Kultusminister Konferenz

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Deutschland beteiligt sich an der OECD-Lehrerstudie

Äußerungen von OECD-Koordinator Schleicher unrichtig

Die heute in der ZEIT veröffentlichte Behauptung von OECD-Koordinator Andreas Schleicher, die Bundesrepublik beteilige sich nicht an der geplanten internationalen Lehrerstudie, für die 20 der 30 OECD-Staaten ihre Teilnahme zugesagt hätten, ist unzutreffend.

Vielmehr haben sich Bund und Ländern einvernehmlich für eine Teilnahme an dem OECD-Projekt "Attracting, Developing and Retaining Effective Teachers" ausgesprochen. Dabei sollen von den 22 teilnehmenden Staaten (20 OECD-Staaten sowie Chile und Israel) bis Ende März 2003 sogenannte nationale Hintergrundberichte erstellt werden. Untersuchungsschwerpunkten sind u.a.: Schulsystem und Lehrpersonal; Gewinnung von kompetenten Personen für den Lehrerberuf; Ausbildung, Fortbildung und Zertifizierung von Lehrern; Einstellung, Auswahl und Zuweisung von Lehrkräften. Parallel dazu werden Daten für vergleichende Statistiken abgefragt.

Ergänzend zu dieser Untersuchung können sich die einzelnen Staaten hinsichtlich der o.g. Themen von einem externen Expertenteam begutachten lassen. Von dieser Option, die die Teilnahmekosten mehr als verdoppelt, wird nur gut ein Viertel der OECD-Staaten Gebrauch machen.

Die Kultusministerkonferenz hat sich gegen eine Teilnahme an dieser zusätzlichen Untersuchung ausgesprochen. Dabei verweist sie u.a. auf den Abschlussbericht der von ihr eingesetzten Expertenkommission zur Lehrerbildung aus dem Jahre 2000. Die darin enthaltenen Empfehlungen werden derzeit in den Ländern umgesetzt. Ferner ist die Kultusministerkonferenz in der OECD-Arbeitsgruppe "Teaching and Learning" vertreten, die sich die Erfassung von Unterrichts- und Lehrerqualität zur Aufgabe gestellt hat. Im Übrigen handelt es sich bei der OECD-Lehrerstudie nicht um eine großangelegte Untersuchung der Unterrichts- und Schulwirklichkeit, wie es Andreas Schleicher in dem Zeitartikel suggeriert. Einen konkreten Plan zu einem entsprechenden Projekt hat die OECD bisher nicht vorgelegt.

Davon dass man sich in der Bundesrepublik vor einer internationalen Untersuchung drücken wolle, kann ebenfalls keine Rede sein. Immerhin laufen derzeit neben PISA und PISA-E weitere umfangreiche internationale Vergleichsstudien wie IGLU (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) und DESI (Deutsch-Englisch-Schülerleistungen International), die die Kultusverwaltungen in hohem Maße beschäftigen und schließlich auch in erster Linie die Schul- und Unterrichtswirklichkeit im Blick haben.