Gute Einstellungschancen für Lehramtsbewerberinnen und Lehramtsbewerber im Schulsystem
11.02.2025
Dies geht aus der aktuellen Zusammenfassung der Modellrechnungen der Länder zum Einstellungsbedarf und Angebot an Lehrkräften für den Zeitraum 2024-2035 hervor. Zugleich weist der Bericht auf die guten Einstellungschancen im Schulsystem hin, die angehende Lehrerinnen und Lehrer in den kommenden Jahren vorfinden werden.
Auf der Grundlage der vorausberechneten Zahlen der Schülerinnen und Schüler[1] bildet der Bericht zum „Lehrkräfteeinstellungsbedarf und -angebot in der Bundesrepublik Deutschland 2024-2035“ eine aktuelle Abschätzung des künftigen Lehrkräfteeinstellungsbedarfs und grundständig ausgebildeten Lehrkräften, die auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die jährliche Berichterstattung über diesen Gegenstand folgt einem Beschluss der 363. Kultusministerkonferenz vom 10.10.2018 und soll ermöglichen, Veränderungen in der Entwicklung der Schüler/-innen- und Lehrkräftezahlen frühzeitig wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
Zu den Ergebnissen:
Kurz- und mittelfristig ist die Zahl der grundständig ausgebildeten Lehrkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen geringer als der Bedarf. Erst langfristig wird eine Entspannung erwartet.
Nach einzelnen Lehrämtern:
- Lehrkräftemangel insbesondere bei den Lehrämtern für alle oder einzelne Schularten des Sekundarbereichs I (Lehramtstyp 3) und bei den Lehrämtern für den Sekundarbereich II (berufliche Fächer) oder für die beruflichen Schulen (Lehramtstyp 5).
- Bei den Lehrämtern der Grundschule bzw. des Primarbereichs (Lehramtstyp 1) sowie für die sonderpädagogischen Lehrämter (Lehramtstyp 6) ergibt sich lediglich im Zeitraum 2024 bis 2026 ein niedrigeres Angebot an Neuabsolvierenden als Personen zur Bedarfsdeckung benötigt werden.
Im Zeitraum 2024 bis 2035 stehen nahezu unverändert viele Neuabsolventen zur Verfügung.
"Die Länder haben viel unternommen, um die zweite Phase der Lehrerbildung attraktiver zu gestalten", erklärt die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz Simone Oldenburg. "Mit neuen Ausbildungswegen und einer verbesserten Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg setzen wir auf mehr Flexibilität in der zweiten Phase der Lehrerbildung, um in einem gemeinsam gesetzten Rahmen neue Zielgruppen für den Beruf zu erschließen. Dabei müssen auch Anstrengungen unternommen werden, um die Lücke zwischen der Zahl der Absolventinnen und Absolventen, die die Hochschulen verlassen, und dem Bedarf an den Schulen zu schließen."
Um den prognostizierten Entwicklungen entgegenzuwirken, müssen die Länder tätig werden. Eine Übersicht der Maßnahmen, die die Länder angesichts des hohen Lehrkräftebedarfs zur Sicherung der Unterrichtsversorgung ergreifen, findet sich in dem von der Kultusministerkonferenz im Oktober 2022 veröffentlichten Bericht zur Umsetzung der „Gemeinsamen Leitlinien zur Deckung des Lehrkräftebedarf“.
Die Kultusministerkonferenz hat unter anderem bereits im Juni 2022 die Ständige Wissenschaftliche Kommission damit beauftragt, Empfehlungen zur Lehrkräftebildung und der Gesamtpersonalsituation an Schulen zu erarbeiten, auch mit dem Ziel, das Studium und den wichtigen Beruf der Lehrerinnen und Lehrer durch weitere Maßnahmen noch attraktiver zu machen. Die vorhandenen Konzepte und Maßnahmen der Lehrkräftebildung und -gewinnung sollen auf den Prüfstand gestellt und auch neue Wege gedacht werden. Es geht darum, sowohl die Qualität als auch die Quantität der Lehrkräftebildung zu verbessern.
Im März 2024 hat die Kultusministerkonferenz die Einführung von „Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte und zur strukturellen Ergänzung der Lehrkräftebildung“ beschlossen, mit denen eine Flexibilisierung der Qualifizierungswege in den Lehrkräfteberuf ermöglicht wird und neue Zielgruppen gewonnen werden sollen. Mit dem Beschluss „Gestaltung von zusätzlichen Wegen ins Lehramt“ hat die Kultusministerkonferenz am 14.06.2024 einen konkreten ländergemeinsamen Rahmen für die Gestaltung von Qualifizierungswegen zu Ein-Fach-Lehrkräften sowie die Einführung sogenannter Quereinstiegs-Masterstudiengänge und dualer Studiengänge geschaffen.
Da es sich bei dem Bericht um eine Zusammenstellung der Modellrechnungen der Länder handelt, steht Ihnen die Pressestelle des jeweiligen Landes für Rückfragen zu den einzelnen Modellrechnungen zur Verfügung.
Zum Bericht „Lehrkräfteeinstellungsbedarf und -angebot in der Bundesrepublik Deutschland 2024 bis 2035 - Zusammengefasste Modellrechnungen der Länder“ mit Download in Acrobat Reader, zum Tabellenwerk als Excel-Datei und als zip-Datei.
[1] Die Veröffentlichung der Vorausberechnung der Zahl der Schüler/-innen und Absolvierenden 2023 bis 2035 erfolgte am 08.11.2024 und ist im Wesentlichen Basis für diesen neuen Bericht zum Lehrkräfteeinstellungsbedarf und -angebot.