Kultusminister Konferenz

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KMK-Präsident Lorz: „Gedenken ist Auftrag und Verpflichtung – Freiheit, Demokratie und Menschenwürde entschlossen verteidigen“

„An diesem Sonntag gedenken wir anlässlich des Tages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz der Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Erinnerung an den Holocaust, der Kampf gegen Antisemitismus, der Schutz jüdischen Lebens und die Achtung der Rechte von Minderheiten bleiben eine Verpflichtung für uns alle. Es ist unser Auftrag und Verpflichtung zugleich, den Gefahren von Totalitarismus und Extremismus zu widerstehen und die zivilisatorischen Werte der Freiheit, der Demokratie und der Menschenwürde mutig und entschlossen zu verteidigen“, erklärte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, am Freitag in Wiesbaden.

Lorz hob damit die Bedeutung der Erinnerungskultur sowie der Demokratiebildung in Deutschland hervor, die bereits seine Vorgänger in der KMK-Präsidentschaft zu Schwerpunkten gemacht hatten. „Wir als Kultusminister der Länder wollen Schulleitungen und Lehrkräfte sowie die gesamten Schulgemeinden noch stärker für die Thematik sensibilisieren. Eine moderne und lebendige Erinnerungskultur auf der einen Seite und ein Schwerpunkt schulischer Bildung in der Wertevermittlung und Demokratieerziehung als Querschnittthemen sind daher zwei Seiten einer Medaille.“

Leider seien in jüngster Zeit wieder vermehrt Angriffe – körperlicher, psychischer und materieller Art – gegen jüdische Einrichtungen und Personen zu verzeichnen, die demokratische Debattenkultur sehe sich populistischer Angriffe von links und rechts ausgesetzt und die Toleranz, auch der eigenen Meinung widersprechende Ansichten auszuhalten und sich damit auseinanderzusetzen, nehme ab. „Um es klar zu sagen: Antisemitismus und Extremismus gleich welcher Art haben in Schulen genauso wenig verloren wie Rassismus sowie Homo- und Transphobie“, betonte Lorz.

Um insbesondere das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus hochzuhalten, seien Besuche von Gedenkstätten als authentischen Orten der Verbrechen nach wie vor ein probates Mittel. „Zeitzeuginnen und Zeitzeugen stehen für unsere Schülerinnen und Schüler kaum noch zur Verfügung. Deshalb müssen wir darüber hinaus neue und zeitgemäße Formen des Gedenkens und der Erinnerungskultur entwickeln“, betonte Lorz. „Was damals geschehen ist, kann nicht in Worte gefasst werden. Das unermessliche Leid, das die Menschen erfuhren, und der millionenfache Mord mahnen uns, menschenverachtenden Ideologien in unserer freiheitlichen Gesellschaft nie wieder Raum zu geben. Ein jeder ist gefordert, auch und besonders in der Schule“, so der KMK-Präsident abschließend.