Kultusminister Konferenz

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26. Bildungsministerkonferenz des Europarats in Straßburg: Klare Verpflichtung zu demokratischen Werten und Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Nach mehrjähriger Pause tagt vom 28. – 29. September 2023 zum 26. Mal die Ständige Konferenz der Bildungsministerinnen und -minister des Europarats in Straßburg. Vor dem Hintergrund aktueller Krisen in Europa bekennen sich die Mitgliedsstaaten unter dem übergeordneten Thema „The transformative power of education: universal values and civic renewal” zum Beitrag von Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch die Vermittlung demokratischer Werte. 

Foto: Abdesslam Mirdass

Foto: Saarland

Nach dem Ausschluss Russlands 2022 aus dem Europarat, werden nunmehr Bildungsministerinnen und -minister aus bis zu 46 Mitgliedsstaaten in Straßburg erwartet, um sich über neue Herausforderungen im Bildungsbereich in Zeiten von Krisen und Not, aber auch über die Auswirkungen und den Umgang mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auszutauschen. Die deutsche Delegation wird durch die 1. Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, geleitet. 

Die Ministerin begrüßt die Themenstellung der Konferenz und betont: „Bildung hat eine transformative Kraft. Sie ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Menschen und vermittelt grundlegende demokratische Werte wie Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit. Sie dient damit nicht zuletzt der Sicherung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnungen. Gerade die schulische Bildung spielt eine besondere Rolle für das Erreichen von Bildungsgerechtigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe und das Wohlbefinden eines jeden Kindes. Und Bildung kann diese transformative Kraft dann entfalten, wenn sich das System Schule öffnet, um im Rahmen multiprofessioneller Unterstützung neben Lehrkräften auch Menschen anderer Professionen unter dem Dach der Bildungseinrichtungen zu beschäftigen, um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen.“

Gerade mit Blick auf den fürchterlichen Krieg in der Ukraine, unterstreicht die Ministerin: „Wir müssen die Grundlage für ein friedliches Miteinander legen, indem wir die Bedeutung von Dialog, Respekt, Toleranz, Mitmenschlichkeit und den Mehrwert der Zusammenarbeit betonen. In Deutschland besuchen aktuell über 200.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine unsere Schulen. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die solidarische Zusammenarbeit mit der Ukraine. Ukrainische Schülerinnen und Schüler nehmen am Unterricht und sozialen Leben teil, werden gefördert und unterstützt im Erwerb der deutschen Sprache. Ein Netz aus multiprofessionellen Teams ist in der Lage, ihnen darüber hinaus die Hilfe zu ermöglichen, die sie benötigen, um die traumatischen Erfahrungen zu erfahren.“

Zentraler Bestandteil der Konferenz wird erstmals die Verabschiedung einer längerfristigen Bildungsstrategie des Europarats sein. Die Strategie zielt mit ihrem Programm darauf ab, Lernende in die Lage zu versetzen, ihre Rechte als aktive Bürgerinnen und Bürger in den europäischen demokratischen Gesellschaften wahrzunehmen, indem die Qualität und Zugänglichkeit von Bildung verbessert und der Erwerb von Wissen und Kompetenzen für das Zusammenleben in demokratischen Gesellschaften gefördert wird.

Mit Blick auf den Erwerb von Werten, Fähigkeiten, Einstellungen und kritischem Wissen sowie die Förderung der demokratischen Kultur, betont Ministerin Streichert-Clivot: „Der beste Weg, Demokratie und Teilhabe an unseren demokratischen Strukturen zu ermöglichen, ist, jungen Menschen eine Stimme geben, ihnen mit Respekt entgegentreten, sie ernst zu nehmen. Der Austausch und das Miteinander, Respekt und Anerkennung der für Vielfalt, unabhängig von Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, kann nur durch Begegnung und Dialog entstehen.“

Abschließend betont Ministerin Streichert-Clivot: „Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind gewaltig. Neue Krisensituationen können nicht ausgeschlossen werden. Doch wir können durch gemeinsame Anstrengungen, kluge Investitionen und eine klare Vision für die Zukunft sicherstellen, dass unsere Bildungssysteme widerstandsfähig, gerecht und auf die Bedürfnisse unserer Zeit zugeschnitten sind.“