Kultusminister Konferenz

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Rege Zusammenarbeit von Schule und Hochschule zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Veröffentlichung der Ergebnisse einer im Auftrag von Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz erstellten Studie

Bonn. Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz haben eine Studie herausgegeben, die Beispiele besonders gelungener Zusammenarbeit von Schulen und Hochschulen zur frühzeitigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik beschreibt. Die Studie wird im Internet und als Drucksache veröffentlicht.

Nach Beobachtung von Schulen und Hochschulen hat das Interesse junger Menschen an naturwissenschaftlichen und technischen Fächern in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Immer weniger Schülerinnen und Schüler wählen einen Leistungskurs dieses Aufgabenfeldes, immer weniger Studienanfänger, insbesondere in den Lehramtsstudiengängen, schreiben sich an der Universität für Fächer wie Mathematik, Physik oder Chemie ein. Diese Entwicklung wird in der Öffentlichkeit auch deswegen mit großer Sorge betrachtet, weil daraus auf längere Sicht ein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs in diesen Fachgebieten resultiert, den sich ein hochtechnisiertes Land wie die Bundesrepublik nicht leisten kann. Darüber hinaus benötigt heute jeder Bürger zunehmend Kenntnisse über naturwissenschaftliche Zusammenhänge, wenn er am gesellschaftlichen Diskurs zu essentiellen Fragen, etwa zur Gentechnologie, teilhaben will.

Schulen und Hochschulen haben – auch vor dem Hintergrund der schlechten Ergebnisse der TIMS-Studie – auf diese Entwicklung längst reagiert und gemeinsam nach Wegen gesucht, wie das Interesse junger Menschen für Natur- und Technikwissenschaften gestärkt werden kann. Diese Initiativen zu systematisieren und in den einzelnen Projekttypen zu beschreiben, ist das Anliegen der im Auftrag von Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz von Michael Ley erstellten Studie . Die Studie strebt bewusst keine Vollständigkeit an, sondern belegt die verschiedenen Projekttypen mit ausgewählten Beispielen. So kann sie, dies betonen die Präsidentin der Kultusministerkonferenz des Jahres 2001, , und der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, , in ihrem Vorwort "all denjenigen Anregung und Hilfe (...) sein, die sich in Schule und Hochschule dafür einsetzen, junge Menschen an Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften heranzuführen und sie für eine qualifizierte Ausbildung in diesem Bereich zu gewinnen."

Grundlage der Erhebung sind insgesamt l20 Projekte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland, die zu 6 verschiedenen Projektgruppen zusammengefasst werden:

  • umfasst Initiativen, die in besonderer Weise dazu geeignet sind, erste Zugänge zu den anschaulichen und alltagsnahen Seiten des Wissenschaftsbetriebs herzustellen (z.B. das sogenannte Schnupperstudium).
  • meint spezielle Projektformen, bei denen sich Professoren, Dozenten, einzelne Fachbereiche oder gar die Hochschule im ganzen für einige Zeit in den Alltag der Schule begeben.
  • Bei den steht die Beteiligung an langfristig angelegten Arbeitsprozessen im Vordergrund (z.B. Schüler-Praktika), die auf ein Einüben wissenschaftlichen Arbeitens und Denkens abzielen.
  • Initiativen mit sind solche, die sich auf die spezifische Förderung von Kindern, Mädchen und Frauen sowie von wissenschaftlichen Hochbegabungen konzentrieren.
  • Eine nachhaltige Wirkung der Maßnahmen zur Nachwuchsförderung versprechen insbesondere die , die Initiativen in Form von Netzwerken und Verbundprojekten u.ä. institutionell absichern.
  • Bei den steht die Entwicklung neuer Formen der Mediennutzung im Zentrum der Kooperation.

Angesichts der jüngst veröffentlichten PISA-Untersuchung, die als einen zentralen Befund feststellt, dass Schülerinnen und Schüler in Deutschland intensiver als bisher lernen müssen, Wissen auf neue Sachverhalte zu übertragen und in diesem Sinne zu kreativen Lösungen zu kommen, gewinnt die jetzt herausgegebene Studie zusätzlich an Aktualität. Hier werden neue Wege des Lernens beschrieben, hin zu einem mehr anwendungsorientierten, auf das Erfassen von Zusammenhängen ausgerichteten Lernen. Hier wird auch der Lernort gewechselt, der Unterrichtsstoff in einem ganz anderen Kontext erlebt. Dies ist ungeheuer motivierend für eine Beschäftigung mit der Sache selbst und wirkt so auch positiv auf die Schule zurück.

Interessierten Schulen und Hochschulen, die bisher noch keine Kooperation mit anderen Institutionen pflegen, finden in der Anlage der Studie eine Liste der darin erwähnten Initiativen inclusive Internet-Adresse und Ansprechpartner.

Die Studie selbst ist im Internet veröffentlicht unter www.hrk.de (ArchivSchule/Hochschule) und kann als Druckfassung im Sekretariat der Hochschulrektorenkonferenz (Ahrstr. 39, 53175 Bonn, Tel.: 0228/887-0) angefordert werden.

Übergang Schule - HochschuleKlassifikation von Initiativen zurFörderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchsesim Auftrag der Hochschulrektorenkonferenzund der Kultusministerkonferenzerstellt von Dipl.-Psych. Michael Ley,Institut für Erziehungswisenschaft der Universität BonnDezember 2001