Junge Israeli zu Gast in Deutschland

"Was würdest Du Deiner Gastfamilie über Israel erzählen, und welche Frage würdest Du ihnen ganz sicher über Deutschland stellen?", wollte die Deutsche Botschaft in Israel im Frühjahr 2002 von jungen Israeli wissen. Rund 200 Schülerinnen und Schüler verfassten daraufhin einen Aufsatz, mit dem sie sich für einen Besuch in Deutschland als "Johannes Rau Stipendiat" bewarben. 20 von ihnen werden sich jetzt vom 18. bis 29. September 2002 Deutschland aufhalten.

Auf dem Programm der Stipendiaten, das der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder vorbereitet hat, steht zunächst ein einwöchiger Aufenthalt in Gastfamilien in verschiedenen Städten und Gemeinden. In dieser Zeit nehmen die 17- bis 18-Jährigen mit ihren Gastgeschwistern am Schulunterricht teil. Anschließend verbringen sie gemeinsam eine Woche in Berlin. Dort werden die Stipendiaten u.a. vom Staatssekretär im Bundespräsidialamt, Rüdiger Frohn, und im Auswärtigen Amt empfangen. Außerdem erkunden die Schüler Spuren jüdischen Lebens der Vergangenheit und Gegenwart in Berlin. Die israelische Gruppe besteht aus 17 jüdischen, zwei drusischen Schülerinnen und Schülern und einer arabischen Schülerin.

Die Anregung für das Stipendiatenprogramm, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindet, geht auf Bundespräsident Johannes Rau zurück. Dieser hatte während seines Staatsbesuches in Israel im Februar 2000 in einer Ansprache vor der Knesset vorgeschlagen, jungen Israeli die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Bild über das heutige Deutschland zu verschaffen. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. Die Auswahl der Gäste erfolgte durch die Deutsche Botschaft in Tel Aviv. Die deutschen Gastgeber haben sich durch ein Vorbereitungsseminar, in dem historische Kenntnisse und aktuelle Informationen über Israel vermittelt wurden, auf den Besuch vorbereitet.

"Ich freue mich über das große Interesse unter Jugendlichen in Israel an dem Programm und wünsche unseren Gästen, dass der Besuch ihnen ein lebendiges Bild über Deutschland vermittelt. Unsere gemeinsame Zukunft erfordert, dass junge Menschen aus beiden Ländern sich kennenlernen, sich gemeinsam mit der Vergangenheit auseinandersetzen und nach Wegen für die Zukunft suchen. Dieses Programm leistet dazu einen wichtigen Beitrag", so der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Professor Dr. Erich Thies zu dem Besuch.

Hinweis für Redaktionen: Die Stipendiaten nehmen in der ersten Woche (18. bis 24.09.) am Schulunterricht in Baden-Württemberg (Ravensburg, Weingarten), Hessen (Frankfurt am Main), Mecklenburg-Vorpommern (Neubrandenburg), Niedersachsen (Aurich), Nordrhein-Westfalen (Monheim, Mülheim an der Ruhr, Geldern), Sachsen (Dresden) und Thüringen (Erfurt) teil. Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz vermittelt Redaktionen, die über das Programm berichten möchten, gerne Gesprächstermine mit den Gästen aus Israel und deren Gastfamilien. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit dem PAD, Referat VD, Telefon 02 28 / 5 01 - 2 13, Fax 02 28 / 501 - 2 59 auf.