Kultusminister Konferenz

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Neue Rahmenlehrpläne für die Berufsschule: Kundenorientierung steht im Vordergrund

19 neue Rahmenlehrpläne treten zum Beginn des kommenden Schuljahres für die Berufsschule in Kraft. Auch wenn es sich hierbei nur um eine kleine Zahl von Berufen handelt, so decken sie dennoch mit über 130.000 Ausbildungsverhältnissen ca. ein Fünftel der neuen Ausbildungsverträge ab. Die Kultusministerkonferenz befindet sich damit in der Berufsbildung weiterhin auf striktem Modernisierungskurs. Für acht völlig neu entwickelte Berufe wurden erstmalig Rahmenlehrpläne erstellt:

Die vier neuen Ausbildungsberufe Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Fachkraft für Wasserversorgungstechnik ersetzen den bisherigen Ausbildungsberuf Ver- und Entsorger. Mit der Differenzierung dieser Berufe reagiert die Kultusministerkonferenz auf die unterschiedliche Aufgabenstellung der Betriebe und trägt den gestiegenen Anforderungen des Umweltschutzes Rechnung.

Mit dem Ausbildungsberuf Fachkraft für Schutz und Sicherheit wurde eine Grundlage für die Ausbildung im Bereich der Sicherung öffentlicher und privater Gebäude, von Firmengeländen über Flughäfen bis zu Versorgungseinrichtungen geschaffen. Im Rahmenlehrplan stehen insbesondere die präventive Gefahrenabwehr und Konfliktvermeidungsstrategien im Vordergrund.

Dem Ausbildungsberuf Berufskraftfahrer wurde ein neuer, speziell für den öffentlichen Nahverkehr konzipierter Ausbildungsberuf zur Seite gestellt. Die Fachkraft im Fahrbetrieb erledigt neben den Fahraufgaben auch weitgehende Service- und Betreuungsaufgaben im öffentlichen Personennahverkehr.

Mit dem Ausbildungsberuf Maskenbildner erhält die Bühnen-, Medien- und Veranstaltungsbranche einen weiteren neuen Beruf. Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Ausbildungsberuf Bühnenmaler/Bühnenmalerin und Bühnenplastiker/Bühnenplastikerin neu geordnet. Ebenfalls zu diesem Bereich gehört der 1999 entwickelte und in diesem Jahr novellierte Ausbildungsberuf Fachkraft für Veranstaltungstechnik, der seinen Schwerpunkt im Bereich der technischen Durchführung und Sicherung von Veranstaltungen auf kommunalen und privaten Bühnen bei Konzerten, aber auch bei Präsentationen im Bereich der Wirtschaft und der Politik hat.

Ebenfalls neu entwickelt wurde der Ausbildungsberuf Bodenleger/-in in einem gemeinsamen Verfahren mit der Überarbeitung des traditionellen Handwerksberufs Parkettleger/-in. Das Ziel war, auch jenseits des Handwerks Ausbildungsmöglichkeiten beispielsweise bei Raumausstattungsbetrieben und entsprechend spezialisierten Händlern zu ermöglichen.

Grundlegend überarbeitet und den neuen Erfordernissen angepasst wurden die Rahmenpläne für die Ausbildungsberufe Industriekaufmann/-frau,Versicherungskaufmann/-frau, Bauzeichner/-in, Straßenwärter/-in, Feinoptiker/-in, Verfahrensmechaniker/-in für Brillenoptik, Metallbauer/-in, Feinwerkmechaniker/-in sowie Textilreiniger/-in.

Durchgängiges Merkmal aller neugeordneten Rahmenlehrpläne ist die Verstärkung der Inhalte zur Sozial- und Personalkompetenz. Ohne Fähigkeiten zur Kommunikation, zur Informationsbeschaffung und ohne die Bereitschaft zu ständigem Weiterlernen lässt sich heute keine Berufsausbildung mehr gestalten. So zeigt sich auch, dass der Bildungsauftrag der Berufsschule zur ganzheitlichen Menschenbildung durchaus in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Wirtschaft nach kompetenten und kundenorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht.