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Zweiter Band des Deutsch-Polnischen Geschichtsbuchs in Kreisau vorgestellt

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst und die Bildungsministerin der Republik Polen Anna Zalewska haben heute im polnischen Krzyżowa (Kreisau) den zweiten Band des deutsch-polnischen Schulbuchs „Europa – Unsere Geschichte“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Bild zeigt den zweiten Band des Deutsch-Polnischen Geschichtsbuchs.

Bildungsministerin Ernst wurde von der Kultusministerkonferenz mit der Federführung des Projekts auf deutscher Seite beauftragt. Auf polnischer Seite ist Ministerin Zalewska die Nationalen Beauftragte dieses binationalen Vorhabens. Den ersten Band des Lehrwerks hatten vergangenes Jahr der damalige deutsche Außenminister Steinmeier, sein polnischer Amtskollege Waszczykowski und Ministerpräsident Woidke in Berlin präsentiert.

Die Veranstaltung, an der auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen, Rolf Nikel, teilnahm, fand in der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung statt. Mit Kreisau wurde ein historischer Ort für die Präsentation gewählt. Hier formierte sich während des zweiten Weltkrieges die bürgerliche Widerstandsgruppe um Graf von Moltke und Graf Yorck von Wartenburg, die Pläne zur politisch-gesellschaftlichen Neuordnung nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur entwarf. Zudem trafen sich hier am 12. November 1989 – drei Tage nach dem Mauerfall – der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der erste frei gewählte polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki. Während einer christlichen Versöhnungsmesse umarmten sich Kohl und Mazowiecki. Dies war ein wichtiger Meilenstein der deutsch-polnischen Versöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs.

Ministerin Britta Ernst: „Ich mich freue sehr, dieses Buch an diesem historisch bedeutsamen Ort präsentieren zu dürfen. Das Buch wird den geschichtlichen Horizont der Jugendlichen erweitern, Verständnis für nationale Traditionen schaffen, zur Mitgestaltung des gemeinsamen Europas anregen. So ist das Buch auch ein starker Impuls für die deutsch-polnischen Beziehungen. Kreisau ist und bleibt ein Ort mit großer Symbolwirkung für die deutsche-polnische Versöhnung und die europäische Verständigung.“

Band 2 behandelt die Epoche von der Renaissance bis zum Wiener Kongress. Er schlägt einen Bogen vom Ende des Mittelalters über die Kriege des 17. Jahrhunderts, die Aufklärung und die Revolutionen Ende des 18. Jahrhunderts bis hin zum Napoleonischen Zeitalter.

Die von den Verlagen Eduversum und WSiP verlegte Schulbuchreihe zur europäischen Geschichte kann im deutschen und polnischen Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I in unterschiedlichen Sprachfassungen eingesetzt werden. Für die Einführung des Buches in die Schulpraxis haben die Projektverantwortlichen aus Deutschland und Polen ein Maßnahmenpaket geschnürt, das die Lehrkräfte mit dem Buch bekannt machen. Das Lehrwerk zeichnet sich unter anderem durch seinen binationalen Blickwinkel auf die europäische Geschichte aus.

Für die politische Koordination und Förderung des Projekts sind auf deutscher Seite die Kultusministerkonferenz unter Federführung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg sowie das Auswärtige Amt verantwortlich. Mit der Sicherung der wissenschaftlichen Expertise an dem Projekt sind die Vorsitzenden der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission betraut. Die wissenschaftliche Koordination haben das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften inne.