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Lehrerfortbildung: Länderübergreifende Kooperation

von Dr. Birgit Pikowsky, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Sie ist entgegen der landläufigen Meinung eben doch möglich, die erfolgreiche länderübergreifende Zusammenarbeit in der Bildung: Ein aktuelles Beispiel für gelingende Zusammenarbeit der Bundesländer im Bereich der Lehrkräftefortbildung und zudem natürlich für die erfolgreiche Kooperation von Wissenschaft, Bildungsadministration und Praxis sind die gemeinsam erstellten Angebote der für Lehrkräftefortbildung zuständigen Landesinstitute.

Kooperation braucht Kommunikation. Daher treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der für Lehrerfortbildung zuständigen Landesinstitute aller Bundesländer regelmäßig, derzeit selbstverständlich im digitalen Raum. So wurde die Grundlage geschaffen, um Synergien zu nutzen und unter anderem gemeinsam qualitativ hochwertige und breit einsetzbare digitale Fortbildungsangebote zu entwickeln.

Kooperation braucht Strukturen, Verbindlichkeiten und klare Zuständigkeiten.Die kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit ermöglicht die länderübergreifende Koordinierung der Arbeitsprozesse und Themenfelder. Im weiteren Verlauf werden gemeinsam entsprechende Fortbildungsangebote arbeitsteilig auf einer gemeinsamen Kommunikations- und Arbeitsplattform entwickelt und bereitgestellt. Alle Landesinstitute können diese in ihr Fortbildungsangebot integrieren und notwendige länderspezifische Anpassungen vornehmen. Die Fortbildungsangebote werden dann über die etablierten Portale der Länder für Schulleitungen, Multiplikatoren und Lehrkräfte angeboten.

Bereitgestellte Module sind beispielsweise „E-Learning-Didaktik in der Lehrerfortbildung“, „Medienentwicklungsplanung“ sowie „OER“ und „Offene Bildungsressourcen“. Derzeit werden Fortbildungsangebote zu mediendidaktischen Impulsen für den Fachunterricht sowie zu Datenschutz in der Schule erarbeitet. Außerdem wird parallel geprüft, welche vorhandenen Module und Formate auch länderübergreifend angeboten werden können.

Kooperation ermöglicht Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung. Die gemeinsame Arbeit ermöglicht eine kontinuierliche Rückmeldung und somit Weiterentwicklung der etablierten und neu entwickelten Produktlinien.

Kooperation öffnet neue Perspektiven. Darüber hinaus entstehen in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weitere digitale Angebote. Ein erstes Produkt ist die „Masterclass“. Es handelt sich dabei um Staffeln von sieben bis zehn Videofortbildungen zu zentralen Themen der Unterrichts- und Schulentwicklung. Diese stehen allen beteiligten Ländern sowohl als Abrufangebote für Lehrkräfte als auch zur Einbindung in weitere Fortbildungsformate zur Verfügung.

Führende Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft auf dem Gebiet der Schul- und Unterrichtsentwicklung vermitteln in mehreren Episoden ihr Wissen und Können. Dabei ist es gelungen, die wissenschaftliche Perspektive mit vielen Praxisbeispielen zu einem digitalen Fortbildungsformat zu entwickeln, das zentrale Aspekte erfolgreichen Unterrichtens beleuchtet und aus dem Lehrkräfte direkt und praxisnah viel in den Unterricht übernehmen können.

Die beiden ersten digitalen Masterclasses „Was Lehrern hilft. Und Schülern auch.“ mit Prof. Dr. Klaus Zierer und „Kein Kind zurücklassen – Bildungsgerechtigkeit in den Blick nehmen“ mit Prof. Dr. Kai Maaz umfassen jeweils zehn Episoden von ca. 15 Minuten. Zu jedem der Videos gibt es von den Landesinstituten erstellte Materialien, beispielsweise ein Set aus Skript und Forum zum kollegialen Austausch. Auch werden die Masterclasses in bestehende Fortbildungsreihen eingebaut.

Die Arbeitsgruppe der Landesinstitute ergänzt die erarbeiteten digitalen Fortbildungsangebote auf der gemeinsamen Plattform kontinuierlich. Der Fokus liegt derzeit bei den Angeboten für den Fachunterricht. Als weiterer Arbeitsschwerpunkt zeichnet sich die Erstellung von Fortbildungsangeboten zur Diagnostik und individuellen Förderung, insbesondere vor dem Hintergrund der coronabedingten Lernrückstände ab.