Europa (er)leben und gestalten: KMK verabschiedet Empfehlungen „Europabildung in der Schule“ und zur „Beruflichen Bildung als Chance für Europa“
Dazu sagte die KMK-Präsidentin und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig:
„Im Wort Europa klingt ein gemeinsames historisches Erbe mit, das untrennbar mit den Werten Demokratie, Frieden und Freiheit verbunden ist. Damit Europa gelingt, braucht es Wissen, Erfahrungen, Erlebnisse und den Austausch. Dafür stehen die heute verabschiedeten Empfehlungen. Denn wir geben unsere Verantwortung für Europa irgendwann an unsere Kinder und Jugendlichen weiter – und darauf müssen wir sie vorbereiten. Und dazu ist Schule der ideale Ort, denn Schule ist die Institution, die alle Kinder und Jugendlichen erreicht. Schule ist der zentrale Ort, an dem der europäische Gedanke vermittelt werden kann und Schülerinnen und Schüler die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Zukunftsgestaltung von Europa entwickeln können. Gerade die Corona-Pandemie mit der Erfahrung temporärer Grenzschließungen, ein erstarkender Populismus oder die vielen Fragen, die uns die Situation geflüchteter Menschen stellen, zeigen, dass unser vereintes Europa und seine demokratischen Werte wichtiger denn je sind.“
Die Empfehlung „Europabildung in der Schule“ stellt eine Überarbeitung und Aktualisierung der bestehenden Empfehlung aus dem Jahr 2008 dar. Die Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt der Überlegungen. Sie sollen dazu befähigt werden, Europa als mündige Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Neu ist, dass Europabildung als Aufgabe für die gesamte Schulfamilie verstanden wird. Die Schulen erhalten eine Vielzahl an praktischen Hinweisen zu Materialien, Programmen, Wettbewerben, Institutionen und außerschulischen Partnern für den Unterricht. Völlig neu ist die Empfehlung zur „Beruflichen Bildung als Chance für Europa“. Hier findet sich der Grundgedanke der Europäischen Union wieder. Wenn wir in Schule und Ausbildung miteinander und über Ländergrenzen hinweg arbeiten, uns austauschen und leben – dann profitieren wir nicht nur wirtschaftlich, dann haben auch Populisten und Nationalisten, ihre Vorurteile und Ressentiments keinen Raum“, so Hubig abschließend.