Neuer KMK-Präsident Lorz: Wir müssen die Bildungssprache Deutsch stärken
„Wer Schwierigkeiten hat, Fachtexte, Fremdwörter oder komplizierte Satzkonstruktionen zu verstehen, die über das Niveau der Umgangs- oder Alltagssprache hinausgehen, wird wichtige Lernchancen verpassen. Diese Kinder und Jugendlichen werden einen Großteil schriftsprachlich oder mündlich übermittelter Informationen im schulischen oder außerschulischen Lernumfeld gar nicht erst verstehen“, so Alexander Lorz. Die bildungssprachlichen Kompetenzen von Lernenden in der deutschen Sprache zu stärken, sei daher eine grundlegende Aufgabe aller, die für die Vermittlung bildungsrelevanter Inhalte verantwortlich sind – in allen Fächern, in allen Schularten und über alle schulischen Bildungsetappen hinweg.
„Wenn wir Kinder und Jugendliche dazu befähigen möchten, sich zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln, die die Welt, in der sie leben, aktiv mitgestalten, müssen wir ihnen die Werkzeuge, die sie benötigen, um sich diese Welt anzueignen, auch bereitstellen“, betonte Alexander Lorz. Deshalb habe Hessen die Erarbeitung einer KMK-Empfehlung zur Stärkung der bildungssprachlichen Kompetenzen in der deutschen Sprache initiiert.
Neben der Veröffentlichung des internationalen Schulleistungsvergleichs PISA erfolgt 2019 auch die Veröffentlichung der zweiten Überprüfung der Bildungsstandards der KMK in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I im Ländervergleich (IQB-Bildungstrend). Mit Spannung werden außerdem die Vorausberechnungen der Studienanfängerzahlen bis 2030 erwartet. Aufgrund der unsicheren statistischen Datenlage in Bezug auf die Entwicklung des Studierverhaltens seit Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge wurden seit 2014 keine Vorausberechnungen der Studierenden- und Absolventenzahlen erstellt.
In der Tradition der Kamingespräche wird der Präsident zum nächsten Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des Kulturbereichs nach Wiesbaden einladen, um im Austausch mit den Experten und Expertinnen über die Aktivitäten der Länder zu informieren, das Erreichte zu würdigen und den aktuellen Handlungsbedarf gemeinsam zu erörtern.
Der Entwurf des Staatsvertrags zur Hochschulzulassung, den die KMK im Dezember 2018 verabschiedet hat, liegt der Finanzministerkonferenz (FMK) und Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zur Beschlussfassung vor. In der Kultusministerkonferenz ist nun in einem nächsten Schritt bis Mitte des Jahres eine Musterverordnung zu erarbeiten. Die Vergabe der Studienplätze für das Sommersemester 2020 wird nach dem neuen zentralen Verfahren erfolgen.
Einer der Schwerpunkte der Umsetzung der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ liegt für den Hochschulbereich in der Digitalisierung der Lehre. Die KMK wird sich mit Empfehlungen befassen, die in enger Abstimmung mit den Hochschulen aktuelle Herausforderungen thematisieren und Handlungsbedarf adressieren.
Fotos Präsidentschaftsübergabe