Kultusminister Konferenz

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Beleg für die Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungswesens

Wesentliche Ergebnisse der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2012“

Deutschland ist auf einem guten Weg zur Bildungsrepublik. Das zeigt der Bericht "Education at a Glance / Bildung auf einen Blick 2012", den die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 11.September 2012 gemeinsam mit der OECD vorgestellt haben.

„Der aktuelle Bericht belegt die Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungswesens“, erklärte Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im BMBF, bei der Präsentation der OECD-Statistik. „Vom frühkindlichen Bereich bis hin zur Weiterbildung ist die Bildungsbeteiligung in Deutschland überdurchschnittlich hoch. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Die geringe Arbeitslosigkeit, die hierzulande vor allem bei Jugendlichen so niedrig ist wie nirgendwo sonst in der EU, ist der beste Beweis dafür, dass unsere Strategie richtig ist, die Investitionen in Bildung zu erhöhen. Das zeigt sich gerade jetzt in der Krise.“

„Ich freue mich, dass wir uns im Vergleich zu den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert haben“, betonte Professor Dr. Johanna Wanka, Ministerin für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen. „Besonders erfreulich ist, dass die Schulabbrecherzahlen deutlich zurückgegangen sind und die Qualität schulischer Abschlüsse erhöht werden konnte. Hinzu kommt, dass die Studienanfängerquote einen neuen Höchststand erreicht hat und die duale Ausbildung noch besser geworden ist. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen und müssen auch die Ausgaben für Bildung weiter erhöhen.“

Bildungsbeteiligung in Deutschland steigt weiter

  • Besondere Erfolge bescheinigt der OECD-Bericht Deutschland im Elementarbereich, also bei Vorschulen und Kindergärten: 2010 besuchten 96 % der Vierjährigen eine entsprechende Einrichtung – weit mehr als im OECD-Durchschnitt (79 %). Bei den Dreijährigen war der Abstand noch größer: In Deutschland besuchten 89 % der Dreijährigen eine Einrichtung des Elementarbereichs, im OECD-Durchschnitt waren es 66 %. 
  • Das Niveau der Bildungsabschlüsse steigt weiter: So ist es gelungen, den Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss zwischen 2006 und 2010 von 8,0 % auf 6,5 % zu senken. Und erwarben im Jahr 2000 noch 37 % eines Jahrgangs eine Studienberechtigung, waren es 2010 bereits 49 %, also fast die Hälfte eines Jahrgangs (vgl. Statistisches Bundesamt).
  • Die Zahl der Studienanfänger hat 2011 mit 517.000 einen Höchststand erreicht. Ihr Anteil am Altersjahrgang ist nach der internationalen Abgrenzung von 30 % im Jahr 2000 auf 42 % im Jahr 2010 gestiegen. Nach der nationalen Abgrenzung ist die Studienanfängerquote in Deutschland 2010 sogar auf 45 % angestiegen und hat 2011 ein Rekordhoch von ca. 50 % erreicht (vgl. methodische Hinweise im Anhang).
  • Die Quote der Hochschulabsolventen (Universitäten und Fachhochschulen ohne Verwaltungsfachhochschulen) ist kontinuierlich gestiegen und hat sich von 14 % in 1995 auf 30 % in 2010 mehr als verdoppelt – angesichts der stark wachsenden Studienanfängerzahlen ist die Tendenz weiter steigend. 
  • Die Zahl der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften lag 2011 erfreulicherweise um 24 % über dem Vorjahreswert (vgl. Statistisches Bundesamt). 
  • Der Anteil der Frauen, die ein naturwissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen haben, ist in den vergangenen zehn Jahren um über zehn Prozentpunkte gestiegen. 
  • Die Bildungsbeteiligung der 15- bis 29-Jährigen über alle Bildungsniveaus hinweg ist im Berichtsjahr 2010 überdurchschnittlich hoch (Deutschland 51 %, OECD-Durchschnitt 47 %).
  • Gerade in Zeiten der Krise profitiert Deutschland davon, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung über einen guten Bildungsabschluss verfügt: 86 % haben entweder Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung, im OECD-Schnitt sind es nur 74 %, im EU-Schnitt 75 %.

Diese Zahlen belegen die Leistungskraft des deutschen Bildungswesens. Gerade die berufliche Bildung in Deutschland ist Vorbild für andere Staaten, denen adäquate Alternativen zu einer Hochschulbildung fehlen. Jüngstes Beispiel ist die im Juli beschlossene deutsch-spanische Initiative zu Kooperation und Erfahrungsaustausch in der beruflichen Bildung.

