Kultusminister Konferenz

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Der künftige Umgang mit dem Holocaust - Fachtagung der Kultusministerkonferenz diskutiert über Zukunft der Erinnerungskultur an Schulen

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sylvia Löhrmann und der israelische Botschafter, S. E. Yakov Hadas-Handelsman, haben eine Fachtagung in Berlin der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Erinnerungskultur an Schulen eröffnet. Rund 70 Vertreter aus den Kultusministerien, Multiplikatoren aus dem Bereich der Lehrerfortbildung sowie die pädagogisch Verantwortlichen von Gedenkstätten diskutierten am 27.11.2014 unter dem Titel „Bildungsarbeit im 21. Jahrhundert zur Geschichte der Shoah“ über die aktuelle Fragestellungen zur Vermittlung von Kenntnissen über den Holocaust an Schulen.

Ziel der Tagung war es, aktuelle Herausforderungen, die sich aufgrund veränderter gesellschaftlicher und weiterer Rahmenbedingungen für die Vermittlung der Geschichte des Holocaust an Schulen ergeben, zu beleuchten und sich daraus ergebende neue methodisch-didaktische Ansätze zu diskutieren. Zum Beispiel: Welche Formen des Erinnerns und des Gedenkens lassen sich vor dem Hintergrund des zunehmenden Verlustes von Zeitzeugen entwickeln? Welche Rolle kommt hier digitalen Bildungsangeboten zu? Welche Auswirkungen hat die multikulturelle Zusammensetzung von Schulklassen auf die Vermittlung von Kenntnissen über den Holocaust? Lassen sich Schülerinnen und Schüler in das „deutsche Geschichtsnarrativ“ einbeziehen?

Unter anderem stellte auf der Fachtagung die nationale Gedenkstätte des Jüdischen Volkes, Yad Vashem, ihr umfassendes mehrsprachiges Online-Angebot zur Vermittlung von Kenntnissen über den Holocaust vor, das sich insbesondere durch seinen multiperspektivischen Ansatz auszeichnet und – mit Ausnahme der betreuten Kurse – frei zugänglich ist.

„Unser Thema ist im Gedenkjahr 2014 hochaktuell. Aus Sicht der Kultusministerkonferenz ist die bildungs- und kulturpolitische Kooperation zwischen Deutschland und Israel außerordentlich eng und zeichnt sich durch zahlreiche und vielfältige Projekte und Maßnahmen der Länder in der Bundesrepublik mit israelischen Partnern aus. Dabei steht vor allem die Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit als auch die Gestaltung der Beziehungen in Gegenwart und Zukunft im Mittelpunkt“, sagte die KMK-Präsidentin und nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann. Die Kultusministerkonferenz werde noch in ihrer Dezembersitzung eine Empfehlung zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule verabschieden.

Die Kultusministerkonferenz spricht sich seit vielen Jahren für die Notwendigkeit der intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust an Schulen aus. „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist eine fortwährende Aufgabe, der sich jeder einzelne Mensch und jede Generation neu stellen müssen. Es ist wichtig, dass die Erinnerung an die in dieser Zeit begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei Schülerinnen und Schülern wachgehalten werden“, so die KMK-Präsidentin. Während eines Besuchs in Israel und der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau sei die Idee zur Durchführung dieser Fachtagung entstanden, erklärte Löhrmann.

Die Konferenz knüpft an die Gemeinsame Erklärung zur Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Kultusministerkonferenz und Yad Vashem an, die während des Besuchs einer hochrangigen Delegation der KMK im Oktober 2013 in Jerusalem unterzeichnet wurde. Diese Vereinbarung stellt – neben bereits bestehender Erklärungen einzelner Länder mit Yad Vashem – das Fundament für die Zusammenarbeit zwischen Kultusministerkonferenz und Yad Vashem dar. Auf deren Grundlage sollen Schülerinnen und Schüler sowie Lehramtsstudierende über die Geschichte des jüdischen Vorkriegslebens in Europa sowie des Holocaust in einer angemessenen Weise informiert werden.