Kultusminister Konferenz

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100 Jahre Fremdsprachenassistentenprogramm

"Schulen müssen sich international öffnen"

"Fremdsprachenkenntnisse sind mehr denn je ein Schlüssel zum beruflichen Erfolg. An Schulen benötigen wir deshalb qualifizierte und motivierte Lehrkräfte, die während ihrer Ausbildung praktische Unterrichtserfahrungen im Ausland gemacht haben. Das Fremdsprachenassistentenprogramm ermöglicht das und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Qualität des Unterrichts", erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Johanna Wanka, zur Eröffnung einer Fachtagung des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) der Kultusministerkonferenz am 10. Mai 2005 im Auswärtigen Amt (Berlin). Anlass für die Tagung, an der rund 130 Experten aus dem In- und Ausland teilnehmen, ist das 100-jährige Bestehen des Programms. "Ohne internationale Öffnung", so Wanka weiter, "kann die Schule heute ihren Bildungsauftrag nicht erfüllen."

Fremdsprachenassistenten, die für ein Schuljahr eingesetzt werden, assistieren im sprachpraktischen Bereich des Unterrichts, vermitteln aktuelle Informationen über ihr Heimatland oder leiten außerhalb des regulären Unterrichts Theater- und Musikgruppen in ihrer Muttersprache. Die Ursprünge des Programms gehen auf bilaterale Vereinbarungen in den Jahren 1904/05 zwischen Frankreich, Großbritannien und dem Königreich Preußen zurück. Schon bald wurde es auf andere Staaten ausgeweitet. Heute wird das Programm mit weltweit 12 Staaten durchgeführt. Die Zahl der Teilnehmer stieg von wenigen Dutzend zu Beginn des letzten Jahrhunderts auf derzeit jährlich mehr als 2.000. Die meisten von ihnen kommen aus Frankreich und Großbritannien. Im Rahmen des SOKRATES-Programms der Europäischen Union wird das Programm seit 1995 durch die Aktion COMENIUS-Sprachassistenten ergänzt. Daran nehmen jährlich rund 170 angehende Lehrerinnen und Lehrer aus Deutschland teil. Im Gegenzug assistieren rund 100 Studierende aus 30 europäischen Staaten an Schulen in Deutschland.

In Workshops befassen sich die Teilnehmer der Fachtagung u.a. mit der Frage, wie Schulunterricht und Lehrerausbildung auch in Zukunft durch das Programm gewinnen können und welcher Nutzen für die Fremdsprachenassistenten selbst dabei entsteht. Sie diskutieren darüber, welche Impulse Fremdsprachenassistenten für die Qualität der schulischen Arbeit und des Fremdsprachenunterrichts geben können. In einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Experten aus Schule, Wissenschaft und Wirtschaft geht es auch darum, wie internationale Kooperation ein fester Bestandteil der Lehreraus- und -fortbildung werden kann und welche Leistungen, die Schüler im Ausland erbringen, in der eigenen Schule anerkannt werden können.