Kultusminister Konferenz

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Neuregelung der Rechtschreibung

Seit 1998 lernen zirka 12,5 Millionen Schülerinnen und Schüler nach dem reformierten Regelwerk der deutschen Rechtschreibung. Das geschah und geschieht weitestgehend ohne Probleme, wie die Rückmeldungen aus den Schulen zeigen. Ebenso lesen sie in ihrer Freizeit Kinder- und Jugendbücher sowie Jugendzeitschriften, die ebenfalls seit Jahren die neuen Regeln berücksichtigen.

Vor diesem Hintergrund führt die heute bekannt gegebene Entscheidung der Axel Springer AG und des SPIEGEL-Verlages, in ihren Publikationen wieder die alte Rechtschreibung anzuwenden, in hohem Maße zur Verunsicherung gerade bei Kinder und Jugendlichen.

Die Kultusministerkonferenz hat über Jahre dafür Sorge getragen, dass die unterschiedlichen Interessen in die Diskussion um die Rechtschreibreform einbezogen wurden und die internationale Abstimmung im deutschsprachigen Raum erhalten bleibt. So gehören die Bundesverbände der Zeitschriften- und Zeitungsverleger dem Beirat für deutsche Rechtschreibung an und haben ebenso wie die anderen Mitglieder, wie beispielsweise das PEN-Zentrum Deutschland, der Verband der Schriftsteller, die Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen oder der Börsenverein des deutschen Buchhandels in den vergangenen Jahren den Prozess der Rechtschreibreform zustimmend begleitet. Erst vor kurzem hat sich die größte Journalistengewerkschaft, der Deutsche Journalistenverband, für den Erhalt der Rechtschreibreform eingesetzt, da die neue deutsche Rechtschreibung „in den Redaktionen sich weitgehend durchgesetzt hat“.

Mit dem Anfang Juni von der Kultusministerkonferenz (KMK) getroffenen Beschluss, den Übergangszeitraum für die Rechtschreibreform, wie mit Österreich und der Schweiz vereinbart, zum 1. August 2005 enden zu lassen, wurde gleichzeitig die Einrichtung eines Rates für deutsche Rechtschreibung vereinbart. Dies hat die KMK in dem Bewusstsein beschlossen, dass sich Sprache weiterentwickelt und wandelt. Dieser Rat, in dem auch Kritiker des derzeitigen Regelwerks mitarbeiten sollen, hat die Aufgabe die Entwicklung des Schriftgebrauches über einen längeren Zeitraum zu beobachten und ggf. das Regelwerk anzupassen. Vor dem Hintergrund und auch der Ankündigung anderer Verlage, bei der neuen Rechtschreibung zu bleiben, ist die Frage schon erlaubt, wer hier die Menschen verunsichert.