Kultusminister Konferenz

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Deutliche Unterschiede in der Schulwahl deutscher und ausländischer Schüler

Aktuelle Dokumentation der Kultusministerkonferenz erschienen

Zwischen deutschen und ausländischen Schülern bestehen im Hinblick auf ihre Schulwahl und die erworbenen Abschlüsse beträchtliche Unterschiede. Wie die Kultusministerkonferenz in ihrer neuen statistischen Veröffentlichung („Ausländische Schüler und Schulabsolventen 1991 bis 2000“) feststellt, besuchten die ausländischen Schüler im Sekundarbereich I zu deutlich höheren Anteilen die Hauptschulen und die Integrierten Gesamtschulen. In der Realschule und insbesondere im Gymnasium waren sie dagegen unterrepräsentiert. Die Sonderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen wurden 2000 überproportional häufig von Kindern und Jugendlichen ausländischer Staatsangehörigkeit besucht.

Diese Befunde trafen insbesondere auf die Schüler bestimmter Staatsangehörigkeiten zu. Hierzu zählen die Türkei, die Staaten auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens sowie die südlich gelegenen EU-Mitgliedsstaaten (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien). Die Schüler aus anderen EU-Staaten waren bezüglich ihrer Verteilung auf Schularten kaum von den deutschen zu unterscheiden. 

Erhebliche Differenzen zeigten sich bei den erreichten Schulabschlüssen. Während deutsche Schüler die allgemein bildenden Schulen zu geringeren Teilen ohne Hauptschulabschluss (8,5%) bzw. mit Hauptschulabschluss (28,5%) verließen, lag der Anteil der ausländischen Schüler an der gleichaltrigen Bevölkerung deutlich höher (ohne Hauptschulabschluss 16,6%; mit Hauptschulabschluss 39,5%). Spiegelbildlich dazu lag der Anteil der deutschen Abgänger mit Realschulabschluss (50,8%) sowie derjenigen mit Fachhochschul- und Hochschulreife (40,1%) deutlich über dem jeweiligen Anteil der ausländischen Schulabgänger (Realschule 30,2%; Fachhochschul- und Hochschulreife 13,0 %).

Im Jahr 2000 besuchten insgesamt 1,16 Mio. Schüler ausländischer Staatsangehörigkeit die allgemein bildenden und beruflichen Schulen in Deutschland. Dies entspricht einer Quote von 9,1% aller Schüler. Das quantitativ bedeutsamste Herkunftsland war die Türkei. Die türkischen Kinder und Jugendlichen stellten mit fast 502.000 Schülern 43,4% aller ausländischen Schüler. Weitere 195.000 Schüler (16,9%) stammten aus der Europäischen Union. Darunter waren Italiener mit knapp 92.000 (7,9%) und Griechen mit 43.000 (3,7%) am häufigsten vertreten. Von den verbleibenden ausländischen Schülern besaßen 149.000 (12,9%) eine Staatsangehörigkeit der Länder des ehemaligen Jugoslawiens, gut 24.000 (2,1%) waren Polen. Weitere 78.000 Schüler (6,7%) stammten aus sonstigen europäischen und 207.000 (17,9%) aus außereuropäischen Staaten.

Mit reichlich 363.000 (31,5%) besuchte im Jahr 2000 fast ein Drittel aller ausländischen Schüler Schulen in Nordrhein-Westfalen. Der Anteil der ausländischen Schüler an allen Schülern war in Hamburg mit 19,2% am größten. Die geringsten Ausländeranteile an der Schülerschaft verzeichneten Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils unter einem Prozent.

Die Dokumentation „Ausländische Schüler und Schulabsolventen 1991 bis 2000“ mit detailliertem Zahlenwerk und umfangreichen Erläuterungen kann als „Statistische Veröffentlichung Nr. 163“ im Sekretariat der Kultusministerkonferenz bestellt werden. Der Textteil kann auch im Internet als Download-Dokument abgerufen werden.