Kultusminister Konferenz

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„Deutsch-israelischer Schüleraustausch soll ausgebaut werden“

Am 11.03.2005 empfing die Kultusministerkonferenz den israelischen Botschafter S.E. Shimon Stein im Jüdischen Museum Berlin zu einem Meinungsaustausch

Beide Seiten messen dem 40.Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland am 12.05.2005 eine besondere Bedeutung für die weitere Intensivierung der bildungs- und kulturpolitischen Beziehungen bei. Sie begrüßen die für dieses Jahr geplante Unterzeichnung des deutsch-israelischen Kulturabkommens, das die Beziehungen zwischen beiden Seiten im Bildungsbereich auf eine rechtliche Grundlage stellen wird. Sie erhoffen sich hiervon positive Impulse und eine weitere Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit.

Die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder erklärten ihre Bereitschaft, anlässlich des Jahrestages in den Schulen zahlreiche Aktivitäten und Projekte den deutsch-israelischen Beziehungen zu widmen. Beide Seiten sprachen sich zudem für die Einführung eines "Deutsch-Israelischen Tages" insbesondere an Schulen aus, in dessen Rahmen durch vielfältige Aktivitäten die deutsch-israelische Freundschaft gefördert und der Kultur und Geschichte des jeweiligen Partnerlandes besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll.

Die Kultusministerkonferenz und der israelische Botschafter haben auch die Gefahr des zunehmenden Rechtsextremismus erörtert. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Johanna Wanka, erklärte: "Die Länder sind sich bewusst, dass die Schulen über die Gestaltung von einzelnen Gedenktagen, wie der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar, hinaus eine besondere Verantwortung in Hinblick auf das Bewahren der Erinnerung an die vom nationalsozialistischen Regime an den Juden verübten Verbrechen tragen." Der Holocaust, eingebettet in den Unterricht über Ursachen, Strukturen und Funktionsmechanismen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, ist fester Bestandteil in den Lehrplänen aller Schularten.

Trotz vielfältigem Engagements, das zu Demokratie und Toleranz erziehen und die Gefahr des Rechtsextremismus deutlich machen soll, häufen sich Meldungen von wachsendem Antisemitismus. Es ist daher ein Anliegen der Bundesländer, dieser Entwicklung entschieden entgegenzutreten und rechtsextremistischer Gesinnung vorzubeugen. Dabei darf die Auseinandersetzung mit dem Judentum nicht auf die Vergangenheit beschränkt werden, sondern muss auch sämtliche politischen, religiösen und kulturellen Aspekte der Gegenwart umfassen. Wünschenswert ist ein unmittelbarer Austausch mit den hier lebenden jüdischen Bürgern sowie mit den Bürgern des Staates Israel.

Beide Seiten haben daher erklärt, dass dem deutsch-israelischen Schüleraustausch eine große Bedeutung im Hinblick auf einen lebendigen Austausch der jungen Generation aus beiden Staaten zukommt. Vor dem Hintergrund des Jubiläum kam man überein, dem Thema "40 Jahre deutsch-israelischer Schüleraustausch" besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Bürokratische Hemmnisse sollen abgebaut werden, um die Zahl der Austauschschüler weiter zu erhöhen.