Presseerklärung der Kultusministerkonferenz zur Auswirkung der Lehrstellensituation auf die beruflichen Schulen
Der Rückgang bei den Lehrstellenangeboten belastet die Länder in ohnehin schwierigen Zeiten öffentlicher Finanzen. Alle nicht von der Wirtschaft zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze müssen die Länder durch Bereitstellung von Plätzen in beruflichen Schulen ausgleichen. Berufliche Vollzeitbildungsgänge haben jedoch den dreifachen Lehrerbedarf gegenüber der Teilzeit-Berufsschule der dualen Ausbildung. In einer Reihe von Ländern sind nahezu schon die Hälfte der Lehrer in beruflichen Vollzeitschulen beschäftigt. Gleichzeitig ist die Teilzeit-Berufsschule der Kritik ausgesetzt, durch Unterrichtsausfall und Ausstattungsdefizite den Erfolg der dualen Berufsausbildung zu gefährden. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Frau Prof. Dr.- Ing. habil. Dagmar Schipanski richtet in dieser Situation den dringenden Appell an die Wirtschaft, sich dem gesellschaftlichen Konsens und der verfassungsmäßigen Verpflichtung zur beruflichen Qualifizierung und Eingliederung der Jugend zu stellen und für ein auswahlfähiges Ausbildungsplatzangebot Sorge zu tragen.