Kultusminister Konferenz

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Neuer KMK-Präsident Lorz: Wir müssen die Bildungssprache Deutsch stärken

Das Land Hessen hat heute im Rahmen einer Feierstunde turnusgemäß die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) für das Jahr 2019 übernommen. Der Hessische Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, folgt im Amt auf Helmut Holter, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Freistaates Thüringen. Der neue Präsident der Kultusministerkonferenz bedankte sich bei seinem Kollegen aus Thüringen herzlich für seine Arbeit im vergangenen Jahr und sagte anlässlich der Präsidentschaftsübergabe im Bundesrat: „In bildungspolitisch herausfordernden Zeiten ist es wichtig, die Entwicklungen weiter voranzutreiben. Dazu gehören für mich unter anderem nach der Einigung mit dem Bund die Umsetzung des Digitalpakts sowie die Deckung des gestiegenen Lehrkräftebedarfs. Mein Schwerpunkt wird aber auf der Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen in der deutschen Sprache liegen." Das Beherrschen der Bildungssprache sei eine wesentliche Voraussetzung und damit von herausragender Bedeutung für den schulischen Erfolg in unserem Bildungssystem.

Foto: Ralf Rühmeier/KMK

„Wer Schwierigkeiten hat, Fachtexte, Fremdwörter oder komplizierte Satzkonstruktionen zu verstehen, die über das Niveau der Umgangs- oder Alltagssprache hinausgehen, wird wichtige Lernchancen verpassen. Diese Kinder und Jugendlichen werden einen Großteil schriftsprachlich oder mündlich übermittelter Informationen im schulischen oder außerschulischen Lernumfeld gar nicht erst verstehen“, so Alexander Lorz. Die bildungssprachlichen Kompetenzen von Lernenden in der deutschen Sprache zu stärken, sei daher eine grundlegende Aufgabe aller, die für die Vermittlung bildungsrelevanter Inhalte verantwortlich sind – in allen Fächern, in allen Schularten und über alle schulischen Bildungsetappen hinweg.

„Wenn wir Kinder und Jugendliche dazu befähigen möchten, sich zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln, die die Welt, in der sie leben, aktiv mitgestalten, müssen wir ihnen die Werkzeuge, die sie benötigen, um sich diese Welt anzueignen, auch bereitstellen“, betonte Alexander Lorz. Deshalb habe Hessen die Erarbeitung einer KMK-Empfehlung zur Stärkung der bildungssprachlichen Kompetenzen in der deutschen Sprache initiiert.

Neben der Veröffentlichung des internationalen Schulleistungsvergleichs PISA erfolgt 2019 auch die Veröffentlichung der zweiten Überprüfung der Bildungsstandards der KMK in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I im Ländervergleich (IQB-Bildungstrend). Mit Spannung werden außerdem die Vorausberechnungen der Studienanfängerzahlen bis 2030 erwartet. Aufgrund der unsicheren statistischen Datenlage in Bezug auf die Entwicklung des Studierverhaltens seit Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge wurden seit 2014 keine Vorausberechnungen der Studierenden- und Absolventenzahlen erstellt.

In der Tradition der Kamingespräche wird der Präsident zum nächsten Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des Kulturbereichs nach Wiesbaden einladen, um im Austausch mit den Experten und Expertinnen über die Aktivitäten der Länder zu informieren, das Erreichte zu würdigen und den aktuellen Handlungsbedarf gemeinsam zu erörtern.

Der Entwurf des Staatsvertrags zur Hochschulzulassung, den die KMK im Dezember 2018 verabschiedet hat, liegt der Finanzministerkonferenz (FMK) und Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zur Beschlussfassung vor. In der Kultusministerkonferenz ist nun in einem nächsten Schritt bis Mitte des Jahres eine Musterverordnung zu erarbeiten. Die Vergabe der Studienplätze für das Sommersemester 2020 wird nach dem neuen zentralen Verfahren erfolgen.

Einer der Schwerpunkte der Umsetzung der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ liegt für den Hochschulbereich in der Digitalisierung der Lehre. Die KMK wird sich mit Empfehlungen befassen, die in enger Abstimmung mit den Hochschulen aktuelle Herausforderungen thematisieren und Handlungsbedarf adressieren.

Fotos Präsidentschaftsübergabe