Kultusminister Konferenz

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Transformation durch Bildung gemeinsam gestalten: Recteurstreffen zur Stärkung der deutsch-französischen Bildungskooperation

Im Rahmen der IX. Konferenz der Kultusministerinnen und Kultusminister sowie der Recteurs d'Académie, die am 14. und 15. November in Saarbrücken stattfand, wurde das Thema „Deutschland und Frankreich: Transformation durch Bildung gemeinsam gestalten“ in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt.

Dieses Bild zeigt v.l.n.r. Anne Genetet, Ministerin für nationale Bildung und Jugend der Republik Frankreich und Anke Rehlinger, Bevollmächtigte für die kulturellen Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Ministerpräsidentin des Saarlandes sowie Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur. Fotos: Saarländisches Ministerium für Bildung und Kultur

Die Konferenz, die auf Einladung der Bevollmächtigten für die kulturellen Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger,  sowie der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ministerin Christine Streichert-Clivot und der Ministerin für nationale Bildung der Republik Frankreich, Ministerin Anne Genetet, stattfand, bot eine Plattform, um die Herausforderungen und Chancen der Bildungszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu erörtern.

Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur betonte: „Die deutsch-französische Kooperation ist einer der wichtigsten Bausteine, um unsere Bildungssysteme zukunftsfähig zu gestalten und Herausforderungen zu meistern. Wir haben in den letzten zwei Tagen erarbeitet, wie wir die Potenziale unserer Bildungsstrategien nutzen können, um Transformationsprozesse in unseren Bildungssystemen aktiv zu gestalten. Bildung und Sprache sind der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Stärkung unserer Zukunft. Gemeinsam wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern die besten Voraussetzungen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung bieten. Dazu entwickeln wir innovative Lehr-Lern-Konzepte und attraktive Lernsettings, die junge Menschen dazu befähigen, sich sowohl in der analogen als auch digitalen Welt kompetent zu bewegen. Sprach- und Zukunftskompetenzen sind aktuell wichtiger denn je – und durch Dialog, Austausch und interkulturelle Erfahrungen bringen wir Menschen zusammen. Die Ergebnisse der Konferenz werden wir für zukünftige Initiativen und Projekte in der deutsch-französischen Bildungszusammenarbeit nutzen. Wir blicken auf erfolgreiche Tage zurück und freuen uns auf die Fortsetzung unserer engen Zusammenarbeit im Bildungsbereich.“

Anke Rehlinger, Bevollmächtigte für die kulturellen Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Ministerpräsidentin des Saarlandes unterstrich: „Die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bildungsbereich ist für uns essenziell, um gemeinsame Werte wie Vertrauen und Verständnis zu stärken und Brücken für Dialog und Verständigung in Europa zu bauen. Die Bildungsminister der Länder und die französischen Recteurs d’Académies haben heute nicht nur die bisherigen Maßnahmen zum Erlernen der Partnersprache auf den Prüfstand gestellt, sondern auch weitere Maßnahmen miteinander vereinbart. Gemeinsam fördern wir das grenzüberschreitende Bewusstsein unserer Kinder und Jugendlichen für die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft und Zusammenarbeit für die Zukunft und Einheit Europas.“

„Plus que tout, nous avons besoin d’enseignants valorisés, motivés, entreprenants, pour mettre l’excellence des professeurs au service de l’excellence des élèves. (Vor allem aber brauchen wir Lehrkräfte, die durch Wertschätzung, Motivation und Tatkraft gestärkt sind, um die Entwicklung starker und selbstbewusster Kinder und Jugendlicher zu fördern.)“, ergänzte Ministerin für nationale Bildung und Jugend der Republik Frankreich, Anne Genetet.

Die Konferenz knüpfte inhaltlich an das Präsidentschaftsthema 2024 der KMK-Präsidentin „Bildung in Zeiten des Wandels - Transformation mutig gestalten“ an. Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Auf welche Weise kann die deutsch-französische Zusammenarbeit zu Transformationsprozessen beitragen? Wie kann mithilfe von Künstlicher Intelligenz der Erwerb von Fremdsprachen gefördert werden? An welcher Stelle konnten wir uns miteinander abstimmen, um auf europäischer und internationaler Ebene wichtige und richtige Weichenstellungen für unsere Bildungssysteme zu treffen? Diese und weitere Fragen wurden intensiv diskutiert. Die Veranstaltung umfasste mehrere Diskussionsrunden, in denen zentrale Themen wie die Attraktivität des Lehrerberufs, die Nutzung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz zur Förderung des Spracherwerbs sowie die Entwicklung neuer Berufsbilder im Kontext des Fachkräftemangels behandelt wurden. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine enge Kooperation in diesen Bereichen auf allen Ebenen der deutsch-französischen Bildungskooperation, insbesondere zwischen Ländern und Akademien unerlässlich ist, um den Herausforderungen des digitalen Wandels und der demografischen Entwicklung gerecht zu werden.

Aus diesem Grund wurde von der Bevollmächtigten für die kulturellen Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit, der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, sowie der Ministerin für nationale Bildung und Jugend der Republik Frankreichs die „Saarbrücker Erklärung“ verabschiedet. Ziel dieser Erklärung ist es, die Zusammenarbeit im Bildungsbereich in Zeiten des Wandels, globaler Krisen und vielfältiger gesellschaftlicher Herausforderungen zu festigen und vertiefen. Denn Bildung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Gestaltung von Transformationsprozessen in Frankreich, Deutschland und Europa.


Hintergrund

Die „Recteurs d’Académie“ sind die obersten Schulaufsichtsbeamten eines Verwaltungsbezirks (Académie) in Frankreich und haben den Rang eines Staatssekretärs. Sie unterstehen dem französischen Bildungsministerium (Ministère de l’Education Nationale), dem derzeit die französische Bildungsministerin Anne Genetet vorsteht.
Die alle zwei bis drei Jahre wechselweise in Deutschland und Frankreich stattfindenden Begegnungen zwischen den höchsten deutschen und französischen Entscheidungsträgern im Schulbereich zielen darauf ab, die dezentrale deutsch-französische Bildungszusammenarbeit zwischen Ländern und Akademien zu stärken. Diese mittlerweile seit über zwei Jahrzehnten institutionalisierte Kooperation zwischen den Ländern und Académies kommt eine besondere Bedeutung bei der Umsetzung des Elyséevertrages sowie des Vertrages von Aachen zu. Durch diese kontinuierliche und sich stetig intensivierende Zusammenarbeit – sowohl auf dezentraler als auch auf persönlicher Ebene – werden diese beiden Verträge mit Leben gefüllt und die deutsch-französische Freundschaft in Europa gefestigt.

Zum Download: Saarbrücker Erklärung