"Stern-Umfrage" kein Anlass zu allgemeiner Lehrerschelte
Der Präsident der KMK zu der vom STERN veröffentlichten Umfrage zur Allgemeinbildung von Schülern und Lehrern
Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Staatsminister Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, hat zu der im Auftrag der Zeitschrift "Stern" vom Kölner Ifep-Institut durchgeführten Umfrage zur Allgemeinbildung von Lehrern festgestellt, dass die veröffentlichten Ergebnisse keinerlei Basis für eine allgemeine Lehrerschelte bieten. Die Studie könne allein schon deshalb kein Grund sein, die Qualifikation deutscher Lehrer in Frage zu stellen, weil nur 103 Lehrer, also ein verschwindend geringer Anteil der deutschen Lehrerschaft, befragt wurden. Die Ergebnisse erfüllten daher auch nicht den Anspruch, in irgendeiner Weise repräsentativ zu sein.
Er hoffe gleichwohl, so der Präsident der KMK, dass die "Stern"-Umfrage, die sich im Wesentlichen auf die Allgemeinbildung von Schülern bezieht und nur beiläufig auf die Lehrerschaft eingeht, der Debatte um Qualitätssicherung in der Schule - die auch in der KMK engagiert geführt werde - konstruktive Impulse geben werde. So beteilige sich die Kultusministerkonferenz am OECD-Projekt PISA zur Schulleistungsmessung und werde deren Ergebnisse auch für länderübergreifende Vergleichsuntersuchungen in Deutschland nutzen.
Um weiteren Missverständnissen in der Öffentlichkeit vorzubeugen, betonte Prof. Meyer noch einmal, wie wichtig die Vorbildfunktion von Eltern und Lehrern für die Schülerinnen und Schüler sei. Im Übrigen habe er lediglich seiner Sorge Ausdruck gegeben, dass es in Deutschland überhaupt Lehrer gebe, die die einfachen Testfragen zur Allgemeinbildung nicht beantworten konnten. Mit der Leistungsfähigkeit der deutschen Lehrerschaft insgesamt habe dies aber nichts zu tun. "Gerade auf deren Kompetenz und Engagement setzen wir, wenn wir uns um eine Weiterentwicklung des Schulwesens und der Unterrichtsgestaltung bemühen", sagte der Präsident der KMK.