Kultusminister Konferenz

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Konferenz zum Europäischen Jahr der Demokratieerziehung in Bonn

Staatssekretär Krebs: "Aus Betroffenen Beteiligte machen"

"Demokratie lernen und leben" lautet das Motto des Europäischen Jahrs der Demokratieerziehung, das der Europarat 2005 ausgerufen hat. Dies ist auch der Titel einer Fachtagung, zu der der Deutsche Begleitausschuss bei der Kultusministerkonferenz aus Anlass dieses Jahres nach Bonn eingeladen hatte.

Ziel des "Europäischen Jahres der Demokratieerziehung" ist es, Kinder, Jugendliche und Erwachsene für eine aktive und lebendige Demokratie zu begeistern. "Dazu brauchen wir das Engagement derjenigen, die in den Schulen und den außerschulischen Einrichtungen der politischen Bildung Verantwortung für die Vermittlung der demokratischen Werte tragen", erläuterte der Vorsitzende der Kommission für europäische und internationale Angelegenheiten der Kultusministerkonferenz, Hartmut Krebs, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung.

Über 100 Teilnehmer - hauptsächlich Multiplikatoren aus der schulischen und außerschulischen politischen Bildung sowie der Wissenschaft - sind zu der zweitägigen Bonner Konferenz im Haus der Geschichte und im Gustav-Stresemann-Institut gekommen. In Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen geht es um eine Bestandsaufnahme, um den Austausch und die kritische Reflexion guter Praktiken und um Perspektiven von politischer Bildung und Demokratieerziehung in Deutschland.

Staatssekretär Hartmut Krebs hob in Vertretung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Johanna Wanka, bei der Eröffnung die Bedeutung der Multiplikatoren politischer Bildung hervor. Sie leisteten einen wesentlichen Beitrag, demokratisches Bewusstsein zu schärfen und Bürgerinnen und Bürger dazu zu bringen, sich "aktiv und verantwortungsvoll in die Belange ihrer Welt einzumischen". Es gehe darum, "aus Betroffenen Beteiligte zu machen", sagte Krebs, "und demokratische Aufbruchstimmung zu vermitteln".

Dies unterstrich auch Ólöf Ólafsdóttir, die als Abteilungsleiterin beim Europarat in Straßburg für das Jahr verantwortlich ist. Es sei von enormer Bedeutung, "demokratische Kultur in den Herzen und Köpfen der europäischen Völker zu verwurzeln". Demokratische Kultur müsse nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern überall in der Gesellschaft gelernt und praktiziert werden. Demokratieerziehung und politische Bildung seien Prozesse lebenslangen Lernens, bei denen es ganz besonders auf Nachhaltigkeit ankomme.

Die Konferenz ist die zentrale Veranstaltung zum Europäischen Jahr der Demokratieerziehung in Deutschland auf der Ebene der Kultusministerkonferenz. Sie wird getragen vom Deutschen Begleitausschuss, dem neben den Kultusministerien der Länder das Auswärtige Amt sowie eine Reihe überregionaler Träger und Einrichtungen aus dem Bereich der politischen Bildung angehören, wie etwa die Bundeszentrale für politische Bildung. Der Großteil der Aktionen im Rahmen dieses Jahres findet dezentral in den 16 Ländern statt. Der Europarat hat das Europäische Jahr der Demokratieerziehung initiiert, um neue Impulse im Rahmen seines 1997 ins Leben gerufenen Projekts "Demokratieerziehung" (Education for Democratic Citizenship) zu geben. Theorie und Praxis sollen dabei verbunden und bisher erreichte Ergebnisse verbreitet werden.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Förderung einer tief verwurzelten Demokratie. Dazu gehören gemeinsame Werte, Toleranz, Solidarität und die Pflege des sozialen Zusammenhalts, Gleichberechtigung der Geschlechter, die Fähigkeit zur interkulturellen Verständigung und die Bereitschaft zur friedlichen Konfliktbewältigung. Das Projekt und das Jahr unterstützen die Kernanliegen des Europarates: Sicherung des Friedens durch pluralistische Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Der Europarat wurde 1949 gegründet. Ihm gehören 46 Staaten an.

Weitere Informationen zum Europäischen Jahr der Demokratieerziehung finden Sie hier.