In die Ausgabe 2012 von „Bildung auf einen Blick“ hat die OECD erstmals einen Indikator zur Bildungsmobilität zwischen Generationen aufgenommen. Demnach erwerben in Deutschland 20 % der jungen Erwachsenen einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern (OECD- Schnitt 37 %), während 22 % einen niedrigeren erwerben (OECD-Schnitt 13 %).

Dieser Befund widerspricht aus Sicht von BMBF und KMK der von „Bildung auf einen Blick“ bestätigten Beobachtung, dass der Bildungsstand der Bevölkerung in Deutschland seit Jahren kontinuierlich steigt. Hinzu kommt, dass das OECD-Ergebnis zur Bildungsmobilität zwischen Generationen dem Befund im nationalen Bildungsbericht 2012 widerspricht, in dem eine gegenläufige Tendenz festgestellt wird: Aufstiege in Westdeutschland 40,4 %, in Ostdeutschland 42,4 %, Abstiege in Westdeutschland 12,5 % in Ostdeutschland 15,6 % (Nationaler Bildungsbericht I3-1, S. 213)

Bildung lohnt sich für alle

Der OECD-Bericht belegt: Je höher der Bildungsstand, desto höher das individuelle Einkommen sowie der gesellschaftliche Ertrag und desto geringer das Arbeitslosigkeitsrisiko.

  • In den Krisenjahren zwischen 2008 und 2010 war Deutschland das einzige OECD-Land, in dem die Arbeitslosigkeit auf allen Bildungsniveaus nicht zu-, sondern abgenommen hat. 
  • Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist die geringste in Europa: Mit 7,9 % hatte Deutschland im Juni 2012 EU-weit die niedrigste Rate der unter 25-jährigen (vgl. Eurostat). Auch die etwas anders berechneten OECD-Werte bescheinigen, dass Deutschland (2010) mit 12 % deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 16 % liegt. 
  • Bildung zahlt sich individuell durch die Aussicht auf ein höheres Einkommen aus: Ein männlicher Absolvent eines Hochschulstudiums oder einer Meister- bzw. Fachschulausbildung kann davon ausgehen, dass er in Deutschland im Laufe seines Erwerbslebens mindestens 384.000 US$ brutto mehr verdienen wird als ein Mann mit einem niedrigeren Bildungsabschluss. Bei den Frauen beträgt die Differenz 267.000 US$.
  • Der individuelle Nutzen von Bildung beschränkt sich nicht auf materielle Aspekte. Bildung wirkt sich auch positiv auf Gesundheit, Lebenszufriedenheit und gesellschaftliche Teilhabe aus. Das hat bereits der nationale Bildungsbericht 2012 gezeigt.
  • Die öffentliche Hand profitiert ebenfalls: Höhere Einkommen führen zu höheren Steuern und Sozialbeiträgen. Gleichzeitig macht das geringere Erwerbslosigkeitsrisiko weniger Transferleistungen erforderlich. Stellt man die Ausgaben, die der Staat in die Bildung eines Einzelnen investiert, dem öffentlichen Nutzen gegenüber, der daraus resultiert, so ergibt sich für Deutschland ein im OECD-Vergleich überdurchschnittlich hoher öffentliche Ertrag eines tertiären Abschlusses von 156.000 US$ bei Männern (OECD-Durchschnitt 101.000 US$) und 73.000 US$ bei Frauen (OECD-Durchschnitt 53.000 US$). 

