Kultusminister Konferenz

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Ganztagsschulen in Deutschland

Die Kultusministerkonferenz hat bereits im Dezember 2001 nach den ersten Ergebnissen von PISA (Programme for International Student Assessment) aus dem Jahr 2000 gemeinsame Anstrengungen zur Qualitätsentwicklung des deutschen Bildungswesens beschlossen, u.a. Maßnahmen zum Ausbau von schulischen und außerschulischen Ganztagsangeboten mit dem Ziel erweiterter Bildungs- und Fördermöglichkeiten (Pressemitteilung).

Seit 2006 legt die Kultusministerkonferenz in einem Bericht statistische Daten zu den allgemeinbildenden Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland vor und berichtet seitdem jährlich über die weitere Entwicklung in diesem Bereich. Sie berücksichtigt bei ihrer Definition von Ganztagsschulen sowohl den Gesichtspunkt der ganztägigen Beschulung als auch den der Betreuung. Ganztagsschulen sind demnach Schulen, bei denen im Primar- und Sekundarbereich I

  • an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot für die Schülerinnen und Schüler bereitgestellt wird, das täglich mindestens sieben Zeitstunden umfasst;
  • an allen Tagen des Ganztagsschulbetriebs den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern ein Mittagessen bereitgestellt wird;
  • die Ganztagsangebote unter der Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert und in enger Kooperation mit der Schulleitung durchgeführt werden sowie in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Unterricht stehen.

Der 2015 veröffentlichte Bericht der Kultusministerkonferenz zu „Ganztagsschulen in Deutschland“ enthält unter anderem länderspezifische Informationen zur Bedeutung der Ganztagsschule, zur Gestaltung des Ganztagsschulangebots, zu allgemeinen pädagogischen Grundsätzen, zu Unterstützungsleistungen und zur Qualitätssicherung an Ganztagsschule sowie zur Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und zu Angeboten für Kooperationspartner.

Die 2020 beschlossenen Empfehlungen der Kultusministerkonferenz und der Jugend- und Familienministerkonferenz „Entwicklung und Ausbau einer kooperativen Ganztagsbildung in der Sekundarstufe I“ beleuchten konzeptionelle und strukturelle Aspekte einer kooperativen Ganztagsbildung, Aspekte der Fach- und Führungskräfte, der Finanzierung sowie des Rechts. Die Empfehlungen machen deutlich, dass kooperative Ganztagsbildung der vertieften individuellen Förderung und der Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen bzw. Schülerinnen und Schülern, der Stärkung der Schule als Lern- und Lebensort und der Angebote außerschulischer Jugendbildung sowie der Entkopplung von Herkunft und Bildungserfolg im Sinne einer Bildungs- und Chancengerechtigkeit dient. Darüber hinaus unterstützt ganztägige Förderung und Betreuung das familienpolitisch wichtige Ziel, die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.

Vor dem Hintergrund der bundesweiten Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung und Betreuung ab 2026 hat die Kultusministerkonferenz am 12.10.2023 „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität der Ganztagsschule und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter“ verabschiedet. Die zwölf Empfehlungen geben Impulse für die Weiterentwicklung der Qualität des formalen, non-formalen und informellen Lernens über den ganzen Tag und benennen, was die pädagogische Qualität umfasst. Hervorgehoben werden beispielsweise die handlungsleitende Rolle der Kinder in der Angebotsgestaltung, die Bedeutung von Wohlbefinden und positiven pädagogischen Beziehungen, die starke Zusammenarbeit der Professionen und Akteure auf der Grundlage eines gemeinsamen Bildungsverständnisses, der Lebenswelt- und Sozialraumbezug sowie eine bedarfsgerechte Raumkonzeption und eine gesunde Mittagsverpflegung. Mit den Empfehlungen soll substanziell dazu beigetragen werden, den erweiterten Zeitrahmen der Ganztagsschule und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote pädagogisch zu nutzen und damit Kindern erweiterte Lernchancen zu ermöglichen.

Dokumente und nützliche Links:

Innovative Projekte und Programme von Bund und Ländern zur Qualitätsentwicklung des Bildungssystems