Löhrmann: Unerlässlich für unsere Demokratie
Die KMK-Präsidentin auf der Pressekonferenz
Die Kultusminister der Länder haben auf ihrer Sitzung im Dezember erstmals Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule beschlossen. Sie knüpfen dabei an frühere Beschlüsse zu einzelnen Themen aus dem Bereich der politischen Bildung an. Die Empfehlungen sind unter Einbeziehung einschlägiger Stiftungen und Verbände entwickelt worden.
"Ich freue mich, dass wir Empfehlungen zur Erinnerungskultur in Schulen im Erinnerungsjahr 2014 erarbeitet haben. Dieses Thema mit seiner Bedeutung für Gegenwart und Zukunft liegt mir persönlich sehr am Herzen und war daher ein wichtiger Schwerpunkt meines Präsidentschaftsjahres", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und nordrhein-westfälische Schulministerin, Sylvia Löhrmann, anlässlich des Beschlusses in Berlin.
Mit der neuen Empfehlung ermutigt die Bildungsverwaltung der Länder alle Schulen, nicht nur Erinnerungsorte aufzusuchen und sich mit Themen der Erinnerungskultur zu befassen, sondern auch an internationalen Programmen und Austauschprojekten teilzunehmen.
In der Erklärung heißt es unter anderem, dass Gedenk- und Jahrestage eine besondere Chance bieten, "jungen Menschen die Bedeutung der Geschichte für ihr eigenes Leben und ihre eigene Zeit deutlich zu machen. Unerlässlich sind gerade in diesem Zusammenhang Antworten auf die Fragen nach Kausalitäten, Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Erinnerungskultur in der Schule soll junge Menschen befähigen, historische Entwicklungen zu beschreiben und zu bewerten sowie unsere Welt als durch eigenes Tun gestaltbar und veränderbar zu begreifen. Die vorliegenden Empfehlungen richten sich daher an Lehrkräfte ebenso wie an Verantwortliche in Bildungsverwaltungen, in Aus- und Fortbildung sowie in außerschulischen Bildungs- und Lernorten."
Jede Generation müsse sich ihren Zugang zur deutschen Geschichte neu erarbeiten. Erinnerungskultur sei das Ergebnis eines komplexen Zusammenwirkens vieler Akteure, Debatten und Traditionen. Die Kultusministerkonferenz gibt daher anschauliche Empfehlungen für die Schulen, für die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern sowie für die Bildungsverwaltung beziehungsweise Bildungspolitik. "Für unsere Demokratie und für die politische Kultur unseres Landes ist es unerlässlich, dass die Erinnerungskultur in unseren Schulen fest verankert ist und bleibt", betonte KMK-Präsidentin Löhrmann abschließend.
Weiterführende Links
- Dokumentation der internationalen Fachtagung des PAD "Gemeinsam erinnern – gemeinsam Zukunft gestalten" am 26./27.5. in der Deutschen Welle in Bonn
Erklärung der KMK "Erinnern für die Zukunft - Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule"