Kultusministerkonferenz veröffentlicht neue Empfehlung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule
Die Neufassung der ersten Empfehlung von 2007 zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler umfassend auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten und sie zu befähigen, aktiv an nachhaltigen Entwicklungsprozessen teilzuhaben.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, betont die aktuelle Bedeutung der Empfehlung: „Wir leben in einer Welt voller Gegensätze. Krieg und Frieden, bittere Armut und großer Reichtum, Verschwendung, Hunger und Umweltzerstörung liegen oft nah beieinander. Sozial und ökologisch nachhaltig zu handeln, ist wichtig, um viele Probleme dieser Welt zu lösen. Deshalb sollte Bildung für Nachhaltige Entwicklung in allen unserer Bildungseinrichtungen tief in den Lehrplänen und Curricula verankert werden, am besten strukturell und schulformübergreifend in allen Fächern. Es geht darum, Schülerinnen und Schülern dazu zu befähigen, mit ihrem eigenen Handeln aktiv zu einer sozial gerechteren und ökologisch nachhaltigeren Welt in Zeiten des Wandels und der Transformation beizutragen. Hierfür leistet die neue Empfehlung zu BNE einen wichtigen Beitrag.“
Die Empfehlung konkretisiert das Bildungsverständnis und die Zielsetzung von BNE in der Schule: BNE orientiert sich an den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und integriert die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele in den Bildungsalltag. Schülerinnen und Schüler werden dabei unterstützt, Kompetenzen wie systemisches Denken, kritisches Reflektieren und partizipatives Handeln auszubilden. So soll schulische Bildung ihnen ermöglichen, sowohl ihre persönliche Zukunft als auch die gesellschaftliche Entwicklung positiv zu gestalten, innerhalb der planetaren Grenzen und unter Wahrung der Rechte aller Menschen.
Die Empfehlung betont die Bedeutung einer ganzheitlichen Anpassung der Lehrpläne und Curricula, die sowohl fachspezifische als auch fachübergreifende Lernziele beinhalten. Die KMK empfiehlt die Implementierung von BNE durch den sog. Whole School Approach, welcher BNE als Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft sieht und alle schulischen Aktivitäten entlang des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung ausrichtet, und gibt Hinweise, wie BNE in der Unterrichtsentwicklung und in der Schulentwicklung gelingen kann. Schulen werden ermutigt, in Kooperation mit außerschulischen Bildungspartnern und lokalen Gemeinschaften innovative Lernformate zu entwickeln, die Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung ihres Lernumfelds einbeziehen, und ihre Unterrichtsinhalte auf die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, auszurichten.
Die Kultusministerkonferenz sieht in diesen Empfehlungen einen entscheidenden Schritt, um Bildung in Zeiten des Wandels und der Transformation zukunftsfähig zu machen und Schülerinnen und Schüler auf die Übernahme von Verantwortung in einer zunehmend komplexen Welt vorzubereiten.
Die Empfehlung ist hier abrufbar:
Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule
(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13.06.2024)