Kultusminister Konferenz

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Ahnen setzt sich für Gleichstellung von Künstlerinnen und Frauen in Kulturinstitutionen ein

Studie des Deutschen Kulturrates "Frauen in Kunst und Kultur II" vorgestellt

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Staatsministerin Doris Ahnen, hat zu einer breiten öffentlichen Diskussion über die stärkere Teilhabe von Künstlerinnen und von Frauen im Kulturbetrieb aufgerufen: "Es gibt weiterhin Handlungsbedarf, um die Gleichstellung von Künstlerinnen und von Frauen in Kulturinstitutionen weiter voran zu bringen." Der Deutsche Kulturrat präsentierte am Freitag in Berlin in Anwesenheit der KMK-Präsidentin die Studie "Frauen in Kunst und Kultur II", in der die Partizipation von Frauen in den Institutionen und an der Künstlerinnen- und Künstlerförderung der Länder untersucht wurde.

Die vom Deutschen Kulturrat im Auftrag der Kultusministerkonferenz erarbeitete Studie schreibt die Daten der im Jahr 1996 vorgelegten ersten Dokumentation "Kunst und Kultur von Frauen" fort. In der aktuellen Untersuchung "Frauen in Kunst und Kultur II"wurde über einen Zeitraum von sechs Jahren (1995 bis 2000) untersucht, inwieweit Frauen in Leitungsfunktionen von Kultureinrichtungen vertreten sind und inwieweit sie an der individuellen Künstlerförderung partizipieren. Der Anteil der weiblichen Studierenden sowie der Professorinnen wird in die Betrachtung einbezogen. Als erstes Fazit kann gezogen werden, dass zwar viele junge Frauen eine künstlerische Karriere anstreben und teilweise den größten Teil der Studierenden in den künstlerischen Fächern stellen, sie aber noch nicht ihrer Ausbildung adäquat an der individuellen Künstlerförderung partizipieren und in der Leitung von Kultureinrichtungen bislang noch selten vertreten sind. Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates Prof. Dr. Fuchs sagte anlässlich der Vorstellung der Studie: "Es gilt künftig ein größeres Augenmerk darauf zu richten, dass Künstlerinnen an Preisen und Stipendien stärker partizipieren. Und auch die Kultureinrichtungen selbst sind gefordert, Frauen vermehrt Leitungspositionen anzuvertrauen. Auch der Kulturbereich darf sich dem Prinzip des gender mainstreaming nicht verschließen. Dies gilt besonders für Leitungspositionen."

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz bezeichnete das Gesamtbild trotz einiger Fortschritte als "nicht zufriedenstellend": "Ziel muss bleiben, den künstlerischen Blick von Frauen, ihre Interpretation der Welt in ihrer künstlerischen und kulturpolitischen Arbeit in alle Bereiche des öffentlichen Lebens gleichgewichtig einzubringen", betonte Ahnen.

Ahnen kündigte an, die von den Ländern gemeinsam begonnene differenzierte Aufarbeitung in den Bereichen "Frauen in der Musik" und "Frauen und Film" solle auf den Bereich der darstellenden Künste ausgedehnt werden. Diese Arbeit solle im nächsten Jahr durch ein länderübergreifendes Hearing erfolgen mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren.

Außerdem regte die Präsidentin an, neue Netzwerke von Künstlerinnen zu schaffen und vorhandene auszubauen. Darüber hinaus gehe es um die Einrichtung von Mentorinnen-Programmen und um die Anhebung des Professorinnenanteils an den Kunsthochschulen. Dazu wird eine länderübergreifende und spartenübergreifende Publikation erarbeitet werden, in der konkrete Modelle im Sinne eines "best practice" vorgestellt werden. Die Darstellung soll sich auf gut funktionierende und lebendige Frauenkunstnetzwerke beziehen, die nachhaltig wirken und zur Verbesserung von Strukturen für Künstlerinnen und Frauen im Kulturbetrieb beitragen.

Die Studie ist von der Homepage des Deutschen Kulturrates (www.kulturrat.de) als PDF-Dokument abrufbar.