Kultusminister Konferenz

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Auszeichnung: Europäisches Kulturerbe-Siegel für Deutsche Klosterlandschaften

Das Cisterscapes-Netzwerk, welches die Klosterlandschaft in Deutschland beinhaltet, ist mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet worden. Dies gab die Europäische Kommission bekannt. Mit dem Siegel werden seit 2011 Stätten ausgezeichnet, welche die europäische Einigung und die Geschichte der EU symbolisieren und dies durch geeignete Aktivitäten der Öffentlichkeit näherbringen, insbesondere auch Kindern und Jugendlichen.

Entsprechend der Empfehlung eines von der Kulturministerkonferenz (Kultur-MK) eingesetzten, nationalen Expertengremiums hatte sich die Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Jahr um die Auszeichnung einer weiteren Stätte beworben. 

Der Antrag „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ (Zisterziensi¬sche Kulturlandschaften als Europa verbindendes Kulturerbe) umfasst unter feder¬führender Koordination des Landkreises Bamberg 17 repräsentative Klosterland¬schaften in Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien sowie Tschechien. Veranschaulicht werden die Vernetzung des Zisterzienserordens und dessen zentrale Rolle in der Entwicklung der europäischen Kulturlandschaft sowie im Kulturaustausch des Mittelalters. Ab dem Jahr 1142 (Entstehung der ersten böhmischen Zisterze) errichtete der Zisterzienserorden europaweit Klöster mit einheitlicher Ordensstruktur – orientierte sich bei Neugründungen aber auch an regionalen Gegebenheiten, sodass eine Einheit in der Vielfalt entstand. Die im Dialog der verschiedenen Standorte entstandenen Strukturen, beispielsweise der zisterziensischen Wasser-, Land- und Forstwirtschaft, prägen die Regionen der damaligen Klöster bis heute nachhaltig.

Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur und Vorsitzender der Kulturministerkonferenz gratuliert den am Antrag Beteiligten: „Ich freue mich sehr, dass mit der Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels an das Cisterscapes-Netzwerk der bedeutende Einfluss der Zisterzienser auf die politische, wirtschaftliche und religiöse Entwicklung Europas ab dem 12. Jahrhundert gewürdigt wird. Das Netzwerk zisterziensischer Stätten erzählt eine so lange wie beeindruckende europäische Geschichte anhand von Siedlungs- und Nutzungsstrukturen und Zeugnissen innovativer Techniken. Diese Geschichte ist dabei nicht beendet, sondern wird weiter geschrieben im EKS-Projekt, in Bildungs- und Vermittlungsangeboten und im kulturell-künstlerischen Austausch zwischen den Partnerstätten. Für die vielfältigen laufenden wie geplanten Aktivitäten in diesem besonderen Zusammenschluss wünsche ich allen erdenklichen Erfolg.“

Das Europäische Kulturerbe-Siegel ist durch EU-Beschluss vom 06.11.2011 eingerichtet worden. Europaweit sind mittlerweile rund 70 Stätten ausgezeichnet worden. Darunter befinden sich in Deutschland das Hambacher Schloss, die Rathäuser in Münster und Osnabrück als „Stätten des Westfälischen Friedens“, Leipzig mit seinen Musikerbe-Stätten, die Gedenkstätten am ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler und seinen Außenlagern, die Stuttgarter Weissenhofsiedlung im Rahmen der „Werkbundsiedlungen in Europa 1927 – 1932“ sowie das Oderbruch.