Löhrmann: Unerlässlich für unsere Demokratie
Die Kultusministerkonferenz beschließt erstmals <media 15701 - download_pdf "PDF-Download">Empfehlungen zur Erinnerungskultur</media> als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule. Sie knüpfen dabei an frühere Beschlüsse zu einzelnen Themen aus dem Bereich politische Bildung an. Die Empfehlungen sind unter Einbeziehung einschlägiger Institutionen und Verbände entwickelt worden. „Ich freue mich, dass wir Empfehlungen zur Erinnerungskultur in Schulen im Erinnerungsjahr 2014 erarbeitet haben. Dieses Thema mit seiner Bedeutung für Gegenwart und Zukunft liegt mir persönlich sehr am Herzen und war daher ein wichtiger Schwerpunkt meines Präsidentschaftsjahres“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und nordrhein-westfälische Schulministerin, Sylvia Löhrmann, anlässlich des Beschlusses in Berlin.
Im Spannungsfeld verschiedener möglicher Deutungen von Geschichte geht es dabei gleichermaßen um den Erwerb von historischem Bewusstsein, von Wissen, von Empathie, um die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung und die Förderung von Urteilsvermögen und Handlungskompetenz. In diesem Prozess spielen individuelles und gesellschaftliches, kultursensibles und multiperspektivisches sowie reflexives Erinnern eine wichtige Rolle.
„Jede Generation muss sich ihren Zugang zur deutschen Geschichte neu erarbeiten. Erinnerungskultur ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenwirkens vieler Akteure, Debatten und Traditionen. Die Kultusministerkonferenz gibt daher anschauliche Empfehlungen für die Schulen, für die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern sowie für die Bildungsverwaltung beziehungsweise Bildungspolitik. Für unsere Demokratie und für die politische Kultur unseres Landes ist es unerlässlich, dass die Erinnerungskultur in unseren Schulen fest verankert ist und bleibt“, betonte KMK-Präsidentin Löhrmann.
In den Empfehlungen <media 15701 - download_pdf "PDF-Download">„Erinnern für die Zukunft - Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule“</media> heißt es unter anderem: „Erinnerungskultur hängt nicht nur vom äußeren Anlass eines Gedenkdatums ab. Gedenk- und Jahrestage sowie der Besuch von Orten der Erinnerung bieten die besondere Chance, jungen Menschen die Bedeutung der Geschichte für ihr eigenes Leben und ihre eigene Zeit deutlich zu machen. Unerlässlich sind gerade in diesem Zusammenhang Antworten auf die Fragen nach Kausalitäten, Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Erinnerungskultur in der Schule soll junge Menschen befähigen, historische Entwicklungen zu beschreiben und zu bewerten sowie unsere Welt als durch eigenes Tun gestaltbar und veränderbar zu begreifen. Die vorliegenden Empfehlungen richten sich daher an Lehrkräfte ebenso wie an Verantwortliche in Bildungsverwaltungen, in Aus- und Fortbildung sowie in außerschulischen Bildungs- und Lernorten.“