Bildung hat höchste Priorität, gerade auch in Zeiten der Krise

  • Auch der OECD-Bericht belegt, dass Deutschland sich kontinuierlich dem 10 % Ziel nähert, das Bund und Länder 2008 auf dem Bildungsgipfel beschlossen haben: Nach den Kriterien der OECD hat sich der Anteil der Ausgaben für Bildungseinrichtungen am BIP in Deutschland von 4,9 % im Jahr 2000 auf 5,3 % im Jahr 2009 erhöht. Für das Jahr 2010 gehen die Statistiker von einem weiteren Anstieg auf 5,4 % aus – und das trotz eines deutlichen Wirtschaftsaufschwungs in diesem Zeitraum. Nach der nationalen Abgrenzung der Bildungsausgaben, die zusätzlich auch Ausgaben für Weiterbildung, Ausgaben für weitere Bildungsangebote wie z. B. die Kinderbetreuung in öffentlicher und privater Trägerschaft, Einrichtungen der Jugendarbeit oder Volkshochschulen umfasst, belief sich der Anteil der Bildungsausgaben am BIP im Jahr 2010 auf 7,0 % (vgl. Statistisches Bundesamt). Zusammen mit den ebenfalls wachsenden Forschungsausgaben ist Deutschland somit auf einem guten Weg, das 10%-Ziel für Bildung und Forschung zu erreichen.
  • Im Elementarbereich, d.h. für Vorschulen oder Kindergärten, lagen die Ausgaben in Deutschland bereits im Berichtsjahr 2009 deutlich über dem OECD-Durchschnitt.
  • Bei den Ausgaben pro Schüler/Studierenden kann Deutschland - wie im Vorjahr - einen überdurchschnittlichen Anstieg der Ausgaben verzeichnen. In Grundschulen betrugen die Ausgaben in 2009 je Schüler 6.619 US$. Damit konnte der Abstand zum OECD-Durchschnitt von 1.224 US$ in 2008 auf 1.100 US$ weiter verringert werden. Im Sekundarbereich wurden 9.285 US$ pro Schüler ausgegeben, was ungefähr dem OECD-Durchschnitt von 9.132 US$ entspricht. Im Hochschulbereich liegen die Ausgaben in Deutschland mit 15.711 US$ je Student bereits deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 13.728 US$. Insgesamt liegen die Pro-Kopf-Ausgaben mit 9.779 US$ je Bildungsteilnehmer im Primar- bis Tertiärbereich im Jahr 2009 über dem OECD-Durchschnitt von 9.252 US$.

Eine weitere Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse findet sich im Anhang.

Anhang

Bildungsbeteiligung in Deutschland steigt weiter

  • Beteiligung an frühkindlicher Bildung überdurchschnittlich (Seite 7)
  • Studienanfängerquote erreicht Höchststand (Seite 8)
  • Studierende erfolgreich (Seite 9)

Bildung lohnt sich für alle

  • Sinkende Arbeitslosenquoten trotz Wirtschaftkrise (Seite 11)
  • Niedrige Arbeitslosigkeit besonders bei Jugendlichen (Seite 12)
  • Bildungsrendite für den Einzelnen und die Gesellschaft (Seite 13)

Bildung hat höchste Priorität – gerade in Zeiten der Krise 

  • Deutschland steigert Ausgaben für Bildungseinrichtungen (Seite 16)
  • Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am BIP gestiegen (Seite 18)
  • Ausgaben pro Schüler/Studierenden überdurchschnittlich (Seite 19)
  • Günstige Betreuungsrelationen im Elementar- und im Tertiärbereich (Seite 21)

Frühkindliche Bildung in Deutschland im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gut 

Der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungsbiografie wird in den ersten Lebensjahren gelegt. Der EAG-Bericht beleuchtet zum ersten Mal in einem Indikator die internationalen Unterschiede in der frühkindlichen Bildung. Deutschland schneidet dabei sehr gut ab: Die lange Tradition des Kindergartens, der international viele Nachahmer gefunden hat, sorgt für eine gute Ausgangsposition bei den 3- und 4-jährigen Kindern.

In Deutschland besuchten im Jahr 2010 96 % der 4-Jährigen bzw. 89 % der Dreijährigen eine Einrichtung des sogenannten Elementarbereichs, d.h. Einrichtungen wie Vorschulen oder Kindergärten, die für Kinder ab drei Jahren gedacht sind Im OECD-Durchschnitt waren es bei den Vierjährigen in 2010 nur 79 %; berücksichtigt man auch Kinder, die in diesem Alter bereits Einrichtungen des Primarbereichs besuchen, betrug der OECD-Schnitt 81 %. Bei den Dreijährigen waren es im OECD-Durchschnitt 66 %.

Auch das Betreuungsverhältnis ist in Deutschland überdurchschnittlich gut: Im Elementarbereich ist die Betreuungsrelation mit 9,9 Kindern je Betreuungsperson bzw. 12,6 Kindern je ausgebildeter Erzieherin deutlich günstiger als im OECD-Mittel (12,3 bzw. 14,4).

Die Ausgaben (private und öffentliche) für Einrichtungen des Elementarbereichs lagen in Deutschland 2009 mit 0,6 % des BIP ebenfalls leicht über dem OECD-Durchschnitt von 0,5 %. 

Die Länder haben im Zuge der Umsetzung der Empfehlung der Kultusministerkonferenz „Integration als Chance - gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit“ eine Reihe von Maßnahmen zur qualitativen Verbesserung des vorschulischen Bildungsangebots insbesondere zu Förderung der Sprachentwicklung und zur Entwicklung der Elternarbeit in die Wege geleitet.

