Kultusminister Konferenz

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Erklärung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt und zur Gemeinsamen Erklärung der Partner des Ausbildungspaktes zu den Bildungs- und Ausbildungschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ute Erdsiek-Rave, hat an die Unternehmen und Betriebe appelliert, noch vakante Ausbildungsplätze für ausbildungswillige Jugendliche unbedingt zur Verfügung zu stellen. Derzeit gibt die Bundesagentur für Arbeit die Zahl der noch nicht vermittelten Bewerber mit knapp 50.000 an. "Wir dürfen nichts unversucht lassen, um möglichst allen ausbildungssuchenden Schulabgängern einen direkten Übergang in die berufliche Ausbildung zu ermöglichen" erklärte die Ministerin.

Die Länder leisten derzeit große Anstrengungen, um die Chancen unversorgt gebliebener Jugendlicher auf einen Ausbildungsplatz zu erhalten bzw. zu erhöhen. So hat die Ländergemeinschaft das vollzeitschulische Angebot an den beruflichen Schulen in der jüngeren Vergangenheit von Jahr zu Jahr erweitert. "Wir stehen zu unserer Verantwortung, auch wenn die starke Ausweitung der beruflichen Vollzeitschulen eine folgenreiche und problematische Strukturverschiebung im Berufsausbildungssystem darstellt", gab die Präsidentin zu bedenken. Im eigenen Interesse müssten die Arbeitgeber das im Ausland noch immer hoch angesehene System der dualen Ausbildung neu beleben. "Dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel in zahlreichen Berufsfeldern kann am besten entgegenwirken, wer rechtzeitig - und das bedeutet noch in diesem Herbst - Auszubildende einstellt."

Erdsiek-Rave begrüßte ausdrücklich die Gemeinsame Erklärung der Paktpartner für bessere Bildungs- und Ausbildungschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie ergänzt und unterstützt an einer zentralen Stelle die Anstrengungen der Kultusministerkonferenz. Schule und Berufsausbildung haben eine wichtige Integrationsaufgabe, sie sollen Kindern und Jugendlichen die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ermöglichen. Die Länder haben in ihrer jeweiligen Verantwortung eine Reihe von Reformen eingeleitet, um Kinder aus sozial benachteiligten Familien und aus Familien mit Migrationshintergrund zu fördern. Ziel all unserer Anstrengungen ist es, dass sich Kinder und Jugendliche entsprechend ihren Begabungen und Kompetenzen entwickeln können und nicht in Abhängigkeit von ihrem sozialen Hintergrund oder ihrem Migrationsstatus. Gemeinsamen mit den Partnern in der Wirtschaft und den Kammern wollen wir erreichen, möglichst allen jungen Menschen einen erfolgreichen Übergang in Ausbildung zu ermöglichen. Schulen und Wirtschaft engagieren sich in gemeinsamen Initiativen für eine bessere Ausbildungsreife und Berufsorientierung von Jugendlichen. In den Ländern bestehen eine ganze Reihe von Programmen, die den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern und Barrieren beseitigen sollen: Praxisklassen, die besondere Förderung abschlussgefährdeter Jugendlicher, gezielte vorbeugende Maßnahmen gegen Schulverweigerung, die Optimierung der Berufswahlvorbereitung an allen allgemeinbildenden Schulen oder die Verringerung der Wiederholerquote.

Ich begrüße daher die in der Gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck kommende Bereitschaft, Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker als bisher in den Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkt zu integrieren und bei Einstellungen angemessen zu berücksichtigen. Die Länder und die Kultusministerkonferenz wollen ihren Teil dazu beitragen, die Ausbildungsreife von Jugendlichen mit Migrationshintergrund gezielt zu fördern.