Kultusminister Konferenz

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Kultusministerkonferenz begrüßt Ergebnisse des Innovationskreises berufliche Bildung

Gemeinsame Anstrengungen zur Verbesserung der Ausbildungssituation junger Menschen müssen weiter intensiviert werden

Die Kultusministerkonferenz begrüßt die Ergebnisse des Innovationskreises berufliche Bildung. Die „10 Leitlinien zur Modernisierung und Strukturverbesserung der beruflichen Bildung“, die unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und unter Beteiligung der Länder, der Wirtschaftsverbände, der Gewerkschaften sowie Vertreterinnen und Vertreter innovativer Berufsbildungspraxis erarbeitet wurden, sind nach Ansicht der Kultusministerkonferenz eine gute Grundlage, die berufliche Bildung zukunftsfähig zu gestalten.

KMK-Präsident Senator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner (Berlin) und Kultusminister Helmut Rau (Baden-Württemberg), die die Kultusministerkonferenz im Innovationskreis vertraten, wiesen auf die Notwendigkeit hin, konsequent alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die das 2005 novellierte Berufsbildungsgesetz bietet. „Jahr für Jahr fehlt eine große Zahl betrieblicher Ausbildungsplätze. Das gleichen die Länder mit zusätzlichen schulischen Ausbildungsangeboten aus - unter großen Anstrengungen und mit hohen Kosten“, erklärten beide Minister. „Wir appellieren daher an die Wirtschaft und die zuständigen Kammern, mehr Lehrstellen zu schaffen.“ Außerdem müssten die in vollzeitschulischen Bildungsgängen erworbenen beruflichen Bildungsleistungen auf eine anschließende Ausbildungszeit angerechnet und Jugendliche auch nach einer schulischen Berufsausbildung zur Kammerprüfung zugelassen werden. Dies wäre ein Beitrag für eine bessere Versorgung des Arbeitsmarktes mit Fachkräften und für die Jugendliche eine deutliche Verbesserung ihrer Berufsperspektiven.
Während in der "alten" Bundesrepublik in den 80er Jahren noch über 70% der Schulabgänger eine duale Ausbildung aufnahmen, sind es derzeit kaum mehr 50 %. Der Anteil außerbetrieblicher Ausbildungsangebote nahm gleichzeitig zu: Im kommenden Schuljahr erwarten die Länder allein an den Berufsfachschulen etwa 560 000 Schülerinnen und Schüler.

Die Ländervertreter begrüßten den Vorschlag, dass sich die Bundesagentur für Arbeit künftig stärker in den allgemeinbildenden Schulen engagieren soll. Damit könnten sowohl durch Berufsberatung Wartezeiten verkürzt und Berufsorientierung verbessert als auch durch zusätzliches Engagement mehr Jugendliche zu Schulabschlüssen geführt werden.

Erfreut nimmt die Kultusministerkonferenz zur Kenntnis, dass nach Bildungsministerin Schavan sich nun auch Wirtschaftsminister Glos für die Straffung der Zahl der Ausbildungsberufe einsetzt. Die Kultusministerkonferenz hatte bereits am 28.02.2007 in der "Erklärung der Kultusministerkonferenz gegen die Überspezialisierung in der dualen Berufsausbildung" auf ein Umdenken bei der Neuordnung von Ausbildungsberufen gedrängt. Durch eine Reduzierung der derzeit rund 350 Ausbildungsberufe und eine Straffung der Anforderungen im Rahmen eines Berufskonzeptes von breit angelegten gemeinsamen Kern- und grundlegenden Fachqualifikationen könne die Bundesregierung sowohl zur Stärkung der Mobilität der Auszubildenden als auch zur nachhaltigen Gestaltung des Ausbildungssystems beitragen. Durch ein solches Konzept könnten die Länder auch in Zeiten sinkender Auszubildendenzahlen ein System wohnort- und betriebsnaher Beschulung von Auszubildenden sicherstellen.

Positiv bewertet die Kultusministerkonferenz auch die Aussagen des Innovationskreises zur Anschlussfähigkeit beruflicher Abschlüsse. Beruflich erworbene Vorqualifikationen sollten stärker beim Hochschulzugang angerechnet werden. In Zeiten abnehmender Studierendenzahlen in den Ingenieurwissenschaften könnte dies auch einen positiven Impuls für die Wirtschaft geben.