Kultusminister Konferenz

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Kultusministerien und Bildungsforscher beraten sich zu Lese- und Schreibfertigkeiten

Die Bildungsvergleichsstudien der letzten Jahre haben gezeigt, dass noch immer ein zu großer Teil der Kinder und Jugendlichen in Deutschland den Mindeststandard im Lesen und Schreiben verfehlt. Vor diesem Hintergrund haben die Kultusministerkonferenz und das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache Vertreter der Kultusministerien und der Bildungsforschung eingeladen, um heute in einem Fachgespräch über Konsequenzen aus den Bildungsstudien und Empfehlungen für eine bestmögliche Förderung des Lesens und Schreibens zu diskutieren.

„In unserer schriftlich geprägten Kultur sind die Fähigkeiten des Leseverstehens und des schriftlichen Ausdrucksvermögens ganz wesentliche, ganz basale Kompetenzen, die die Grundlage für den Erwerb weiteren Wissens darstellen. Und sie müssen früh gelegt werden. Es geht darum, Kindern Werkzeuge an die Hand zu geben, mithilfe derer sie sich ein Leben lang selbständig Wissen aneignen können. Wir wollen sie befähigen, sich zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern und kritisch denkenden Individuen zu entwickeln, die die Gesellschaft, in der sie leben aktiv mitgestalten, sie hinterfragen und vor allem: sie verbessern. Und das geht nur, wenn man sich diese – unsere – Welt auch sprachlich anzueignen und zu gestalten weiß. Die Ergebnisse der Bildungsvergleichsstudien sprechen eine deutliche Sprache: Wir müssen in diesem Bereich kompetenter werden“, sagt der Vizepräsident der Kultusministerkonferenz und Hessische Kultusminister Alexander Lorz.

Das Fachgespräch „Erwerb und Vermittlung basaler sprachlicher Fertigkeiten im Lesen und Schreiben“ der Kultusministerkonferenz und des Mercator-Instituts findet in Kooperation mit dem Leibniz-Forschungsverbund Bildungspotenziale (LERN) statt, gefördert von der Stiftung Mercator. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen wissenschaftlich fundierte Fördermaßnahmen für das Lesen und Schreiben in der Grundschule und in der Sekundarstufe sowie die Frage, welche Kompetenzen Lehrkräfte benötigen, um Konzepte wirksam einzusetzen.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, die gesamte Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Blick zu nehmen und nicht auf einzelne Methoden zu fokussieren. „Lehrkräfte müssen dafür ausgebildet sein, Methoden und Konzepte im Kollegium auszuwählen und im Unterricht adäquat anzuwenden. Das kommt allen Schülern, den leistungsschwächeren und den starken, zugute“, fordert Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln.

Das Fachgespräch soll dazu dienen, wissenschaftliche und politische Expertise zu bündeln, offene Fragen bei der Umsetzung zu diskutieren und politische Entscheidungen vorzubereiten.

Weiterführende Informationen
Die Kultusministerkonferenz hat sich 2007 auf die „Grundsätze zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben oder im Rechnen“ verständigt. Darüber hinaus spricht sich die Kultusministerkonferenz in der „Förderstrategie für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler” vom März 2010 unter anderem für die Schaffung zielgruppenspezifischer und bedarfsgerechter Angebote aus, die besonders dieser Zielgruppe zu Gute kommen.


Auch die im Oktober 2012 durch KMK, JFMK, BMBF und BMFSFJ ins Leben gerufene Bund-Länder-Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung verfolgt das Ziel, die vielfältigen Maßnahmen der Länder zur sprachlichen Bildung in Deutschland zu bündeln, zu evaluieren und weiter zu entwickeln. Dies soll Kindern von Anfang an eine noch bessere individuelle Sprach- und Leseförderung in den Kindertageseinrichtungen und Schulen ermöglichen. Weitere Informationen unter www.biss-sprachbildung.de
Das Begleitheft zum Fachgespräch „Erwerb und Vermittlung basaler sprachlicher Fertigkeiten im Lesen und Schreiben“ mit Abstracts zu zentralen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen finden Sie hier: https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/fileadmin/Redaktion/PDF/Veranstaltungen/Begleitheft_Fachgespra__ch_final.pdf

Das Mercator-Institut hat einen Faktencheck zum „Lesen und Schreiben lernen in der Grundschule“ veröffentlicht. Die Pressemitteilung und die Publikation finden Sie hier: https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/de/aktuelles/meldung/2018/neuer-faktencheck-wie-lernen-grundschueler-in-deutschland-am-besten-lesen-und-schreiben/

 

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:

Anna Kleiner, Kommunikation
Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Tel. 0221 – 470 7700
anna.kleiner@mercator.uni-koeln.de

Torsten Heil, Pressesprecher
Sekretariat der Kultusministerkonferenz
Tel. 030 – 25418 462
torsten.heil@kmk.org

Über das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein von der Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Es will sprachliche Bildung verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, erforscht und entwickelt es innovative Konzepte, Maßnahmen und Instrumente für sprachliche Bildung. Es bildet regional Lehramtsstudierende aus sowie bundesweit Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung fort und bereitet wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt für Entscheidungsträger in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Bildungspraxis auf. Mit seiner Forschung und seinen wissenschaftlichen Serviceleistungen zu sprachlicher Bildung in einer mehrsprachigen Gesellschaft trägt das Mercator-Institut zu mehr Chancengleichheit im Bildungssystem bei.


Weitere Informationen unter www.mercator-institut-sprachfoerderung.de

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Über die Kultusministerkonferenz
In der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, kurz: Kultusministerkonferenz (KMK), arbeiten die für Bildung und Erziehung, Hochschulen und Forschung sowie kulturelle Angelegenheiten zuständigen Ministerinnen und Minister bzw. Senatorinnen und Senatoren der Länder zusammen. Die Kultusministerkonferenz ist die älteste deutsche Fachministerkonferenz. Dabei nehmen die Länder ihre Verantwortung für das Staatsganze selbstkoordinierend wahr. In Angelegenheiten von länderübergreifender Bedeutung sorgen sie für das notwendige Maß an Gemeinsamkeit in Bildung, Wissenschaft und Kultur und formulieren die gemeinsamen Interessen und Ziele aller 16 Länder. Vergleichbarkeit und Mobilität in der Bildungslandschaft zu gewährleisten, Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und Konsens in länderübergreifenden Themenbereichen zu schaffen, ist Kern des Auftrags.

Weitere Informationen unter www.kmk.org