"Wir werden ein Stipendienprogramm schaffen, das helfen soll, junge Israelis mit dem heutigen Deutschland vertraut zu machen", so Bundespräsident Johannes Rau am 16.Februar bei seiner Ansprache vor der Knesset in Jerusalem anlässlich seines Staatsbesuches in Israel. Nun ist es soweit: Vom 14. bis 21.Oktober halten sich 19 israelische Schüler und Schülerinnen im Alter von 16 bis 18 Jahren bei Gastfamilien in Deutschland auf.

Das Stipendienprogramm des Bundespräsidenten wurde von der Deutschen Botschaft Tel Aviv in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz entwickelt, der die Durchführung in Deutschland organisiert. Nach ihrer Ankunft am 11.Oktober haben sich die jungen Israeli zunächst zusammen mit ihren Gastgeschwistern zu einem einführenden Seminar in Berlin getroffen, bei dem heute ein Treffen mit Bundespräsident Rau im Zentrum steht. Zusammen mit ihren deutschen "Geschwistern" reisen sie dann morgen von Berlin zu ihren Gastfamilien.

Für den ersten Durchgang dieses Stipendienprogramms sind vom Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz mit Hilfe von Schulen, die zum Teil seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit Israel pflegen, Gastfamilien ausgesucht worden, die den Stipendiaten zusammen mit den zuständigen Betreuungslehrern und –lehrerinnen der Schulen ein vielfältiges Programm zusammengestellt haben. "Das Leben in den Familien, der Besuch der Gastschule, wo die jungen Israeli auch über ihr Land und ihr Leben berichten, der Besuch von Sehenswürdigkeiten vor Ort, aber auch von großen Veranstaltungen wie der Frankfurter Buchmesse - all dies soll dazu beitragen", so der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Erich Thies, "dass die jungen Leute ein realistisches und positives Bild vom heutigen Deutschland mit nach Hause nehmen." In diesem Jahr wurden Schulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg ausgewählt; in den kommenden Jahren sollen die israelischen Stipendiaten in Gastfamilien und –schulen in den anderen Bundesländern eingeladen werden.