Präsident der Kultusministerkonferenz zieht positive Bilanz der 22.Europäischen Erziehungsministerkonferenz des Europarats in Istanbul

Die Europäischen Erziehungsminister haben sich in Istanbul für die Fortführung mehrerer Projekte der bildungspolitischen Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen Demokratieerziehung, interkulturelle Bildung, Sprachenförderung und Geschichtsunterricht ausgesprochen. Der deutsche Delegationsleiter und Präsident der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, erklärte zum Abschluss der 22. europäischen Erziehungsministerkonferenz des Europarates: "Bildung hat in Europa auch über die Grenzen der Europäischen Union hinaus hohe Bedeutung. Der regelmäßige Austausch im Europarat öffnet den Blick für die gemeinsamen Herausforderungen, die sich aus den aktuellen Wandlungsprozessen und der zunehmenden Vielfalt in allen europäischen Gesellschaften ergeben."

Unter dem Dach des Europarats trafen sich Ministerdelegationen aus 48 Staaten, die zuletzt 2003 in Athen zusammengetreten waren, und setzten mit dem Thema "Aufbau eines menschlicheren und inklusiveren Europa: Die Rolle der Bildungspolitik" ihren regelmäßigen Gedankenaustausch fort. Im Zentrum der Diskussionen stand dabei der Beitrag der Bildungspolitik zur Sicherung des sozialen Zusammenhalts in den pluralistischen Gesellschaften Europas.

"Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Konferenz die besondere Funktion des Europarats im Bildungsbereich deutlich gemacht und gestärkt haben", sagte der Präsident in Istanbul. "In unserer zunehmend wertepluralistischen Gesellschaft sind Bildungseinrichtungen, allen voran die Schulen, der Ort, wo ein friedlicher Dialog zwischen den unterschiedlichen Auffassungen, Werten, Religionen und Weltanschauungen stattfindet und soziale Kompetenz im Umgang mit Andersdenkenden eingeübt werden kann. Hier können wir vermitteln, kulturelle Vielfalt als Chance zu begreifen." Der Europarat sei aufgerufen, in einer breit gefächerten Projektarbeit anhand der Entwicklungen in den Mitgliedstaaten Modelle bewährter Praxis zu ermitteln und Konzeptionen zu entwickeln. "Der Europarat ist von grundlegender Bedeutung als Forum für die Integration der Staaten außerhalb der EU in die europäische Wertegemeinschaft."