Studienanfängerquote erreicht neuen Höchststand 

Wichtige Voraussetzung, um wirtschaftlich im internationalen Wettbewerb weiter bestehen zu können und einem künftigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist eine ausreichende Basis gut qualifizierter Erwerbspersonen. In Deutschland garantieren das sowohl die Hochschulen (Tertiärbereich ISCED 5A) als auch die berufliche Bildung (Tertiärbereich ISCED 5B, in Deutschland Abschlüsse auf Meister- und Fachschulebene). 

Deutschland hat in den letzten Jahren Höchststände bei der Studienanfängerquote erreicht. Nach den Kriterien der nationalen Statistik (vgl. Unterschiede zur internationalen Abgrenzung in den methodischen Hinweisen) ist die Studienanfängerquote in Deutschland 2010 auf 45 % eines Altersjahrgang angestiegen und hat 2011 ein Rekordhoch von ca. 50 % erreicht. Wenn man auf eine Bereinigung der Sondereffekte durch doppelte Abiturjahrgänge und Aussetzung der Wehrpflicht verzichten würde, läge der Wert sogar noch höher. Mit Blick auf den Fachkräftebedarf vor allem im MINT-Bereich ist es besonders erfreulich, dass sich in 2011 24 % mehr Studienanfänger als im Vorjahr für ein Studium der Ingenieurwissenschaften entschieden haben. 

Auch die Zahlen der OECD belegen diese positive Entwicklung in Deutschland. Dort werden andere Abgrenzungen verwendet und die Daten reichen nur bis 2010 .

Die Studienanfängerquote im Tertiärbereich A (Universitäten und Fachhochschulen) ist demnach in Deutschland von 30 % im Jahr 2000 auf einen neuen Höchststand von 42 % im Jahr 2010 gestiegen. Die höchsten Studienanfängerquoten erreichten Australien (96 %), Island (93 %) und Portugal (89 %). Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit zwar weiterhin unter dem OECD-Durchschnitt von 61 %. Bei der Bewertung der deutschen Studienanfängerquoten ist jedoch zu berücksichtigen, dass in Deutschland – im Gegensatz zu vielen anderen Staaten – mit dem System der dualen Berufsausbildung ein weiterer Bildungsweg mit traditionell hohen Teilnehmerzahlen, anspruchsvollen Bildungsinhalten und hervorragenden Eintrittschancen auf den Arbeitsmarkt existiert. Gerade in den Ländern, in denen die Studienanfängerzahlen sehr hoch sind, besteht keine mit dem deutschen Berufsbildungssystem vergleichbare Alternative zu einem Studium. 

Im Tertiärbereich B (Fachschulen einschließlich Meisterausbildung, Verwaltungsfach-hochschulen, Schulen des Gesundheitswesens) kann Deutschland mit 21 % überdurchschnittlich hohe Anfängerquoten verzeichnen (OECD-Durchschnitt 17 %). Die Länder mit den höchsten Anfängerquoten im Tertiärbereich B sind Neuseeland (48 %), Belgien (38 %) und Korea (36 %). 

Deutschland holt bei Abschlussquoten im Tertiärbereich auf

Die gestiegenen Anfängerquoten lassen in einigen Jahren eine höhere Anzahl von Absolventen erwarten, die dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Schon seit einigen Jahren holt Deutschland bei den Abschlussquoten im Tertiärbereich deutlich auf. Das gilt insbesondere auch für den beruflichen Tertiärbereich, der im internationalen Vergleich oft vernachlässigt wird, da nur wenige Staaten dort nennenswerte Absolventenzahlen erreichen.

In Zahlen: Der Anteil der Personen an allen Altersgruppen, die einen Abschluss im Tertiärbereich A erworben haben, verdoppelte sich in Deutschland von 14 % in 1995 auf 30 % in 2010. In den nächsten Jahren ist aufgrund der deutlich gestiegenen Studienanfängerzahlen auch bei der Abschlussquote mit einem neuen Höchststand zu rechnen. Die höchsten Abschlussquoten im Tertiärbereich A erreichten 2010 Island mit 60 %, Polen mit 55 % und das Vereinigte Königreich mit 51 %. Der OECD-Durchschnitt lag mit 39 % um fast ein Drittel über dem deutschen Wert, wobei auch hier zu berücksichtigen ist, dass in Deutschland mit der dualen Berufsausbildung ein weiterer attraktiver Bildungsweg zur Verfügung steht, den es in den meisten anderen OECD-Ländern so nicht gibt. Gleichwohl konnte Deutschland bei den Absolventen im Tertiärbereich A seit 2005 den Abstand zum OECD-Durchschnitt um fünf Prozentpunkte verringern. 

