Kultusminister Konferenz

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Bildung für nachhaltige Entwicklung - Globale Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung orientiert sich an dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Unter letzterer wird eine Entwicklung verstanden, „die den Bedürfnissender heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“, wie es die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung bereits 1987 im sogenannten Brundtland-Bericht formulierte.

Der Begriff „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) wurde auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 geprägt. In deren Abschlussdokument wurde Bildung eine zentrale Rolle zugewiesen alle Menschen zu befähigen, unsere globalisierte Welt aktiv, eigenverantwortlich und verantwortungsbewusst zu gestalten. Die im September 2015 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedeten 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) sind der global gültige Referenzrahmen für die Weiterentwicklung und Umsetzung nachhaltiger Entwicklung.

Das Bildungsziel 4 hat eine zentrale Rolle für die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele. Zugang, Chancengerechtigkeit und Inklusion sollen für Lernende aller Altersgruppen erreicht und damit die gesellschaftliche Entwicklung befördert werden. In der Agenda 2030 wird eine Doppelstrategie verfolgt, indem mit SDG Unterziel 4.7 Bildung als wesentlicher Faktor einer nachhaltigen Entwicklung verstanden wird, und gleichzeitig nachhaltige Entwicklung in Bildung integriert werden soll. Der Bedeutung, die BNE mit der Agenda 2030 auf globaler Ebene erfährt, sind in den letzten Jahren zahlreiche internationale und nationale Aktivitäten vorangegangen.

Die Kultusministerkonferenz hat sich bereits frühzeitig mit Themengebieten, die heute unter dem Begriff „Bildung für nachhaltige Entwicklung" zusammengefasst werden, auseinandergesetzt. Als ein zentrales Dokument wurde 2007, gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission, eine Empfehlung zu BNE verabschiedet. Seit 2024 liegt eine eigenständige Empfehlung der Kultusministerkonferenz zu „Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule“ (Pressemitteilung) vor. Erstmalig 2007 und in der Überarbeitung 2015 wurde gemeinsam von der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung vorgelegt, der seitdem als Grundlage u. a. für die Entwicklung von Lehrplänen, Schulbüchern und die Konzeption von Fortbildung genutzt wird. Er bietet konkrete Empfehlungen für BNE-Lernprozesse und enthält Materialien für den Unterricht. 2025 soll die Erweiterung auf die gymnasiale Oberstufe folgen. Diese Erweiterung setzt auf ein Wissenschaftsverständnis, das im Fachunterricht dem Anspruch wissenschaftspropädeutischen Arbeitens folgt und dabei nicht nur auf Rezeption, sondern auf aktive Teilhabe an wissenschaftlichen und öffentlichen Diskursen zu nachhaltiger Entwicklung abzielt.

Einen umfassenden Überblick in Form einer Zwischenbilanz zur Umsetzung der UN-Dekade in den Ländern bietet der aktuelle Bericht der Kultusministerkonferenz "Zur Situation und zu Perspektiven der Bildung für nachhaltige Entwicklung". Den "Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" aus dem Jahr 2021, der in Kapitel 3 und im dortigen Anhang eine ausführliche Darstellung der Aktivitäten der Länder in den Bildungsbereichen enthält, finden Sie hier.

Das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015 - 2019) (WAP) kann als Nachfolgeprogramm der UN-Dekade verstanden werden. Im Rahmen des WAP soll die Zielsetzung der Dekade unter einem stärker strukturellen Ansatz fortgeführt werden. Das übergreifende Ziel des WAP ist es, Aktivitäten auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Bildung anzustoßen und zu intensivieren, um den Prozess hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu beschleunigen.  

Am 20. Juni 2017 hat die Nationale Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (NAP BNE) zur Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015-2019) verabschiedet. 130 Ziele und 349 konkrete Handlungsempfehlungen des Nationalen Aktionsplans sollen in den einzelnen Bildungsbereichen dazu führen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung strukturell in der deutschen Bildungslandschaft verankert wird.

Drei Jahre nach Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen ersten Zwischenbericht vorgelegt. Mit ihm soll gezeigt werden, inwieweit es bereits gelungen ist, BNE im deutschen Bildungssystem zu verankern, und wo es noch weiterer Anstrengungen bedarf. In diesem Bericht wird auf Grundlage von Länderberichten auch über die Aktivitäten zu BNE in den Schulen berichtet.

Die Publikation „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Informationen der Länder" (Beschluss der KMK vom 09.02.2023) stellt eine Übersicht über die Umsetzung der BNE-Aktivitäten in den Schulen der Länder dar. Darin werden ausgewählte Richtlinien der jeweiligen Länder vorgestellt und auf Kontaktdaten sowie auf hilfreiche Links hingewiesen.

Dokumente und nützliche Links:

Umwelt und Unterricht (Beschluss der KMK vom 17.10.1980)

Empfehlung der Kultusministerkonferenz vom 13.06.2024 zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule“

Zur Situation und zu Perspektiven der Bildung für nachhaltige Entwicklung (Bericht der KMK vom 17.03.2017)

Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung, 2. (aktualisierte und erweiterte) Auflage, Juni 2015 (2. Druck 2016)

Bildung für nachhaltige Entwicklung – Informationen der Länder (Beschluss der KMK vom 09.02.2023)

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