Kultusminister Konferenz

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Steigende Schülerzahlen um knapp eine Million bis zum Jahr 2035

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler wird sich insgesamt bis 2035 gegenüber 2021 von knapp 10,8 Mio. um 921.900 (8,6 Prozent) auf 11,7 Mio. erhöhen. Dies geht aus einem neuen Überblick über die voraussichtliche Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler sowie der Absolventen der Schulen für den Zeitraum 2021 bis 2035 hervor, den die Kultusministerkonferenz jetzt vorlegt.

In den ostdeutschen Flächenländern ist zunächst ein moderater Anstieg zu erwarten. Betrug die Schülerzahl im Jahr 2021 dort noch knapp 1,48 Mio., wird sie bis zum Jahr 2027 auf 1,55 Mio. stetig, wenn auch geringfügig, ansteigen, um dann im Jahr 2035 auf 1,45 Mio. zu sinken. In den westdeutschen Flächenländern steigt die Schülerzahl von knapp 8,5 Mio. im Jahr 2021 um 860 400 (10,2 Prozent) auf gut 9,3 Mio. im Jahr 2035 an. Die Schülerzahl in den Stadtstaaten wächst jedoch im Jahr 2035 gegenüber 2021 erheblich an (11,7 Prozent) und wird durch ein kontinuierliches Wachstum gekennzeichnet. Im Jahr 2035 erreicht sie 907 900.

Für die Primarstufe wird ausgehend von knapp 3,0 Mio. Schülerinnen und Schülern im Jahr 2021 bis zum Jahr 2035 ein leichter Aufwuchs um mehr als 81 000 (2,7 Prozent) auf etwas über 3,1 Mio. erwartet. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I steigt bis 2035 bundesweit von circa 4,1 Mio. im Jahr 2021 um 510 000 (12,3 Prozent) auf etwas über 4,6 Mio. In der Sekundarstufe II steigt die Schülerzahl von etwas über 3,2 Mio. (2021) bis zum Jahr 2035 auf knapp 3,6 Mio. an (9,5 Prozent). Dabei fallen die Entwicklungen unterschiedlich aus: Während die Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen deutlich steigen (von 946 000 um 16,3 Prozent auf 1,1 Mio.), ist der Anstieg im gleichen Zeitraum an den beruflichen Schulen mit 6,7 Prozent moderat (Anstieg um 156 000 auf fast 2,5 Mio.).

Die Zahl der Absolventen und Abgänger allgemeinbildender Schulen wird von 2021 bis 2035 um 11,9 Prozent von 771 000 auf 863 000 ansteigen. An beruflichen Schulen wird die Zahl der Absolventen und Abgänger zwischen 2021 und 2035 um 3,6 Prozent von 924 000 auf 957 000 steigen.

Die Zahl der Absolventen allgemeinbildender und beruflicher Schulen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife wird von 397 000 um 12,8 Prozent auf 448 000 ansteigen.

Voraussichtlich 50 000 Abgänger ohne Hauptschulabschluss werden 2035 die allgemeinbildenden Schulen verlassen, 7,2 Prozent (knapp 3 400) mehr als 2021.

Die Veröffentlichungen finden Sie unter hier

Hintergrund
Die Länder lehnen ihre Vorausberechnungsmodelle für den Schulbereich an den jeweiligen landesspezifischen Strukturen des Bildungswesens an, die speziellen Ist-Zahlen und Quoten der letzten Jahre einbeziehen und bei der Modellanlage und Quotenfestsetzung die schon erkennbaren und voraussehbaren Trends und Entwicklungen mitberücksichtigt.
Die Daten werden nach Schulstufen und Schularten für Deutschland, westdeutsche, ostdeutsche Flächenländer, Stadtstaaten ausgewiesen. Bei den Schulabsolventen aus allgemeinbildenden Schulen werden die Daten nach Art des Abschlusses (Hauptschulabschluss, mittlerer Abschluss und Fach-/Hochschulreife) differenziert dargestellt. Diese Daten werden mit einer eigenen Umfrage von den für die Schulen zuständigen Ministerien der Länder eingeholt und basieren auf den Ist-Zahlen vom Schuljahr 2020/2021 und der jeweils aktuellsten länderspezifischen Bevölkerungsprognosen, die zum Zeitpunkt der Berech¬nung in den Ländern für die Erstellung dieses Berichtes vorlagen. Corona-Pandemie bedingte Auswirkungen auf die Übergänge (z. B. teilweise unterbleibende Schulartwechsel wegen Sonderregelungen zum Vorrücken auf Probe) als auch die Aufnahme von schulpflichtigen geflüchteten Kindern/Jugendlichen aus der Ukraine, die an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen aufgenommen worden sind, sind in der Modellrechnung nicht enthalten. Nach aktuellem Kenntnisstand auf der Basis der wöchentlichen Erhebungen der KMK wären in etwa 170.000 Kinder/Jugendliche für das kommende Schuljahr 2022/23 als temporärer Sondereffekt mit zu berücksichtigen.
Die Vorausberechnung der Schüler- und Absolventenzahlen bildet die Grundlage für die Lehrereinstellungsbedarfsrechnung in den Ländern. Diese ist für den Dezember 2022 geplant. Da hierzu noch keine Zwischenergebnisse vorliegen, lässt sich derzeit nicht einschätzen, ob die Ergebnisse anderer Studien von denen der Länder abweichen.