Zudem zählt Deutschland neben der Tschechischen und der Slowakischen Republik sowie der Schweiz zu den wenigen Staaten, in denen in den letzten zehn Jahren der Anteil der Frauen, die einen Abschluss im Bereich der Naturwissenschaften erworbenen haben, um mehr als zehn Prozentpunkte gesteigert werden konnte. 

Bei den Abschlussquoten im Tertiärbereich B lag Deutschland im Jahr 2010 mit 14 % deutlich über dem OECD-Durchschnitt (10 %). Während im Zeitraum von 2005 bis 2010 die Quoten im OECD-Durchschnitt nur um einen Prozentpunkt gestiegen sind, erhöhte sich die Abschlussquote in Deutschland um drei Prozentpunkte. Slowenien und Neuseeland (jeweils 26 %) hatten in 2010 die höchsten Abschlussquoten im Tertiärbereich B. 

Dank guter Bildung: Sinkende Arbeitslosenquoten trotz Wirtschaftskrise 

Deutschland ist das einzige Land, in dem über alle Bildungsniveaus die Erwerbslosenquoten (nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation ILO) im Zeitraum von 2008 bis 2010 gesunken sind. 

Demnach ging in Deutschland bei Personen mit einem Tertiärabschluss zwischen 2008 und 2010 die Erwerbslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 % zurück, während sie im OECD-Durchschnitt um 1,4 Prozentpunkte auf 4,7 % anstieg. Bei Personen mit einem Abschluss im Sekundarbereich II oder im postsekundaren nichttertiären Bereich sank die Erwerbslosenquote in Deutschland um 0,3 Prozentpunkte auf 6,9 % und damit ebenfalls unter den OECD-Durchschnitt, der um 2,7 Prozentpunkte auf 7,6 % anstieg. Auch bei geringqualifizierten Personen (kein Abschluss im Sekundarbereich II) sank die Erwerbslosenquote um 0,6 Prozentpunkte auf 15,9 %, während sie im OECD-Durchschnitt um 3,7 Prozentpunkte auf 12,5 % anstieg. Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass die Quoten auch in 2011 weiter gesunken sind: Die Erwerbslosenquote sank bei Personen mit Tertiärabschluss auf 2,4 %, bei Personen mit einem Abschluss im Sekundarbereich II auf 5,8 % und bei den gering Qualifizierten auf 13,9 %.

Bildungsbeteiligung der 15- bis 29-Jährigen überdurchschnittlich hoch, Erwerbslosigkeit gering

Im Zeitraum von 2006 bis 2010 ist es gelungen, den Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss in Deutschland von 8,0 % auf 6,5 % zu senken. Gleichzeitig ist der Anteil der Schulabsolventen mit höherwertigen Schulabschlüssen deutlich angestiegen: Bei der allgemeinen Hochschulreife von 29,6 % auf 33,9 %, bei der Fachhochschulreife von 13,4 % auf 15,2 % und beim Mittleren Abschluss von 46,2 % auf 52,9 %.

Diese positive Entwicklung findet auch in den OECD-Zahlen ihren Niederschlag in der gestiegenen Bildungsbeteiligung der 15- bis 29-Jährigen insgesamt sowie dem niedrigen Anteil gering Qualifizierter.

Der Übergang von Bildung in Beschäftigung gelingt in Deutschland gut. Dies zeigt sich am erfreulich niedrigen Anteil der 15- bis 29-Jährigen, die sich weder in (Aus-) Bildung noch in Beschäftigung befanden: Während dies in der OECD im Jahr 2010 16 % der jungen Menschen betraf, war der Anteil in Deutschland mit 12 % deutlich kleiner. Aktuellere Zahlen belegen eine weitere Senkung auf 11 % in 2011. Am günstigsten stellt sich die Situation für die 15- bis 29-Jährigen in 2010 in den Niederlanden und Luxemburg dar, wo nur 7 % weder an (Aus-) Bildung teilnahmen noch erwerbstätig waren. 

Besonders erfreulich ist die Entwicklung in Deutschland bei den 15- bis 19-Jährigen: Mit 7,7 % war in dieser Altersgruppe der Anteil außerhalb von Bildung nur gut halb so groß wie im OECD-Durchschnitt (14,4 %). Von diesen 7,7 % waren immerhin 52 % beschäftigt (OECD: 43 %). Entsprechend niedrig waren die Anteile der erwerbslosen Jugendlichen bzw. derjenigen, die sich weder in (Aus-) Bildung befanden noch einer Erwerbstätigkeit nachgingen (Deutschland: 2 %, OECD: 3 %). 

