Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) kann in diesem Monat auf ihr einhundertjähriges Bestehen zurückblicken. Am 1. April 1905 wurde in Berlin die "Auskunftsstelle in Immatrikulations-Angelegen-heiten von Ausländern" gegründet. Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte eine Wiedergründung in Göttingen durch den Nordwestdeutschen Hochschultag, seit 1956 ist die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen Teil des Sekretariats der Kultusministerkonferenz. Das Jubiläum wurde am Mittwoch in Bonn im Rahmen eines offiziellen Empfangs mit rund 100 Gästen aus dem In- und Ausland gefeiert.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Johanna Wanka, würdigte die Arbeit der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen als unverzichtbare Dienstleistung der Ländergemeinschaft zur Bewertung ausländischer Bildungsnachweise. "Damit sichern und fördern wir die internationale Mobilität von hochqualifizierten Fachkräften, die sich an Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder bei Unternehmen und Verwaltungen bewerben wollen."

Als Gutachterstelle bearbeitet die ZAB pro Jahr rund fünfzehntausend behördliche Anfragen zur Bewertung ausländischer Bildungsnachweise. Thematisch handelt es sich um die Anerkennung von Schulzeugnissen für die schulische Integration, um den Hochschulzugang mit ausländischen Zeugnissen, um die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen, um die Führung ausländischer akademischer Grade sowie um Fragen der Anerkennung ausländischer Zeugnisse für die Arbeitsvermittlung und die Rentenversicherung. Dazu sammelt, dokumentiert und aktualisiert die ZAB Material zum in- und ausländischen Bildungswesen. Die ZAB erteilt in begrenztem Umfang auch Auskünfte an private Interessenten und kann auf eine öffentlich zugängliche Datenbank mit einer Fülle von Angaben zur Anerkennung von ausländischen Zeugnissen verweisen (www.anabin.de).

Die große Zahl der Gutachten wird von 15 Fachreferenten mit Hilfe sachkundiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gutachter-, Dokumentations- und Bürobereich bearbeitet.