ICILS 2013 bewertet computer- und informationsbezogene Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Sylvia Löhrmann erklärte zum Abschneiden der Schülerinnen und Schüler in Deutschland bei der International Computer and Information Literacy Study (ICILS): „Die Studie zeigt, dass die Mehrzahl unserer Jugendlichen im Umgang mit modernen Computer- und Informationstechniken vertraut ist. Deutlich wird aber auch, dass beinahe ein Drittel der Schülerinnen und Schüler nur über Kompetenzen verfügt, die ein basales Niveau nicht überschreiten.“ Der Computer sei aus der heutigen Lebens- und Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. „Die Vermittlung von Kompetenzen für einen selbstbestimmten, sachgerechten und kreativen Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien bleibt eine zentrale Herausforderung für unser Bildungssystem. Die Ergebnisse von ICILS bestärken die Länder, vorhandene Möglichkeiten besser zu nutzen und neue Schwerpunkte zu setzen.“
Mit ICILS 2013 wurden erstmalig die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe international vergleichend erfasst. In Deutschland haben an 142 Schulen insgesamt 2.225 Schülerinnen und Schüler an der Testung teilgenommen. Als zentrale Ergebnisse für Deutschland können festgehalten werden:
- Die computer- und informationsbezogenen Kompetenzstände der Schülerinnen und Schüler liegen im Mittel (523 Punkte) signifikant über dem internationalen Vergleichswert (500 Punkte) und der Vergleichsgruppe der teilnehmenden OECD-Staaten (516) sowie im Bereich der EU-Vergleichsgruppe (525 Punkte);
- Entwicklungsbedarfe zeigen sich sowohl bei den Schülerinnen und Schülern auf der obersten Kompetenzstufe, deren Anteil unter dem internationalen Mittelwert liegt, als auch bei den leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern auf den Kompetenzstufen I und II mit einem Anteil von fast 30 Prozent;
- in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft und dem Zuwanderungshintergrund der Schülerinnen und Schüler zeigen sich deutliche Leistungsunterschiede, die sich im Bereich des internationalen Mittelwerts bewegen;Mädchen erzielen mit 532 Punkten signifikant bessere Leistungen als Jungen (516 Punkte), was auch für die Mehrzahl der Teilnehmerstaaten gilt;
- die Lehrkräfte stehen dem IT-Einsatz im Unterricht durchaus positiv gegenüber, dennoch sind der Einsatz von Computern im Unterricht und die gezielte Förderung computer- und informationsbezogener Fähigkeiten in Deutschland unterdurchschnittlich ausgeprägt.
„Die Ergebnisse von ICILS unterstreichen die Notwendigkeit und Aktualität der Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Medienbildung in der Schule. Die dort aufgeführten Handlungsfelder reichen von der Integration der Medienbildung in Lehr- und Bildungspläne, über die Einbeziehung in die Lehrerbildung und Schulentwicklung bis hin zu Fragen der Ausstattung und des technischen Supports. Die Länder werden ihr Engagement und ihre Zusammenarbeit auf Grundlage dieser Empfehlung verstärken, um die vorhandenen Entwicklungspotenziale an den Schulen besser auszuschöpfen“, betonte KMK-Präsidentin Sylvia Löhrmann.
Mit ihrer Empfehlung zur Medienbildung in der Schule hat die Kultusministerkonferenz die Medienbildung bereits im Jahr 2012 zur Pflichtaufgabe des schulischen Bildungsauftrags erklärt und den Schulen dazu eine umfassende Orientierung gegeben. Darüber hinaus wurde mit den „Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften“ die Medienbildung als curricularer Schwerpunkt in der Ausbildung der Lehrkräfte verankert.
Weitere Informationen zur KMK-Empfehlung "Medienbildung in der Schule" finden Sie hier