Kultusminister Konferenz

Schriftgröße ändern

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

[Strg]-[+] Schrift vergrößern
[Strg]-[-] Schrift verkleinern
[Strg]-[0] Schriftgröße zurücksetzen

schließen
 

Gemeinsame Pressemitteilung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Staatsministerin Doris Ahnen, und der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul

anlässlich der 305.Plenarsitzung der KMK in Berlin

Entwicklungspolitische Bildung in Deutschland Bildungskooperation mit Entwicklungsländern verbessern

Das große Interesse von Jugendlichen an den Aufgaben der Entwicklungspolitik wollen die Kultusministerkonferenz und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als Chance nutzen, um den hohen Stellenwert der Entwicklungspolitischen Bildung in der Schule weiter zu festigen. Deshalb werden die beiden Institutionen bei der Fortschreibung eines Grundkonzepts der Entwicklungspolitischen Bildung an Schulen kooperieren. Das vereinbarten die Kultusministerinnen und –minister der Länder und die zuständige Bundesministerin Heidemarie Wieczorek–Zeul während der 305. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin. "Dieses Konzept soll den Schulen helfen, Schülerinnen und Schüler noch stärker für die weltweite Armutsbekämpfung als notwendigen Beitrag für eine gemeinsame lebenswerte Zukunft aller Menschen zu sensibilisieren", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen, nach dem Treffen.

"Die Welt gerechter zu machen, wird uns nur gelingen, wenn alle mit anpacken. Ich erlebe oft das große Engagement von Jugendlichen, die sich mit Armut, Hunger, fehlenden Bildungschancen und Kriegen in den Entwicklungsländern nicht abfinden wollen. Diese jungen Menschen wollen wir ermutigen", erklärte Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul.

Bereits heute ist das Verständnis von Jugendlichen für die Belange der Entwicklungsländer sehr groß. So hat die Shell-Studie ergeben, dass mehr als die Hälfte der Heranwachsenden in Deutschland bereit ist, mehr für Entwicklungszusammenarbeit zu tun, auch wenn es mit persönlichen Einbußen verbunden ist. "Diese hohe Bereitschaft von Jugendlichen zum Engagement gegen Armut und Unterentwicklung zeigt, dass es den Schulen gelungen ist, ihren Schülerinnen und Schülern das Thema einer gerechten Gestaltung des Globalisierungsprozesses nahe zu bringen", unterstrich die KMK-Präsidentin. Die KMK habe bereits 1997 eine Empfehlung für eine Integration des Themenbereichs "Eine Welt" in den Unterricht herausgegeben. "Neben Vorreitern wie den Schulen des BLK-21-Programms und den UNESCO-Projekt-Schulen gibt es mittlerweile eine Vielzahl von lokalen Beispielen für die Umsetzung von globalem Lernen, wie unter anderem zuletzt der 'Bildungsmarkt: Milleniumsziel Armutsbekämpfung' im November 2003 in Mainz bewiesen hat“, sagte Doris Ahnen.

Bei der Unterstützung der Entwicklungsländer im Bildungssektor arbeiteten der Bund und die Länder seit langem erfolgreich zusammen, stellte Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul fest. Allerdings seien in der schulischen Grundbildung, in der beruflichen Bildung und im Bereich der Hochschulen weiterhin Anstrengungen erforderlich, die auch eine Stärkung der Institutionen, z.B. der Bildungsverwaltung, aber auch der Curriculumentwicklung oder der Ausbildung von Lehrkräften in den Entwicklungsländern einbeziehen müssten.

Um die Verankerung der Entwicklungspolitischen Bildung zu vertiefen, streben die Entwicklungsministerin sowie die Kultusministerinnen und –minister folgende Vorhaben an, die in Gesprächen von Expertinnen und Experten zu konkreten Vereinbarungen der Zusammenarbeit ausgestaltet werden sollen:

  • Die Empfehlung "Eine Welt/Dritte Welt in Unterricht und Schule" (Beschluss der KMK vom 28.02.1997) soll im Hinblick auf einen Aktualisierungsbedarf überprüft werden.
  • Der vom BMZ geförderte Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik "Alle für Eine Welt – Eine Welt für Alle" wird gemeinsam mit den Ländern, auch im Hinblick auf die Möglichkeiten der Weiterführung intensiv ausgewertet.
  • Die Betreuung von Delegationen und Fachleuten des Bildungsbereichs aus Entwicklungsländern durch die Länder, beispielsweise im Rahmen von Studienaufenthalten und Praktika, ist ein weiterer Bestandteil der Zusammenarbeit.
  • Das BMZ und die Länder halten Schulpartnerschaften mit Entwicklungsländern für pädagogisch sehr unterstützenswert. Es werden Möglichkeiten zum Ausbau geprüft. Der Aufbau von Netzwerken zum Erfahrungsaustausch über diese Partnerschaften wird als sinnvoll angesehen.