Die im internationalen Vergleich günstige Situation ist neben der gestiegenen Bildungsbeteiligung insgesamt insbesondere der dualen Berufsausbildung sowie dem Schulberufssystem zu verdanken, wodurch ein großer Teil der jungen Menschen (52 %) einen beruflichen Bildungsgang der Sekundarstufe II besucht (s. Tab. C1.3).

Hohe öffentliche Investitionen in Bildung bringen in Deutschland hohe Renditen

Bildungsausgaben sind echte Investitionen, die langfristig gute Renditen bringen. In Deutschland werden durch zusätzliche Steuereinnahmen, Sozialversicherungsbeiträge und geringere Transferleistungen besonders hohe Erträge erzielt. Dies zeigt sich an folgendem Beispiel:

Für einen männlichen Absolventen des Tertiärbereichs wendet die öffentliche Hand in Deutschland umgerechnet rund 68.000 US-$ auf. Diese Zahl umfasst direkte Investitionen in den Bildungsbereich, während der Ausbildung entgangene Einkommenssteuer sowie geleistete Zuschüsse wie Stipendien und andere Zuwendungen (Werte für das Jahr 2008). Dieser Wert wird nur von Dänemark und den Niederlanden übertroffen. Dem stehen in Deutschland öffentliche Einnahmen von rund 225.000 US$ in Form zusätzlicher Steuereinnahmen, Sozialversicherungsbeiträge, geringerer Transferleistungen (Wohngeld, Sozialhilfe) und geringerer Erwerbslosigkeit je Absolventen des Tertiärbereichs gegenüber. Diese Einnahmenhöhe wird nur von den USA (278.000 US$) und Ungarn (275.000 US$) übertroffen. Im Saldo bleibt in Deutschland ein Nettogewinn für die öffentliche Hand in Höhe von 156.000 US$ je männlichem Absolventen des Tertiärbereichs. Im OECD-Mittel liegt dieser dagegen nur bei 101.000 US$. Bedingt durch die geringere Erwerbstätigkeit der Frauen und damit bei gleichen Kosten geringere Einnahmen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen fällt der monetäre Überschuss für die öffentliche Hand bei weiblichen Absolventen des Tertiärbereichs deutlich kleiner aus. Mit 73.000 US$ liegt dieser in Deutschland allerdings ebenfalls klar über dem OECD-Mittel von 53.000 US$.

Für die Absolventen selbst lohnt sich eine tertiäre Ausbildung ebenfalls: Männer mit einem Abschluss im Tertiärbereich können in Deutschland davon ausgehen, dass sie im Laufe ihres Erwerbslebens mindestens 384.000 US$ mehr verdienen als ein Absolvent des Sekundarbereichs II oder des postsekundaren, nicht tertiären Bereichs, bei Frauen beträgt diese Differenz 267.000 US$. Durch das geringere Risiko erwerbslos zu werden, ergibt sich ein weiterer Vorteil in Höhe von 48.000 für Männer bzw. 24.000 US$ für Frauen. Auch wenn die Vorteile durch entgangenes Einkommen während Studium bzw. Ausbildung, höhere Steuern und Sozialversicherungsbeiträge geschmälert werden, bleibt unter dem Strich ein Vorteil von 145.000 US$ bei den Männern bzw. 85.000 US$ bei den Frauen.

Auch ein Abschluss des Sekundarbereichs II bzw. eines postsekundären, nichttertiären Bildungsprogramms lohnt sich sowohl für die öffentliche Hand als auch für die/den Einzelne/n durch ein höheres Einkommen sowie ein geringeres Erwerbslosigkeitsrisiko gegenüber Personen ohne Abschluss des Sekundarbereichs II. Der Effekt für die öffentliche Hand ist bei den Frauen besonders ausgeprägt: Hier ergeben sich durch höhere Steuereinnahmen, Sozialbeiträge, geringere Transferleistungen und ein geringeres Erwerbslosigkeitsrisiko Zusatzeinnahmen in Höhe von 103.000 US$, wovon abzüglich direkter Kosten und entgangener Steuereinnahmen während der Ausbildungszeit 64.000 US$ Gewinn übrig bleibt.

Deutschland steigert Ausgaben für Bildungseinrichtungen

In der Wirtschaftskrise haben viele Staaten wegen der angespannten Haushaltssituation den Anteil der öffentlichen Gesamtausgaben für Bildung und Forschung gekürzt. Die Bundesregierung hat vor dem Hintergrund, dass Investitionen in Bildung und Forschung unsere Zukunftsfähigkeit sichern, einen anderen Weg gewählt und mit dem 12 Mrd. Paket für Bildung und Forschung ein deutliches Zeichen gesetzt. Auch Länder und Kommunen haben die Bildungsausgaben deutlich gesteigert, so dass nach der nationalen Abgrenzung der Anteil der öffentlichen und privaten Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2010 auf 7,0 % gestiegen ist. 

