Kultusminister Konferenz

Schriftgröße ändern

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

[Strg]-[+] Schrift vergrößern
[Strg]-[-] Schrift verkleinern
[Strg]-[0] Schriftgröße zurücksetzen

schließen
 

Raubkunst- und Beutekunstdokumentation wird fortgeführt

Grundlage der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste für weitere fünf Jahre gesichert

Die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste wird in den kommenden Jahren die Raub- und Beutekunst weiterhin dokumentieren. Die finanzielle Absicherung der Einrichtung durch Bund und Länder für die Jahre 2005 bis 2009 ist gesichert, wie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Dr. Christina Weiss, und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, heute in Berlin mitteilten.

Staatsministerin Dr. Weiss: "Die Dokumentation von Raubkunst und Beutekunst ist aufgrund unserer gemeinsamen historischen Verantwortung für Deutschland eine wichtige Aufgabe. Da diese Dokumentation noch nicht abgeschlossen ist, freue ich mich, dass sich der Bund und alle Länder auf die Fortführung der Koordinierungsstelle auch nach 2004 verständigt haben."

Die Koordinierungsstelle dokumentiert über ihre Internet-Datenbank www.lostart.de die sog. Raubkunst (NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter) und die sog. Beutekunst (kriegsbedingt verbrachte Kulturgüter). Bis heute verzeichnet www.lostart.de über 80.000 detailliert beschriebene Kulturgüter in Form von Such- und Fundmeldungen von über 300 Einrichtungen und 200 Personen des In- und Auslands. In der Vergangenheit führten Identifizierungen über www.lostart.de in mehreren Fällen zur Rückgabe von Kulturgütern an die Berechtigten.

Ministerin Prof. Dr. Wanka erklärte: "Die finanzielle Absicherung der Arbeit der Koordinierungsstelle zeigt, dass wir uns der Verpflichtung des demokratischen Deutschlands bewusst sind, den Opfern der Kunsträubereien auch 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges Gerechtigkeit widerfahren zu lassen."

Um die Zahl der Meldungen zu steigern, unternimmt die Koordinierungsstelle eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit in Form von Publikationen. Zudem führt sie in den Ländern Weiterbildungsveranstaltungen zur Unterstützung der dortigen Einrichtungen in der Ermittlung von Raubkunst in den eigenen Beständen und Beutekunstverlusten durch.

Die Koordinierungsstelle ist zudem Geschäftsstelle für die Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz.

Die Koordinierungsstelle wurde 1994 als Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern zur Beutekunst-Dokumentation in Bremen gegründet und ist seit 1998 beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg angesiedelt. Seit 2001 arbeitet sie als von den Ländern und der Bundesrepublik Deutschland finanzierte Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste.

Kontakt: Dr. Michael Franz, Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Turmschanzenstraße 32, 39114 Magdeburg, Tel.: 0391/5673891, Fax: 0391/5673899, www.lostart.demichael.franz@mk.sachsen-anhalt.de