Kultusminister Konferenz

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Geschichte des Hauses Graurheindorfer Str. 157, Bonn

Das Bonner Sekretariat der Kultusministerkonferenz mit den Abteilungen Verwaltung, Hochschule, Pädagogischer Austauschdienst (PAD) sowie der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) hat seinen Standort im ehemaligen Straßenbahndepot der Stadt Bonn und erfüllt dort seine Koordinierungs- und Dienstleitungsaufgaben im Auftrag der Ländergemeinschaft.

Bevor Sie das Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots in der Graurheindorfer Straße 157 im Stadtteil Bonn-Castell betreten, fällt Ihnen vielleicht die alte Straßenbahnlinie bereits ins Auge. Und wenn Sie sich dem großzügigen Gebäude mit der geschwungenen Dachfassade und den Backsteinornamenten nähern, lassen die gestuckten Technikmotive erkennen, dass es sich um eine industrielle Jugendstilarchitektur handelt.

1905 wurde das Straßenbahndepot sowie die dazugehörige Direktorenvilla und Remise (Hausmeistergebäude und zwei ehemalige Pferdeställe) nach Plänen des Tiefbauamtes der Stadt Bonn erbaut. Das Depot mit allen Gebäuden und Einfassungsmauern ist als fast vollständig erhaltenes Ensemble ein wichtiges Beispiel industrieller Architektur aus der Zeit des Jugendstils und steht unter Denkmalschutz.

Die Denkmalbehörde der Stadt Bonn hat am 20. November 1990 die wesentlichen charakteristischen Merkmale des Denkmals wie folgt dargestellt:

Fassade der Wagenhalle: 4-schiffige Halle mit an der Vorder- und Rückseite geschweiften Putzgiebeln und Klinkerbetonung der Gebäudekanten, Stürze und Laibungen. Die beiden mittleren Giebel jeweils betont überhöht mit gestuckten Technikmotiven im oberen halbrunden Abschluss. Der linke vordere Giebel 1973 teilweise abgerissen und vereinfacht ohne Stuckdekor wieder aufgebaut. Gleichzeitig wurden die ursprünglich 3 Einfahrtstore pro Halle zu je einem zusammengefasst und durch breite Rolltore geschlossen. Teile der ursprünglichen Eingangstüren und Werkstattfenster mit jugendstiliger geschwungener Teilung sind erhalten. Der innere Grundriss ist weitgehend unverändert. Erhalten sind 2 Treppenläufe mit Geländer in die in zweiter Etage liegenden Sozialräume, die Dachkonstruktion als Stahldreiecksbinder sowie Teile der Fußböden (Holzpflaster in den Werkstätten).

Die Gesamtanlage mit Werkstätten und Sozialräumen ist bedeutend für Städte und Siedlungen sowie beispielhaft für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Sie macht den Fortschritt im öffentlichen Nahverkehr deutlich.

1986 wurde der Betrieb des Straßenbahndepots endgültig eingestellt. Das Depot stand bis zum Jahr 2000 leer. Nach Umbau und Renovierung zog die Deutsche Telekom im Oktober/November 2000 in das Gebäude ein. Gleichzeitig wurde im Erdgeschoss ein Künstleratelier eingerichtet. Seit Oktober 2010 hat nun das Sekretariat der Kultusministerkonferenz hier sein neues Domizil bezogen.