International werden nur die Ausgaben für Bildungseinrichtungen verglichen, da die übrigen Bildungsausgaben nicht in vergleichbarer Form vorliegen. Außerdem beruht der internationale Vergleich der OECD noch auf Daten aus 2009, so dass die jüngsten Steigerungen dort noch nicht sichtbar sind. Gleichwohl sind auch dort die starken Anstrengungen Deutschlands im Bildungsbereich zu erkennen.

Die nachstehenden OECD-Finanzindikatoren verdeutlichen diese positive Entwicklung:

Demnach hat sich in Deutschland der Anteil der öffentlichen und privaten Ausgaben für Bildungseinrichtungen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach der internationalen Abgrenzung von 4,9 % im Jahr 2000 auf 5,3 % im Jahr 2009 erhöht. Dieser Anstieg resultiert nicht nur aus dem durch die Finanzkrise verursachten Rückgang des BIP im Jahr 2009, sondern ist auch auf eine deutliche Erhöhung der Ausgaben um 25,5 Mrd. Euro von 100,9 Mrd. Euro im Jahr 2000 auf 126,4 Mrd. im Jahr 2009 zurückzuführen. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Ausgaben für Bildungseinrichtungen in Deutschland im Jahr 2010 um weitere 6,7 Mrd. auf 133,1 Mrd. gestiegen. Bei einem gleichzeitigen deutlichen Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2010 entspricht dies nach vorläufigen Berechnungen einem Anteil von 5,4 % des BIP.

In der OECD wurden im Jahr 2009 in Relation zum BIP durchschnittlich 6,2 % für Bildungseinrichtungen ausgegeben. Bei der Bewertung dieser Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass viele Staaten aufgrund der demografischen Entwicklung eine jüngere Bevölkerung – und somit auch mehr Bildungsteilnehmer – haben als Deutschland. In Deutschland beträgt der Anteil der unter 30-Jährigen an der Gesamtbevölkerung 31 %, im OECD-Durchschnitt sind es hingegen 39 % (Bezugsjahr 2009), was entsprechend höhere Bildungsausgaben erforderlich macht. In Relation zur Zahl der Schüler und Studenten lagen die Bildungsausgaben in Deutschland 2009 mit 9.779 US$ pro Bildungsteilnehmer über dem OECD-Durchschnitt von 9.252 US$ (näheres hierzu siehe unten S. 19).
 

Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am BIP gestiegen 

Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben in Deutschland (ohne private Investitionen) ist 2009 im Vergleich zum Vorjahr von 4,6 % auf 5,1 % des BIP gestiegen. Dies gilt insbesondere für den schulischen Bereich (Primar-, Sekundar- und postsekundärer, nichttertiärer Bereich), wo der Anteil von 2,8 % auf 3,2 % zugenommen hat. Gleichwohl liegt der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am BIP noch unter dem OECD-Mittel von 5,8 %. In absoluten Zahlen betrugen die öffentlichen Bildungsausgaben in Deutschland 2009 99 Mrd. Euro; 5 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr. 

Aufgrund der föderalen Struktur werden in Deutschland 72 % der öffentlichen Mittel für den Primar-, Sekundar- und postsekundären, nichttertiären Bereich von den Ländern aufgebracht. Die übrigen öffentlichen Mittel kommen zu 18 % von den Kommunen und zu 10 % vom Bund.

Gegenüber 1995 ist der Anteil der Bildungsausgaben an den öffentlichen Gesamtausgaben in Deutschland deutlich von 8,6 % auf 10,5 % gestiegen.

Ausgaben pro Schüler/Studierenden überdurchschnittlich gestiegen 

h die Bildungsausgaben pro Schüler/Studierenden in Bildungseinrichtungen vom Primar- bis zum Tertiärbereich sind zwischen 2008 und 2009 in Deutschland von 9.115 US$ auf 9.779 US$ - wie bereits im letztjährigen Vergleich 2007/2008 - überdurchschnittlich gestiegen und liegen über dem OECD-Durchschnitt von 9.252 US$. 

