Personen.
Die Differenzierung nach Lehramtstypen und der fachspezifische Bedarf zeigen, dass das Problem nicht besetzbarer Stellen vor allem für den Lehramtstyp „Sekundarbereich II (berufliche Fächer) oder für die beruflichen Schulen“ sowie für die sonderpädagogischen Lehrämter besteht. Aber auch in den „Lehrämtern der Grundschule bzw. des Primarbereichs“ und bei den „Lehrämtern für alle oder einzelne Schularten des Sekundarbereichs I“ zeigen sich zum Teil große Engpässe.
Im Vergleich mit der im Jahr 2015 veröffentlichten Modellrechnung der KMK „Lehrereinstellungsbedarf und -angebot in der Bundesrepublik Deutschland 2014 – 2025“ hat sich der durchschnittliche jährliche Lehrereinstellungsbedarf in länderübergreifender Gesamtbetrachtung deutlich verändert. Aufgrund höherer Geburtenzahlen und Zuwanderung steigen deutschlandweit die durchschnittlichen jährlichen Einstellungsbedarfe um etwa 9.700 Lehrkräfte an. Das Lehrkräfteangebot bleibt nahezu gleich. Im Saldo hat sich das durchschnittliche jährliche Überangebot in den westdeutschen Ländern merklich abgeschwächt. Die mittlere jährliche Bedarfsunterdeckung in den ostdeutschen Ländern ist deutlich gewachsen.
Bei Rückfragen zu den einzelnen Modellrechnungen der jeweiligen Länder wenden Sie sich bitte an das jeweils zuständige Landesministerium.