Kultusminister Konferenz

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Inklusion in der Lehrerbildung

Empfehlung für Lehrkräfte für eine Schule der Vielfalt

 

Kultusministerkonferenz (KMK) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben eine gemeinsame Empfehlung <media 16055 _blank download_pdf "TEXT, 2015-03-18 KMK HRK-Text-Empfehlung-Vielfalt, 2015-03-18_KMK_HRK-Text-Empfehlung-Vielfalt.pdf, 183 KB">undefinedLehrerbildung für eine Schule der Vielfalt</media> zum Thema Inklusion beschlossen. Die Lehramtsstudiengänge sollen so weiterentwickelt werden, dass die angehenden Lehrkräfte besser auf die Herausforderungen durch eine vielfältige Schülerschaft vorbereitet werden.

„Die Anforderungen an die Lehrkräfte von heute haben sich verändert. Wir müssen achtsam mit den Unterschieden von Kindern und Jugendlichen umgehen. Damit die Lehrerinnen und Lehrer das Potenzial des gemeinsamen Lernens im Schulunterricht vollständig ausschöpfen können, brauchen Schulen Lehrkräfte, die in ihrer Ausbildung auch auf den Umgang mit Vielfalt vorbereitet wurden“, sagte die KMK-Präsidentin und sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth.

Inklusion, also der gemeinsame Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen in Regelschulen, ist eine Querschnittsaufgabe in der Lehrerbildung. Ihr müssen sich die Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken und Fachwissenschaften im Studium für alle Lehramtstypen gemeinsam und aufeinander abgestimmt widmen, so die KMK-HRK-Empfehlung.

„Wir wissen, dass der gewinnbringende Umgang mit der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler hohe Ansprüche an die Lehrerinnen und Lehrer stellt. Die Hochschulen sehen sich in der Verantwortung, angehende Lehrkräfte darauf vorzubereiten. So tragen sie dazu bei, dass das gesamtgesellschaftliche ,Projekt Inklusion‘ gelingt“, so HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler.

KMK und HRK empfehlen eine inklusive Gesamtkonzeption der lehrerbildenden Studiengänge. Übergreifende Konzepte für bildungswissenschaftliche, fachdidaktische und fachwissenschaftliche Module und Lehrveranstaltungen sollten die Module der Basisqualifizierung ergänzen. Damit werden inklusionsspezifische Themen in die Curricula integriert. Besonders wichtig sind die curriculare Abstimmung und Vernetzung zwischen den beteiligten Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken, Fachwissenschaften und schulpraktischen Studien. Sie ermöglichen es den Studierenden, Spezialwissen in den Bildungswissenschaften und Fachwissenschaften zu erwerben, in der jeweiligen Fachdidaktik auf spezifische Fragestellungen zu übertragen und in der Praxis anzuwenden.

Weiter wird empfohlen, in allen lehrerbildenden Hochschulen Formate für kompetenzorientierte und kooperative Prüfungen während und zum Abschluss der Lehrerbildung zu entwickeln.

Damit diese Kompetenzorientierung an den Hochschulen umgesetzt werden kann, bedarf es neben ausreichender Zeit und Ressourcen zur Gestaltung von Lehre und Prüfungen auch der Weiterbildung und des Erfahrungsaustauschs unter den Lehrenden. Den im Beruf befindlichen Lehrkräften und Schulleitungen sollten verstärkt Fortbildungen zum Thema Inklusion zur Verfügung gestellt werden.

HRK und KMK sind sich bewusst, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen grundsätzliche Veränderungen in der Lehrerbildung mit sich bringen wird. Sie empfehlen, die erforderlichen Veränderungen im Dialog zwischen Schulen, Lehrerbildungsinstitutionen, Hochschulen und Ministerien zu gestalten, um die vorhandenen Handlungsspielräume voll ausschöpfen zu können, unterstrichen Staatministerin Kurth und HRK-Präsident Hippler.