Für Deutschland gilt dabei wie für fast alle Vergleichsstaaten: Je höher die Bildungsstufe, desto höher sind die Ausgaben je Schüler/Studierenden:   

Im Primarbereich sind die Ausgaben je Schüler/-in in Deutschland von 5.929 US$ in 2008 auf 6.619 US$ in 2009 gestiegen. In vielen OECD-Staaten sind Ganztagsschulen bereits im Primarbereich die Regel. In Deutschland hat das Ganztagsschulangebot erst in den letzten 10 Jahren zugenommen. Daher liegt Deutschland bei den Ausgaben je Schüler/-in im Primarbereich immer noch unter dem OECD-Durchschnitt von 7.719 US$. Der Abstand konnte jedoch im Vergleich zum Vorjahr weiter verringert werden. 

 Im Sekundarbereich liegen die Ausgaben mit 9.285 US$ je Schüler/in in Deutschland geringfügig unter dem OECD-Durchschnitt.

 Im Tertiärbereich hingegen liegen die Ausgaben je Student/in mit 15.711 US$ deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 13.728 US$. Dabei wird ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten verwendet (38,9 % im Vergleich zu 31,9 % im OECD-Durchschnitt). 

Günstige Betreuungsrelationen im Elementar- und im Tertiärbereich 

Im Elementarbereich ist die Betreuungsrelation mit 9,9 Kindern je Betreuungsperson bzw. 12,6 Kindern je ausgebildeter Erzieherin deutlich günstiger als im OECD-Mittel (12,3 bzw. 14,4). Quantitativ ebenfalls günstig ist das Verhältnis im Tertiärbereich: So war die Betreuungsrelation im Tertiärbereich A mit 11,1 Studierenden je Lehrenden im Jahr 2010 international sogar eine der günstigsten (OECD-Durchschnitt 15,5).

Methodische Hinweise zur nationalen und internationalen Abgrenzung

Bildungsausgaben
Die OECD vergleicht in „Education at a Glance“ im Wesentlichen nur die öffentlichen und privaten Ausgaben für Bildungseinrichtungen, da nur hier Vergleichbarkeit über die Bildungssysteme der Länder gegeben ist. Diese Ausgaben umfassen Personalausgaben (incl. Sozialbeiträge), Sachaufwand (z.B. Lehrmittel), Investitionsausgaben (z.B. für Gebäude), sowie Ausgaben für Forschung und Entwicklung an Hochschulen. Dagegen enthält das deutsche Bildungsbudget, das jährlich vom Statistischen Bundesamt ermittelt wird, auch Ausgaben für Krippen und für Jugendarbeit, die Kosten für die betriebliche Weiterbildung, Ausgaben für weitere Bildungsangebote wie z.B. die Volkhochschulen, sowie Ausgaben für die Lebenshaltung, z.B. im Rahmen von BAföG oder Stipendien.

Erwerbslosenquote
Erwerbstätig im Sinne der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organisation, ILO) ist jede Person im erwerbsfähigen Alter (15 bis 74 Jahren), die in einem einwöchigen Berichtszeitraum mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen oder mithelfenden Tätigkeit gearbeitet hat. Auch wer sich in einem formalen Arbeitsverhältnis befindet, das er im Berichtszeitraum nur vorübergehend nicht ausgeübt hat, gilt als erwerbstätig.

Erwerbslos ist demnach jede Person im erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum nicht erwerbstätig war, aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit gesucht hat. 

Die für internationale Vergleiche maßgebliche Abgrenzung der Erwerbslosigkeit unterscheidet sich von der Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder einem kommunalen Träger sowie die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden, um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem Umfang von unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt werden.

Studienanfängerquoten im Tertiärbereich A und B
Der Tertiärbereich A umfasst nach internationaler Abgrenzung Universitäten und gleichgestellte Hochschulen sowie Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen). Als Studienjahr 2010 gilt hier das Sommersemester 2010 sowie das vorangegangene Wintersemester 2009/2010. Die Berechnung der Studienanfängerquote nach den nationalen Kriterien schließt die Verwaltungsfachhochschulen ein. Als Studienjahr 2010 gilt hier das Sommersemester 2010 sowie das nachfolgende Wintersemester 2010/2011. Die hier genannten Quoten wurden um den Effekt der doppelten Abiturjahrgänge bereinigt. Ohne diese Bereinigung betrug die Studienanfängerquote in 2011 ca. 55 % (Tertiärbereich A und B). 

Zum Tertiärbereich B zählen in Deutschland Fachschulen, Berufsakademien, Verwaltungshochschulen sowie 2- oder 3-jährige Programme in Gesundheits- und Sozialberufen bzw. Erzieherausbildung (an Berufsfachschulen bzw. Schulen des Gesundheitswesens). 

Der Bericht kann hier bestellt werden: Opens external link in new windowhttp://www.wbv.de/artikel/6001821f