Kultusminister Konferenz

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Kultusministerkonferenz veröffentlicht aktuelle Vorausberechnung: Schülerzahlen steigen voraussichtlich um etwas mehr als eine Million bis zum Jahr 2035

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler dürfte von knapp 11,0 Mio. im Jahr 2022 bis 2035 um rund 1,0 Mio. (9,2%) auf rund 12,0 Mio. steigen.

Dies geht aus einem neuen Überblick über die voraussichtliche Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler sowie der Ab-solventen der Schulen für den Zeitraum 2022 bis 2035 hervor, den die Kultusministerkonferenz jetzt vorlegt.

Anstieg in den westdeutschen Flächenländern und den Stadtstaaten, nahezu unverändert in den ostdeutschen Flächenländern

In den westdeutschen Flächenländern steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler voraussichtlich von etwa 8,6 Mio. im Jahr 2022 um rund 1,0 Mio. (11,8%) stetig auf gut 9,6 Mio. im Jahr 2035 an. In den ostdeutschen Flächenländern betrug die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Jahr 2022 1,5 Mio. Bis zum Jahr 2027 dürfte sie stetig auf 1,6 Mio. ansteigen, um dann bis zum Jahr 2035 wieder auf 1,5 Mio. zurückzugehen. In den Stadtstaaten ist bis zum Jahr 2035 gegenüber 2022 (822 000) ein kontinuierlicher Anstieg um 7,6% auf 884 000 Schülerinnen und Schüler zu erwarten.

Für die Primarstufe wird ausgehend von über 3,2 Mio. Schülerinnen und Schülern im Jahr 2022 ein Aufwuchs auf bis zu 3,3 Mio. im Jahr 2026 erwartet. Danach wird mit einem leichten Rückgang auf über 3,1 Mio. bis zum Jahr 2035 gerechnet. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I steigt bis zum Jahr 2035 bundesweit von ca. 4,3 Mio. im Jahr 2022 um 495 000 (11,5%) auf etwas unter 4,8 Mio. Ihren Höchstwert erreicht sie voraussichtlich 2031 mit über 4,9 Mio. Schülerinnen und Schüler. In der Sekundarstufe II steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler von etwas über 3,2 Mio. (2022) bis zum Jahr 2035 um 15,4 Prozent (487 000) auf knapp 3,7 Mio. an. Während bei der Zahl der beruflichen Schulen mit einem moderaten Anstieg um 11,4% (257 000) auf über 2,5 Mio. gerechnet wird, gibt es bei den Zahlen der allgemeinbildenden Schulen (von 905 000 um ein Viertel auf über 1,1 Mio.) einen deutlicheren Anstieg.

Die Zahl der Absolvierenden und Abgängerinnen und Abgänger allgemeinbildender Schulen wird von 2022 bis 2035 um 17,6% von 767 000 auf 902 000 ansteigen. An beruflichen Schulen wird die Zahl der Absolvierenden und Abgänger zwischen 2022 und 2035 um 7,3% von 911 000 auf 978 000 steigen.

Die Zahl der Absolvierenden allgemeinbildender und beruflicher Schulen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife wird demnach von 387 000 um 18,0% auf 456 000 ansteigen.

Voraussichtlich 56 000 Abgängerinnen und Abgänger ohne Hauptschulabschluss werden 2035 die allgemeinbildenden Schulen verlassen, 10,3% (knapp 5 300) mehr als 2022.

Die Veröffentlichungen finden Sie unter https://www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/schulstatistik/vorausberechnung-der-schueler-und-absolventenzahlen.html

Hintergrund

Die Länder lehnen ihre Vorausberechnungsmodelle für den Schulbereich an die jeweiligen landesspezifischen Strukturen des Bildungswesens an, die die speziellen Ist-Zahlen und Quoten der letzten Jahre einbeziehen und bei der Modellanlage und Quotenfestsetzung die schon erkennbaren und voraussehbaren Trends und Entwicklungen mitberücksichtigen.

Die Daten werden nach Schulstufen und Schularten für Deutschland, westdeutsche, ostdeutsche Flächenländer, Stadtstaaten ausgewiesen. Bei den Schulabsolvierenden aus allgemeinbildenden Schulen werden die Daten nach Art des Abschlusses (Hauptschulabschluss, mittlerer Abschluss und Fach-/Hochschulreife) differenziert dargestellt. Diese Daten werden mit einer eigenen Umfrage von den für die Schulen zuständigen Ministerien der Länder eingeholt und basieren auf den Ist-Zahlen vom Schuljahr 2021/2022 und der jeweils aktuellen länderspezifischen Bevölkerungsprognosen, die zum Zeitpunkt der Berech¬nung in den Ländern für die Erstellung dieses Berichtes vorlagen. Insbesondere die zuletzt stetig angestiegenen Geburtenzahlen, aber auch die weiterhin hohe Zahl der Zuwanderer (nicht nur in Folge der Flüchtlingsbewegungen), beeinflussen maßgeblich diese vorgelegte Vorausberechnung und führen zu einem starken Anstieg der Zahl der Schülerinnen und Schüler. Es kann davon ausgegangen werden, dass alle Länder die Zahlen von Geflüchteten aus der Ukraine mit Kriegsbeginn im Februar 2022 bei der Erstellung der jeweiligen landeseigenen Vorausberechnungen der Zahl der Schülerinnen und Schüler und Absolvierenden mit einbezogen haben.

Die Vorausberechnung der Zahlen der Schülerinnen und Schüler sowie der Absolvierenden bildet die Grundlage für die Lehrereinstellungsbedarfsrechnung in den Ländern. Diese ist für den Dezember 2023 geplant. Da hierzu noch keine Zwischenergebnisse vorliegen, lässt sich derzeit nicht einschätzen, ob die Ergebnisse anderer Studien von denen der Länder abweichen